Fahrradsattel Test – Stiftung Warentest warnt vor falschen Satteln

Lederfahrradsattel von BrooksEin begehrter Klassiker: Der Brooks Fahrradsattel aus Leder © Norbert Schmidt

Stiftung Warentest lädt 17 Radfahrer zum Satteltest. Die Ergebnisse sind wenig überraschend, dafür aber differenziert.

Die Bedeutung des Fahrradsattels wird von vielen Radfahrern gern unterschätzt. Dabei lastet ein Großteil des eigenen Gewichts auf der gerade einmal tellergroßen Fläche. Falsche oder minderwertige Fahrradsattel sorgen nicht für unangenehme Druckstellen, sondern können auch Schmerzen im Genital- oder Dammbereich hervorrufen. Bei der Auswahl des richtigen Sattels müssen verschiedene Besonderheiten berücksichtigt werden. Neben den bevorzugten Strecken gehört hierzu auch die eigene Sitzposition.

Um Verbrauchern bei der Auswahl des richtigen Fahrradsattels zu helfen, hat die Stiftung Warentest insgesamt 17 begeisterte Fahrradfahrer eingeladen. Die 15 bis 60 Jahre alten Frauen und Männer sollten auf verschiedenen Sätteln probesitzen. Im Test berücksichtigte die Organisation insgesamt 13 Fahrradsättel, die für 40 bis 320 Euro gehandelt werden.

Kein klares Ergebnis

Einen genauen Testsieger gibt es im Fahrradsattel Test der Stiftung Warentest nicht. Wie die Tester erklären, gibt es für jeden Po verschiedene Sättel, die wirklich gut geeignet sind. Darüber hinaus gleichen sich die Pos nicht. Deswegen empfiehlt die Stiftung Warentest jedem Radfahrer verschiedene Sättel vor dem Kauf auszuprobieren. Dabei reicht ein kurzes Probesitzen in den meisten Fällen aber nicht aus, wie aus dem Testbericht hervorgeht. Im besten Fall kann ein Sattel mehrere Tage vollkommen zwanglos ausprobiert werden.

Es gibt einige Fachhändler, die ihren Kunden diese Option einräumen. Die Sättel, die dann nicht gebraucht werden, weil sie für die eigenen Fahrgewohnheiten ungeeignet sind, können einfach zurückgebracht werden. Die Händler geben diese dann wieder in den Verkauf, wobei sie meist vergünstigt zu haben sind.

Die verfügbaren Sättel unterscheiden sich nicht nur in Form und Größe voneinander, sondern auch durch die verwendeten Materialien. Weiterhin spielt hier die Polsterung eine sehr wichtige Rolle.

Brooks England Sattel setzt sich bei Fahrradbook durch

Neben der Stiftung Warentest hat sich auch das Team von Fahrradbook mit dem perfekten Fahrradsattel auseinandergesetzt und hat verschiedene Modelle einen Test unterzogen. Während sich die Warentester mit einem klaren Testsieger zurückhalten, haben sich die Tester von Fahrradbook für ein genaues Ranking entschieden. Hier überzeugt der Brooks England Ltd Unisex Adult Sattel.

Der Fahrradsattel kann von Männern und Frauen genutzt werden. Er wird in einer Einheitsgröße angeboten und ist für rund 72 Euro online zu finden. Der Fahrradsattel setzte sich trotz seines beachtlichen Gewichts durch. Mit seinen 860 Gramm gehört er zu den teureren Modellen, eignet sich aber dank seiner Ausstattung sehr gut für Trekkingtouren. Der Hersteller verzichtet hier auf einen Kunststoffbezug und verwendet stattdessen Leder.

Leder sieht nicht nur besser aus. Leder hat auch beim Sitzkomfort erhebliche Vorteile, aber auch einen Nachteil. So sind diese Bezüge immer sehr pflegeintensiv und müssen gewartet werden, um eine zu starke Abnutzung zu vermeiden. Regen und Nässe sind Gift für einen Ledersattel. Allerdings bei gute Pflege wird ein Ledersattel gut und gern zwanzig Jahre alt. Das relativiert den höheren Preis.

Fahrradsattel für Frauen in schwarz
Ein bequemer Fahrradsattel © ganz-hamburg.de

Auch preiswerte Sattel lassen sich gut sitzen

Deutlich preiswerter als der Testsieger ist übrigens der Velo wide:channel-f Damensattel, der mit seinen 250×168 Millimeter in einer für Frauen passenden Größe angeboten wird. Den günstigen Sattel gibt es schon für weniger als 20 Euro. Der Sattel wiegt nur 318 Gramm und ist damit zudem besonders leicht. Zu den Vorteilen dieses Modells gehört die ausgeprägte ergonomische Form, die einen hohen Sitzkomfort sicherstellen soll. Wer eher mit dem MTB oder Rennrad unterwegs ist, greift auf den deutlich schmaleren Selle SMP Extra Color Edition Fahrradsattel zurück, der auf dem dritten Platz landet. Er verspricht druckfreien Sitzkomfort auf dem Rad.