Ein Kaminofen macht Sie unabhängig

Ein schwarzer Kaminofen in einem Wohnzimmer eines Altbauhauses.Hase Sendai Kaminofen Foto: Hase Kaminöfen

Kaminöfen kombinieren gemütliche Wärme mit Resilienz

Was lange Zeit als undenkbar galt, ist jetzt nicht mehr unwahrscheinlich. Einschränkungen und drohende Rationierungen in Gasversorgung oder Black Outs, die mehrtägigen Stromausfall oder Stromabschaltungen bedeuten können. Egal ob Mietwohnung oder Eigenheim,ohne Strom nützt auch die beste und effizienteste Wärmepumpe nichts. Auch eine Gas- oder Ölheizung benötigt Strom für den Betrieb des Brenners und der Umwälzpumpen. Mit einem Kaminofen sind Sie bei Versorgungsstörungen auf der sicheren Seite und haben gratis dazu eine gemütliche Wohnatmosphäre.

Das muss bei einem Kaminofen beachtet werden:

Kaminöfen können sie in Häusern, Wohnung, Ferienhäuser oder Gartenlauben aufstellen. Fast jede Raumwand eignet sich. Voraussetzungen sind ein Schornsteinanschluss bzw. Abzug. In Räumen, die kleiner als 22 Quadratmeter sind, sollte kein Kaminofen installiert werden. Zu kleine Räume heizen sich zu schnell aus. In Wohnungen und Häusern mit Belüftungsanlagen dürfen aufgrund der Vorschriften keine Kaminöfen aufgestellt werden.

Auch wenn die Montage eines Kaminofens in der Regel schnell geht. Bevor Sie sich für ein Modell entscheiden sollten sie mit einem Fachmann oder Ihrem Schornsteinfeger unbedingt sprechen und folgende Punkte klären.

  • Wichtig sind die Dimensionen des Schornsteins. Er darf weder zu klein noch zu groß sein. Denn die Abgasführung entscheidet über den Heizwert und auch die Sicherheit.
  • Für Kamine oder Kaminöfen kann es zusätzliche lokale Vorschriften geben.
  • Es gelten neue gesetzliche Bestimmungen und Abgasbrennwerte hinsichtlich CO², dem gefährlichen Kohlenmonoxid und Feinstaub.
    • Seit dem 01.01.2021 ist nur noch der Betrieb von Kaminöfen gestattet, wenn sie über ein Typschild zwischen dem 01.01.1995 und dem 21.03.2010 verfügen. Ihre Betriebserlaubnis erlischt am 31.12.2024, wenn sie nicht nachgerüstet werden.
    • Jüngere Kaminöfen (Produktion nach 2010) halten zumeist die neuen vorgeschriebenen Grenzwerte ein. Als Nachweis reicht das Typschild. Die Prüfung, ob der Kaminofen die Grenzwerte einhält, wird während der Typprüfung beim Hersteller erteilt.
  • Achtung, der zuständigen Schornsteinfeger (in Deutschland nach Kehrbezirken organisiert) nimmt den Kaminofen ab. Egal ob sie den Ofen im DIY montiert haben oder ob ein Fachbetrieb den Kamin gesetzt hat. Ein Schornsteinfester erfüllt eine amtliche Funktion. Er kann eine Feuerstelle, wenn sie nicht den Vorschriften entspricht sofort stilllegen!

Tipps für die Aufstellung von Kaminöfen

Die Strahlungswärme eines Kaminofens sollte nicht unterschätzt werden. Der Mindestabstand zur Wand beträgt mindestens 20 cm. Möbel sollten einen Abstand von 60 cm nicht unterschreiten. In der Nähe sollten sich keine Kabel- oder Leitungen befinden.

Die Wände und der Boden sollten aus nicht brennbaren Materialen, wie ein Fliesen- oder Steinboden, bestehen. Mit Metallplatten oder Sicherheitsglas schützen sie andere Bodenbeläge. Der Sicherheitsbereich sollte großzügig ausfallen. Das schützt vor Funkenflug.

Der doppelte Nutzen eines Kaminofens

Das ein Kaminofen für behagliche Wärme steht, ist eigentlich klar. Aktuell steht unsere Energieversorgungssicherheit auf eher tönernen Füssen. Nicht nur dass es eine Preisexplosion beim Strom, Gas und Öl gegeben hat. Auch die Kohlepreise sind gestiegen. Holz ist auch sehr teuer geworden. Ein Spartrick ist der Selbstwerbeschein – Holzsammelschein (Beantragung bei der örtlichen Försterei). Dagegen steht die Versorgungssicherheit, denn die Gefahr von Störungen in der Stromversorgung (Black Out) ist relativ groß.

Heruntergespieltes Risiko

Jahrelang haben die Politik, NGOs und interessierte Kreise die Gefahr von Black Outs heruntergespielt, bagatellisiert und für unwahrscheinlich erklärt. Jetzt spricht einiges dafür, die haustechnische Resilienz zu verbessern. Eine stromunabhängige unkomplizierte Wärmeversorgung, die möglichst auch als Kochstelle genutzt werden kann, ist mehr als die halbe Miete und eine gute Vorsorge für einen Notfall. Denken Sie stets daran kein Politiker oder eine Partei wird die Haftung für Black Outs übernehmen.

Braunkohlebrikett im Feuer
Mit BraunkohlebBriketts heizen (c) Rekord

Vorsorge treffen einen Vorrat anlegen

Legen Sie rechtzeitig einen ausreichend großen (großzügigen) Holz- und Braunkohlenbrikett-Vorrat an. Stromausfälle und andere Katastrophen nehmen wenig Rücksicht auf die Baumarktöffnungszeiten.

Holz und Brikett müssen trocken gelagert werden. Lange Lagerung erhöht den Heizwert des Holzes, denn der Wasseranteil nimmt ab. Den Wassergehalt von Holz können Sie mit einem preiswerten Messgerät aus dem Baumarkt (zwischen 15 bis 50 Euro je nach Ausstattung) kontrollieren.

Heizungsexperten empfehlen mit Holz, das nicht mehr als 15 Prozent Feuchte hat, zu heizen. Die Bundes-Immissionsschutzverordnung untersagt das Verbrennen von Holz mit mehr als 25 Prozent Feuchtigkeit. Für frisch geschlagenes Holz gilt eine Mindestlagerdauer von einem Jahr. Besser sind zwei Jahre trockene Lagerung mit viel Luftströmung. Es darf unbehandeltes unlackiertes Holz verbrannt werden.

Braunkohlenbrikett brennen langsam mit niedriger Temperatur. Sie sind ideal für langanhaltende Heizwärme. Der Brikett-Heizwert ist wesentlich höher als beim Holz. So entsprechen 25 kg Kamin-Briketts rund 33 kg gemischtes Scheitholz mit guter Qualität.