Der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag: Ein Erfolg oder zum Scheitern verurteilt?

Neon das Kasino Reeperbahn HamburgCasino - Symbolbild © ganz-hamburg.de

Nach jahrzehntelanger Ungewissheit ist es in diesem Jahr endlich so weit: Ab dem 1. Juli 2021 soll das Online-Glücksspiel in ganz Deutschland legalisiert werden. Doch sowohl die Spieler als auch die Anbieter stehen vor großen Hürden. Die neuen Bestimmungen haben es nämlich in sich. Es stellt sich die Frage, ob die neuen gesetzlichen Bestimmungen von vornherein zum Scheitern verurteilt sind.

Worum geht es? Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag und der Vergabe von deutschen Online-Glücksspiellizenzen sind künftig nur noch Spielautomaten erlaubt. Andere Spiele wie die beliebten Tischspiele und Live Spiele fallen weg.

Auch die Maßnahmen für ein verantwortungsbewusstes Spielen werden verschärft. Die Glücksspielsucht soll stärker bekämpft werden. So ist es in Zukunft nur noch möglich, Slots mit einem Höchsteinsatz von 1 Euro pro Runde zu spielen. Zwischen jeder Runde muss eine Pause von mindestens fünf Sekunden liegen. Außerdem müssen sich die Spieler über einen Panik-Button sofort selbst ausschließen können.

Diese Bestimmungen gelten für alle Online Spielotheken, die eine Lizenz der neu zu errichteten deutschen Glücksspielbehörde bekommen möchten. Dabei finden die Regeln nicht erst mit dem neuen Vertrag Anwendung, sondern bereits seit Oktober 2020. Nur wenn eine Online Spielothek die Übergangsbestimmungen befolgt hat, qualifiziert sie sich für eine deutsche Lizenz. Die Vorlage des Glücksspielstaatsvertrags muss von den Parlamenten der Bundesländer bewilligt werden, was derzeit geschieht.

Glückspielstaatsvertrag: Was sagen die Betroffenen dazu?

Nicht nur die Spieler, sondern auch die Akteure in der Glücksspielindustrie und auch Verbrauchsschützer stehen den Regelungen im neuen Staatsvertrag skeptisch gegenüber.

Die Nutzer müssen ein stark reduziertes Angebot an Spielen in Kauf nehmen. War bis vor kurzem noch die volle Bandbreite an Spielen verfügbar, gibt es jetzt nur noch Spielautomaten. Noch schwerer wiegen wohl die Maßnahmen für ein verantwortungsbewusstes Spielen. Ein flüssiges Spiel ist mit dem Wegfallen der Autoplay-Funktion nicht mehr möglich, Highroller werden wegen des festgelegten Einzahlungslimits stark benachteiligt. Darüber hinaus stoßen die SCHUFA-Prüfungen, die im Rahmen einer Registrierung durchgeführt werden, bei einigen Spielern auf Unmut.

Betreiber von Online Spielbanken beklagen, dass die neuen Regelungen zu Umsatzrückgängen führen. Schließlich haben die Nutzer anderswo eine weitaus bessere Spielauswahl. Durch die relativ geringen Einzahlungslimits von maximal 1.000 Euro monatlich werden viele Spieler abgeschreckt.

Auf der anderen Seite gehen den Verbraucherschützern die neuen Bestimmungen nicht weit genug. Sie sehen keine Bevormundung, sondern fordern noch mehr Schutz vor den Gefahren der Spielsucht.

Können die neuen Regelungen das illegale Glücksspiel verhindern?

Diese Frage müssen wir klar verneinen. Das illegale Glücksspiel im Internet kann mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag kaum eingedämmt werden. Eine Anmeldung in künftig in Deutschland unlizenzierten Online Spielbanken wird auch weiterhin höchstwahrscheinlich möglich sein. Spieler, die mit den Bestimmungen nicht einverstanden sind, werden wie in anderen Ländern einen Weg finden, sie zu umgehen.

Glücksspiel gibt es fast so lange, wie es Menschen gibt. Selbst in Ländern, die es streng verbieten, ist illegales Glücksspiel in Hinterhöfen und Hinterzimmern allgegenwärtig. Regierungsbeschlüsse stehen hier dem nur allzu menschlichen Verhalten gegenüber.

Mit deutschen Online Spielbanken auf der sicheren Seite

Wenn Sie in garantiert seriösen und legalen Online Spielotheken spielen möchten, sollten Sie nur auf solche mit einer deutschen Lizenz zurückgreifen. Die Betreiberunternehmen müssen nämlich nicht zwangsläufig in Deutschland registriert sein, sondern können ihre Spielbanken auch von einem EU-Staat wie Malta aus anbieten.

Weil bisher nur die Übergangsbestimmungen gelten, gibt es noch keine deutsche Lizenz. Bis dahin sind Online Spielotheken, die ausschließlich Slots anbieten und auf Malta lizenziert sind, eine gute Wahl. Schauen Sie im unteren Bereich der Homepage einfach auf die Lizenzangaben. Solche Online Spielotheken bewerben sich höchstwahrscheinlich für eine deutsche Lizenz und sind bereits jetzt geduldet. Spätestens mit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags sind diese Seiten auch völlig legal.