Es werde Licht: Hamburg und die Lampen

Weiße LED LeuchteKompakte LED Leuchte als Leselicht © Norbert Schmidt

Die Geschichte lässt sich immer aus verschiedenen Perspektiven erzählen. Das gilt selbstverständlich auch für die Geschichte Hamburgs. Die Ablösung der Öllaternen durch Gaslampen und der Siegeszug der Elektrizität sorgten immer wieder für Diskussionsstoff. Auch die Abkehr von der Glühlampe hin zur LED begrüßte nicht jeder.

Gegen die Moderne

Anfang des 19. Jahrhunderts waren es Öl und Tran, die ihre Energie hergaben, um die Straßen Hamburgs zu erleuchten. Im Gebiet der heutigen Innenstand waren das rund 1.500 Straßenlaternen, die für etwas Licht sorgten. Doch die waren auf Dauer einfach zu teuer im Unterhalt und vor allem zu unbeständig im Vergleich zu den damals bereits existierenden Gaslampen. Doch der Wechsel von der veralteten zur neuen Technik stieß auf Widerstand, schließlich kostete der Umbau kostete ebenfalls jede Menge Geld. Nach dem Hamburger Brand 1842 war die Ablösung dann nur noch Formsache, denn die Infrastruktur musste ohnehin komplett neu aufgebaut werden.

Von der Glühlampe zur LED

Auch wenn die klassische Glühlampe in der weltweit bekannten Birnenform anderen Ideen etwas Platz lassen musste, gehört sie noch immer in viele Wohnzimmer. Sei es aus Nostalgie oder weil sie noch immer als schick empfunden wird. Geändert hat sich jedoch in jedem Fall die Technik. Statt ineffizienter Glühfäden (nur10% der Energie wurden in Licht umgewandelt) begann zu Beginn der 2000er Jahre die Erfolgsgeschichte der LEDs. Die Leuchtdiode ist nicht nur deutlich stromsparender als eine Glühbirne, sie hält auch länger und ist wesentlich variabler im Farbspektrum. Der Austausch der Leuchtmittel ging dank der LED Glühbirne E27 und E14 leichter vonstatten als angenommen. Es handelt sich dabei um die gebräuchlichsten Sockelformen, die Hersteller in nahezu jeder Lampe verbauen. Verbraucher können dadurch ganz einfach die alte Glühbirne mit der modernen LED-Variante austauschen. Heutzutage sind LEDs und auch Energiesparlampen als Leuchtmittel in den eigenen vier Wänden akzeptiert, doch der Verbot der Glühbirne durch die EU stieß bei vielen auch auf Widerstand.

Ein Übergang mit Hürden

Der mediale Zirkus um das Ende der Glühbirne im Jahr 2009 wirkt aus heutiger Sicht zumindest ungewöhnlich und war schwer verständlich. Das lag allerdings nicht an der Einführung der LED, die zu dem Zeitpunkt als noch zu teuer galt, sondern hauptsächlich an der unbeliebten Energiesparlampe, die zunächst als das neue Nonplusultra galt – zumindest in Sachen Energieeffizienz. Denn aufgrund des enthaltenen Quecksilbers ist diese Variante seit 2018 verboten. Erst mit der vollen Marktreife der LED, wie sie heute auf dem Markt zu finden ist, kam Ruhe.

Die Geschichte der LED

Die Geschichte der LED beginnt 1907 mit der Erkenntnis des Briten Henry Round, dass anorganische Stoffe unter Strom leuchten. Ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt war die Entdeckung des Prinzips eines Transistors 1925 sowie dessen Weiterentwicklung im Laufe des 20. Jahrhunderts, sodass 1962 die ersten LEDs vom Fließband liefen. Neue Halbleitermaterialien ermöglichten der LED, in verschiedenen Farben zu leuchten. Dieser Umstand ist alles andere als selbstverständlich, wovon der Nobelpreis in Physik von 2014 zeugt. Den erhielten drei verschiedene Wissenschaftler dafür, dass die LED endlich blaues Licht erzeugen konnte. Mittlerweile ist die LED auch aus dem Straßenbild Hamburgs nicht mehr wegzudenken und aus den heimischen Wohnzimmern ebenso wenig. Stets war eine Umstellung von einem Leuchtmittel auf ein anderes jedoch immer mit Unwägbarkeiten verbunden. Das ist normal bei Technologiesprüngen.