Wie kam die Shisha vom Orient nach Europa?

ShishaSymbolbild Photo by Awesome Sauce Creative on Unsplash

Es blubbert und knistert, bis eine riesige Nebelwolke die Umgebung in einen fruchtig aromatischen Dunst taucht. Die Shisha ist überall anzutreffen, wo Menschen gemütlich beisammen sitzen. In Deutschland sind die Wasserpfeifen längst fester Bestandteil in Cafés und Bars, im Park oder zur Entspannung zu Hause. Heutzutage ist der Handel mit Wasserpfeifen in ganz Europa ein riesiges Geschäft und immer mehr Menschen interessieren sich dafür, auch für den privaten Gebrauch eine Shisha online zu kaufen.

Aber wie kam die Shisha eigentlich nach Europa? Ihr Ursprung liegt viele Jahrhunderte zurück im Mittleren Orient.

Der Name

Die in Europa geläufige Bezeichnung Shisha stammt aus dem Persischen, wo „shishe“ so viel wie „Glas“ bedeutet. Aus dem persischen Raum gelangte das Wort nach Arabien, in die Türkei und Nordafrika. Im Türkischen bedeutet „sise“ übrigens „Flasche“ und bezeichnet bis heute speziell den gläsernen Teil, aber auch die gesamte Wasserpfeife.

Ein weiterer sehr häufiger Begriff ist „Nargile“, was in Persien „Kokosnuss“ bedeutet. Diese Bezeichnung lässt auf das ursprüngliche Material der Wasserpfeifen schließen und geht auf das Sanskrit-Wort „narikela“ zurück, das ebenfalls Kokosnuss bedeutet.

Herkunft der Shisha

Die ursprüngliche Shisha ist im Mittleren Orient, vermutlich im nördlichen Indien oder antiken Iran, entstanden. Wie die Namensherkunft schon zeigt, bestanden die ersten Wasserpfeifen aus einer Kokosnuss. Der Aufbau sah wie folgt aus:

  • Eine Kokosnuss bildete die Bowl
  • Darin steckte ein Bambusstab als Rauchsäule
  • Für den Schlauch nahm man wahrscheinlich einen dünnen Bambushalm

Geraucht wurde diese frühe Form der Shisha noch mit ganzen Tabakblättern, die angefeuchtet und in der Kokosnuss um den Bambusstab gewickelt wurden. Anschließend legte man heiße Kohle um die Blätter.

Im 15./16. Jahrhundert entstand im Persischen Reich die heutige Form mit einer Bowl aus Glas. Von dort aus gelangte sie in die arabische Welt und breitete sich immer weiter aus. Sie etablierte sich als ein gemeinschaftliches Genussmittel und ist seit damals fester Bestandteil zahlreicher Kulturen. Es ist ein Zeichen der Gastfreundschaft, gemeinsam eine Shisha zu rauchen. Auch in Indien ist diese Tradition bis heute noch sehr beliebt.

Verbreitung in der Türkei

Besonders von der Türkei aus hat sich die Shisha in die ganze Welt verbreitet. Dort eingeführt hat sie nach Überlieferungen der genusssüchtige Sultan Ahmed I. im Jahr 1603. Sie wurde etwas überarbeitet und erhielt ihre heutige Form. Auch wenn sich der Aufbau der Shisha in den einzelnen Kulturen etwas unterscheidet, ist das Prinzip überall das gleiche geblieben.

Zwar wurde das Rauchen der Wasserpfeifen im Laufe der Zeit in der Türkei immer wieder verboten, aber trotzdem ließ dich der Siegeszug der Shisha nicht mehr aufhalten. Besonders in den Kaffeehäusern wird das Rauchen als gemeinschaftliches Erlebnis zelebriert.

Shisha in einem Gemälde
Wasserpfeife im orientalischen Harem Image by WikiImages on Pixabay

Der Weg nach Europa

Nach Europa kam die Shisha über unterschiedliche Wege. Insbesondere durch den Kolonialismus gelangte die Shisha in das Bewusstsein der westlichen Staaten. Schon um 1800 entstand ein regelrechter Orient-Hype.

Allerdings konnten sich die Wasserpfeifen anfangs noch nicht in der breiten Masse durchsetzen, da sie im Gegensatz zu Zigaretten und Pfeifen umständlicher in der Handhabung waren. Erst im 20. Jahrhundert begann man in Europa die Shisha als Alternative zu anderen Tabakprodukten zu schätzen.

Die Shisha im 20. Jahrhundert

Besonders ab den 1990er Jahren erlebte die Shisha einen wahren Boom. Lange Zeit galten Wasserpfeifen als veraltet, bis sie vor allem von der jüngeren Generation wiederentdeckt wurden. Es entstanden immer mehr Cafés und Bars, in denen gemütlich gequalmt wurde. Die Shisha wurde zum Lifestyle-Objekt.

In Hamburg empfehlen wir den Freunden der Wasserpfeife die Bar Hamburg und Hookah Lounge in St. Georg, Dubai Nights und Goodfellas in Billstedt, das Unikat in der Grindelallee.

In den orientalischen Ländern werden zur Shisha häufig Tee, Gebäck und kleine Speisen gereicht. Meist sitzt oder liegt man dabei gemütlich auf Kissen und Matratzen. In Europa werden Wasserpfeifen auch immer häufiger  beim Ausgehen mit Cocktails konsumiert.

Wasserpfeifen sind angesagt. Man raucht sie zum Runterkommen und Chillen, meist in Gesellschaft mit Freunden, Familie und Bekannten. Aus den deutschen Innenstädten sind Wasserpfeifen-rauchende Nachtschwärmer überhaupt nicht mehr wegzudenken. Die heutigen Shisha-Modelle reichen von klein bis groß, in allen Farben und Formen. Viele Menschen kaufen Shishas und zelebrieren die gesamte Vorbereitung und den Aufbau der Wasserpfeifen, bevor man es sich mit dem unverwechselbaren Blubbergeräusch beim genussvollen Rauchen gemütlich macht.

Titelbild: Photo by Awesome Sauce Creative on Unsplash