Neuer Trend, das Garden Office als Alternative zum Ferienhaus

Garden Office Haus von innenTiny House Photo by Clay Banks on Unsplash

Jeden Tag ins Büro, das muss nicht mehr sein. Mit einem Garden Office arbeiten sie direkt und ungestört mitten im Grünen.

Wir erleben gerade einen großen Umschwung in unser Wohnkultur und der Organisation durch die Digitalisierung, Arbeit und Leben wird neu organisiert. Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Schubverstärker der die Entwicklung beschleunigt. Dabei sind die Entwicklungen vom klassischen Büro alter Art hin zu gemeinsamen Work Spaces und Co- und Shared- Offices nur der erste Schritt. Heute kann dank Cloud Computing, Zoom oder anderer Meeting Software-Lösungen dezentral von zu Hause aus gearbeitet. Im Lookdown ist der Küchen- oder Esstisch im Wohnzimmer ist zum Home Office geworden. Doch was spontan für ein paar Tage improvisiert wurde, ist auf die Dauer keine tragfähige Lösung. Zumal viele Stadtwohnungen nur schlechte Home Office Bedingungen bieten.

Nicht wenige Millennials in den Metropolen wie Hamburg stellen fest, dass es Alternativen zum zumeist recht teuren Leben in der Stadt gibt. Die Immobilienpreise und Mieten sind seit geraumer Zeit ab durchs Dach gegangen. Man hat vielleicht gerade einen zugigen oder lauten Balkon. Viel weniger Anwesenheitstage im Büro bedeuten, dass man durchaus raus in Umland ziehen kann. Dort hat man viel mehr Platz, Grün & Garten, einen hohen Freizeitwert und profitiert von wesentlich geringeren Kosten

Das Garden Office

Nun, nicht jeder will konsequent von der Stadt aufs Land ziehen. Wochend- und Ferienhäuser gab es schon immer. Doch jetzt werden sie neu als Garden Office definiert. Mit einem Garden Office schaffen Sie sich einen multifunktionalen Arbeits-, Lebens- und Wohnraum. Das kann natürlich auch ganz einfach auf dem eigenen Grundstück oder dem der Eltern sein. Oder Sie suchen ein passendes Grundstück auf dem Land.

Gerade wenn man seine Stadtwohnung beibehält, kann man sich im Stil von Tiny Houses auf das Nötigste konzentrieren ohne auf Komfort zu verzichten.

Holzhaus Typ Westerland
Garden Office (c) Hersteller Gartenhausfabrik

Den Standort sorgfältig wählen

Egal was Sie planen oder welchen Haustyp Sie präferieren, der Standort sollte strategisch geplant werden. Zuerst legt man die Wunschregion fest. Danach überprüft man die Verkehrsanbindung. Welche Verkehrsmittel werden persönlich präferiert? Will man mit der Bahn, nur mit dem Auto, per Park and Ride oder mit Bahn & E-Bike in die Stadt fahren? Welche Fahrzeit akzeptiert man?

Als Faustregel lässt sich sagen, der Preise sinken mit der Entfernung (Fahrzeit) zur Metropole. Ausnahmen sind besonders gute Straßen- oder Bahnverbindungen. Tourismusregionen wie die Ostseeküste, Lüneburger Heide, die Nordsee sind relativ teuer.

Ein zweiter wichtiger preis- und nachfragebestimmender Faktor ist die Internet- und Mobilfunkversorgung. Hier sind die Unterschiede teilweise eklatant, von Null Internet bis 1 MB-Glasfasterleitung ist alles möglich. Auskünfte geben die Kreise, Gemeinden, einschlägige Vergleichsportale und die Telekommunikationsunternehmen. Oder, Sie fragen Ihre zukünftigen Nachbarn nach ihren Erfahrungen.

Garden Office Haus aus Holz: Geringe Baukosten und schnelle Planung

Gute Planung ist das A&O beim Bau eines Garden Office Hauses. Es wird kein klassisches Haus gebaut, sondern sich auf die Kernfunktionen und wesentliche konzentriert. Der Wohn- und Arbeitsbereich hat erste Priorität. Schlafräume werden kompakt geplant. Viel Leben wird sich Out Door und auf einer möglichst überdachten Terrasse abspielen. Da braucht man weniger Wohnraum. Die Küche wird klein und funktionell gehalten. Sie sollte aber voll ausgestattet sein. Es sollte genau überlegt werden, wieviel Schrank- und Abstellraum benötigt wird.

Planen Sie den Arbeitsplatz nicht zu minimalistisch. Denken Sie auch daran, für ungestörte Zoom-Meetings oder Telefonate brauchen Sie Ruhe. Ein eigenes Arbeitszimmer ist da besser als ein Tisch im Raum, wenn daneben in offener Küche gekocht wird.

Wer clever ist plant auch Erweiterungsmöglichkeiten ein. Die Gartenmöbel, Fahrräder,Sport- und Gartengeräte kommen in externes Gerätehaus oder werden vor dem Wetter unter einem Carport geschützt.

Der Vorteil von Gartenhäusern aus Holz sind die geringen Baukosten. Diese Art von Häusern benötigen nur einfache Fundamente, die selbst nicht besonders geübte Heimwerker preiswert bauen können. Teilweise reichen sorgen Punktfundamente.

Bei der Wandstärke und der Wärmedämmung sollte man keine Kompromisse machen. Unter 70 mm Wandstärke sollte man nicht gehen, besser sind 90 mm. Da die einzelnen Segmente bereits vorgefertigt sind, können Sie schnell und einfach aufgebaut werden. Auch der Innenausbau, Internet-, Elektro- und Sanitärinstallation, Heizung und Küche gehen bei entsprechender Vorplanung zügig.

So erhöhen Sie die Lebensdauer des Garden Office Hauses

Holzhäuser haben bei richtiger Behandlung eine hohe Lebensdauer. Doch Holz hat die Feinde: Feuchtigkeit, Nässe und Schädlinge. Die meisten Schadinsekten und Holzpilze befallen überwiegend nasses Holz. Deshalb ist trockenes Holz der beste natürliche Schutz. Wenn dann unbedenklicher Holzschutzmittel dazu kommen, kann wenig schief gehen.

Damit Sie lange Freunde am Garden Office haben, sollten Sie darauf achten, dass das Holz konstruktiv vor Feuchtigkeit und Wetter geschützt ist. Das Dach muss sorgfältig und fachgerecht gedeckt werden. Regenrinnen schützen die Fassade und führen Wasser ab.

So haben Sie lange Freude an Ihrem Garden Office

  • Das Holz konstruktiv schützen:
    • Holzkanten oder Flächen (z.B. Oberseite Pfosten) mit Blech abdecken
    • Wasser möglichst weit vom Haus ableiten
    • Spritzwasser abhalten, z.B. durch Kieselsteinauflagen und Belüftung des Holzes
    • Waagerechte Holzflächen, auf denen Wasser stehen kann, vermeiden. Immer ein Gefälle einplanen.
  • Direkt bewettertes Holz an Außenwänden und Dach mit Holzschutz verstehen und mit Farbe anstreichen oder eine wetterfeste Fassadenbekleidung montieren
  • Das Holz regelmäßig kontrollieren, reinigen und selbst kleine Schäden zügig reparieren.

Den Garten nicht vergessen

Zu einem Garden Office gehört immer der Garten. Ob Natur- oder Themengarten. Mindestens ein Kräuter- und Gemüsehochbeet sollten Sie immer einplanen. Wer Lust auf mehr hat, ein richtiger Kräuter- und Gemüsegarten braucht lediglich knapp 50 qm Platz.

Wenn Sie Bäume pflanzen, denken Sie daran, dass die schnell sehr viel Schatten werfen können. Von Anfang an sollte der Garten bienen- und insektenfreundlich sein. Deshalb sollten bevorzugt heimische Pflanzen gepflanzt werden und Exoten sollten Gartenverbot haben. Es sei denn, sie wollen in einer Öko-Wüste leben. Interessante historische Pflanzen findet man auf einer Saatgutbörse für wenig Geld. Wenn noch Platz ist, dann ist eine Garten-Sauna mit Whirlpool eine eigene Wellness-Oase.

Titelfoto: Photo by Clay Banks on Unsplash