Mit viel Applaus belohnte Uraufführung im „Schmidtchen“ am Spielbudenplatz
Trash Island – eine Insel mitten im Pazifik, die zu 100 Prozent aus Müll bzw. Plastik besteht – ist dieser Ort nun eher der Himmel oder die Hölle? Johanna, eine junge Frau an der Schwelle vom Teenager zum Erwachsenenalter, lebt mit ihrem Vater Freddy und ihrem Adoptivbruder, dem Findelkind Friday, auf dieser kleinen, unentdeckten Plastik-Insel mitten im Ozean, von der kein Mensch etwas weiß… Parallelen zu Robinson und Freitag sind also durchaus beabsichtigt und keineswegs zufällig… Johannas Vater ist mit ihr als Baby auf diese Insel geflüchtet, und nun kennt sie nichts anderes als ihr persönliches Paradies aus Plastik – inklusive einem sprechenden Plastik-Hund als Spielzeug.
Doch jetzt landet der junge Umwelt-Start-Upper Felix auf Trash Island und will die Insel „wegsäubern“. Trotz verschiedener Ansichten – nicht nur zum Thema Müll – kommen sich die beiden näher – zu nah für den Geschmack von Johannas Papa, der es bis dato noch nicht einmal geschafft hat, seine Tochter aufzuklären…
Doch das ist nicht das einzige Problem auf Trash Island: Denn auch „Schatzsucher“ internationaler Konzerne, die im Müll nach seltenen Erden fahnden, und ein Bio-Kreuzfahrtschiff, das zufällig vorbeikommt, haben so ihre ganz eigenen Interessen an dem ungewöhnlichen Eiland mit den Erinnerungsstücken aus Zeiten, als es noch kein Internet gab und Müll einfach nur Müll war…
Ein dickes Lob verdienen dabei die drei tollen Schauspieler Kathrin Finja Meier, Markus Schöttl und Patrik Cieslik, die nicht nur in ihre Hauptrollen als Johanna, Freddy und Felix, sondern darüber hinaus auch noch in mehrere weitere Rollen gleichzeitig schlüpfen – vom Kreuzfahrtschiff-Kapitän (Florian Silbereisen lässt grüßen) über die drei Schatzsucher bis hin zu Johannas Mutter…
„Trash Island“ ist ein aberwitziges Musical über Familienbande, Plastikmüll und Trennungen aller Art. Der Berliner Autor und Komponist Tom van Hasselt liefert sowohl eine Familien-Komödie mit allerlei genretypischen Verwicklungen, als auch eine bissige Satire über den Plastik-Wahnsinn in den Weltmeeren – vollgepackt mit knallharten Gags und schrill verpackten Wahrheiten. Also nichts für humorbefreite Klimakleber und Plastik-Strohhalm Hasser, sondern ein „Must-See“ für spaßbegeisterte Schmidt-Fans, die gleichzeitig auch bereit sind, sich mit Themen wie Meeresverschmutzung und Müllvermeidung ernsthaft, aber ohne erhobenen Zeigefinger zu befassen.
Trash Island wird gespielt im „Schmidtchen“ noch bis zum 29. September 2024 und dann wieder vom 13. Februar bis zum 25. März 2025. Karten gibt‘s entweder telefonisch unter 040-31 77 88 99 oder im Internet unter www.tivoli.de