Mord und andere Kleinigkeiten: Wer bleibt hier übrig?

Ensemble The Hamburg PlayersEin Wochenende in einem Haus auf einer Insel. Was könnte den Eingeladenen da schon groß passieren...? Fotos: Herwig Lührs / The Hamburg Players

Die Hamburg Players bringen mit „And Then There Were None“ ein Meisterstück von Agatha Christies im Februar auf die Bühne.

Zehn Fremde, eine Einladung auf eine einsame Insel und absolut keine Möglichkeit zu entkommen. So beginnt Agatha Christies „And Then There Were None“ (auf Deutsch: „Und dann gabs keines mehr“). Was sich die „Queen of Crime“ für dieses Ensemble ausgedacht hat, dient bis heute als Blaupause für unzählige Krimis, nicht zuletzt den Filmerfolg „Knives Out: Glass Onion“ mit Daniel Craig.

Die zehn nichtsahnenden Besucher stellen fest, dass die Insel alles andere als idyllisch ist, denn ein unbekannter Mörder bringt einen Gast nach dem anderen um die Ecke. Natürlich liegen die Nerven schnell blank, denn allen wird klar: Einer der Gäste muss der Mörder sein – nur wer? Und wer ist das nächste Opfer? Diesen Fragen gehen die Hamburg Players, die älteste englischsprachige Theatergruppe der Hansestadt, vom 14. bis 24. Februar im Theater an der Marschnerstraße in Barmbek-Süd nach.

Whodunnit: Spannung und Gänsehaut pur

Mit „And Then There Were None“ hat sich Agatha Christie 1939 auf den Krimi-Olymp katapultiert. Das Buch wurde zum meistverkauften Kriminalroman aller Zeiten. Fünf Jahre später kam die Geschichte im Londoner West End und am Broadway auf die Bühne und wurde auch dort alsbald zum Erfolg.

Christie selbst verfasste die Theaterversion wenige Jahre später, passte dabei allerdings das Ende an… wie genau, wird hier nicht verraten.

Auffällig ist, dass Deutschland, ein Land mit so großer literarischer Tradition, kaum eigenständige und international erfolgreiche Kriminalromane hervorgebracht hat. Gute Unterhaltung war der deutschen Literaturkritik stets verdächtig. Man bevorzugte bedeutungsschwangere schwere Stoffe. Die allerdings meist mehr als langweilig waren.

Christies Werke sind, selbst wenn sie in der Provinz spielen, weltläufig und nicht kleinkariert. Als Vertreterin des klassischen englischen Rätselkrimis, der allerdings wenig mit echter Kriminalität zu tun hat, wird ihre Sprache, der Witz und auch die Art der Charakterzeichnung von der Kritik gelobt. Dabei hat sie sich ein ironisches Verhältnis zu ihren Helden, die keinesfalls perfekt sind, bewahrt.

Nur so viel: Alles dreht sich darum, in welchem Maße Ungerechtigkeit überhaupt bestraft werden kann. Agatha Christie lässt den Täter, oder die Täterin, auf perfide Weise sowohl mit den potentiellen Opfern als auch den Zuschauern spielen. Dieser klassische „Whodunnit“- Krimi zieht das Publikum in seinen Bann, das zum – auf der Bühne nicht vorhandenen – Kommissar wird.

Agatha Christies Meisterstück: „And Then There Were None“

Wann: Mittwoch, 14. Februar bis Samstag, 17. Februar und Mittwoch, 21. Februar bis Samstag, 24. Februar um 19.30 Uhr (sowie eine Matinée am Samstag, 17. Februar um 15.30 Uhr)
Wo: Theater an der Marschnerstraße (Marschnerstraße 46) nahe der U-Bahnstation Hamburger Straße. (Alle Vorstellungen in englischer Sprache.)
Tickets: online (www.hamburgplayers.de/tickets) oder an der Abendkasse. Je nach Sitzplatzkategorie kosten die Karten 10 bis 17 Euro. Reservierungen unter tickets@hamburgplayers.de oder per Telefon: 040 713 13 99 entgegen.
Weitere Informationen: www.hamburgplayers.de/current-production.


Bildunterschriften (Fotos: Herwig Lührs):
Ein Wochenende in einem Haus auf einer Insel. Was könnte den Eingeladenen da schon groß
passieren…?