#clubaward2023 – Hamburgs Clublandschaft feiert seine Lieblinge nachhaltig

#clubaward2023 im KENT Club#clubaward2023 Foto: Kevin_Winiker / Clubkombinat Hamburg

Das Molotow ist Club des Jahres 2023 in Hamburg.

Zum 13. Mal würdigte der Clubkombinat Hamburg e. V. Hamburgs Club- und Veranstaltungsszene
in elf Kategorien. Ein Blick in den Rückspiegel zeigt es, in den letzten Jahren waren für die Hamburger Clubs mehr als eine Herausforderung. Fast jeder Club musste ums Überleben kämpfen. Neu beim #clubaward2023, erstmals wurde ein Nachhaltigkeitskonzept verfolgt.

Gestern versammelte sich Hamburgs Clubszene zu einer kurzweiligen Award-Verleihung im KENT Club. Den Award moderierten Chris Poelmann und Shafia Khawaja. Die Sieger selbst hat eine über 90-köpfige
fachkundige Jury aus Vertretern der Hamburger Club- und Musikszene gewählt. Über die Kategorie Lieblingsclub wurde in einem Public Voting abgestimmt.

Hann Noir beim #Clubaward 2023 im KENT Club
Hanna Noir trat live auf Foto: Kevin_Winiker / Clubkombinat Hamburg

Nominierte und Gewinner

Nominiert in der Kategorie ‘Bester Club des Jahres 2023’ waren u.a. die Clubs: Hafenklang, Kulturschiff MS Stubnitz und das Molotow nominiert. Als Sieger Club des Jahres 2023 geht das Molotow in ein Jahr der Ungewissheit.

Bei den Fremdveranstaltern 2023 kamen unter die Top 3 das Command Queer, KD Palme und die Millerntor Gallery. Die Millerntor Gallery wurde zum Sieger gekrönt.

In der Newcomerförderung konnten sich die Astra Stube, die Hebebühne und das
Molotow in der Shortlist. Die Astra Stube gewann diese Kategorie.

In der Kategorie beste Konzerte bestand die Shortlist des Jahres 2023 des vergangenen Jahres zählten folgende: Die Veranstaltung am 26. Mai 2023 im Birdland mit “Hamburg liest verbrannte Bücher und singt
verbrannte Lieder”. Ebenso das Cascadas mit einer Veranstaltung am 17. Mai 2023 mit Alice Dee, Yaso G., Yetundey, Charlott Green, TanOne, Lizzn und Special Guest: Lia Sahin. Außerdem nominiert in der Konzert-Kategorie Enno Bunger, der am 23. Mai 2023 “Solo am Klavier” in der Christianskirche Ottensen spielte. Diese Awardkategorie gewann das Birdland.

Für die beste Clubnacht des Jahres 2023 waren gleich zwei Veranstaltungen aus dem Südpol
nominiert: Juicy Süd sowie Queerpool. Als dritte “Clubnacht des Jahres” wurde der Golden Pudel
Club mit Jamie XX und DJ Koze am 10. August 2022 nominiert. Der Golden Pudel Club gewann diese Auszeichnung.

In der Kategorie Festival – klein aber fein des Jahres 2023 wurden das Blurred Edges Festival, das feel.jazz festival und erneut die Millerntor Gallery #11 nominiert. Die Millerntor Gallery gewann diese Kategorie.

Publikumspreis “Lieblingsclub 2023”

Bis zum 21. Januar 2024 wurde diese Kategorie abgestimmt. Rund 4.000 Menschen stimmten ab. Sie wählten das Molotow, vor dem Waagenbau und dem Monkeys Music Club als Lieblingsclub 2023. landete. Der Sieger erhält von fritz-kola ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Weitere Kategorien

Beim Nachhaltigkeits-Award “Beste Initiative ‘Zukunft feiern’” wurden Elbdeich und moondoo sowie
das Uebel & Gefährlich nominiert. Für die Fachjury mit Beke Gröhn (Green Planet Energy), Helen Schepers (Green Events Hamburg), Torge Ebeling (T-Green) und Doris Volk (Clubstiftung) war das Uebel & Gefährlich diesmal der Spitzenvorreiter. Das Uebel & Gefährlich hat damit das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro von Green Planet Energy gewonnen.

Der Vorstand des Clubkombinats Hamburg e. V. verlieh den diesjährigen Ehrenpreis an CrewCrew für
ihr wegweisendes Unternehmen einer feministisch geprägten Sicherheits- und Türpolitik mit einem
Sonderpreis 2023.

„Der clubaward bietet eine hervorragende Gelegenheit, den Zusammenhalt innerhalb der Branche weiter zu festigen und öffentlich zu signalisieren, wie bedeutsam die Club- und Festivalkultur für das gesellschaftliche Miteinander ist. Wir gratulieren allen diesjährigen Preisträger:innen zu ihren Auszeichnungen. ”

Anna Lafrentz, 1. Vorsitzende des Clubkombinat Hamburg e. V.

„Die diesjährigen Preise für das Molotow als bester Club und für die Astra Stube für die beste
Newcomerförderung machen deutlich, was auf dem Spiel steht, wenn es nicht gelingt, die
Clublandschaft in Hamburg zu erhalten. Insofern sollte der Negativpreis für die Verdrängung von
kulturellen Orten für uns alle Ansporn sein. Wir werden daher weiter mit aller Kraft nach neuen Orten
für die Clubs suchen und in diesem Jahr den Runden Tisch ins Leben rufen, an dem die
unterschiedlichen Player zusammenkommen sollen, um vorab Lösungen für aufkeimende Probleme zu
suchen und die Interessen der Clubs in der Stadtentwicklung von vornherein mitzudenken.“

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien

Oll Inklusiv gUG für wird für seine Integrationsleistung im Club-Kontext für ‘Senioren und Senioritas‘ geehrt.

Wie in den Vorjahren sorgte der Negativpreis “Die zerbrochene Gitarre” für Gesprächsstoff am Abend. Dieses Jahr ging es ganz klar in Richtung “Verdrängung von kulturellen Orten” – auch im Hinblick auf die ungewisse Zukunft für das Molotow und die Astra Stube.

Clubs brauchen ein ganz eigenes Biotop. Salopp gesagt, eine tolerante Nachbarschaft und vor allem niedrige Mieten, denn sonst ist eine Refinanzierung des laufenden Betriebs kaum möglich. Nur so kann eine vielfältige Club- und Musikkultur gedeihen.