Hyuk Lee beendet grandios KAWAI-Konzertreihe für dieses Jahr
Der junge Mann am Flügel ist schlank und rank, sein Pianospiel gleicht aber eher dem des 1,92 Meter-Hünen Sergei Rachmaninow: kraftvoll und mit schwungvoller Dynamik ausgestattet, füllt Hyuk Lee den Saal der Alfred Schnittke Akademie mit seinen Klängen; geradezu so, als ob ein ganzes Orchester musizieren würde und nicht eine einzige Person. Zugegeben, so viel Power ist für Werke von Frédéric Chopin zunächst mal ungewöhnlich. Doch schon bald spürt der Besucher, dass dabei nichts an filigranen Details des polnischen Komponisten verloren geht. Es ist eben sozusagen nur Chopin auf einem anderen als dem gewohnten Lautstärke-Pegel. Den 22-Jährigen sollte man trotz seines jungen Alters – er ist erst in diesem Jahrhundert geboren – definitiv im Auge behalten als Chopin-Experten. Denn was Lee gelingt, ist gerade bei Chopin keine so einfache Sache: immer den Überblick über die Gesamtkompositon behalten und die unterschiedlichen Passagen als ein homogenes Gesamtwerk präsentieren. Dies ist sowohl bei den „Variations Nr. 2 über das Thema „La ci darem la mano“ (Mozart) als auch in der „Klaviersonate Nr. 2 b-Moll“, die den berühmten Trauermarsch beinhaltet, der Fall.
SHIGERU KAWAI-Flügel unterstützt das Gelingen des Auftritts
Zugute kommt Hyuk Lee dabei sein Instrument, ein SHIGERU KAWAI-Flügel, der mit seinem warmen, runden Klang auch für eine kräftigere Spielweise bestens geeignet ist. An dieser Stelle auch ein Kompliment an den Konzerttechniker von KAWAI, der das Maximum an Klangqualität aus dem Piano herausgeholt hat. Man muss aber auch unbedingt erwähnen, dass Lee durchaus in der Lage ist, nicht nur die hohe Dynamik und Power während der ganzen Aufführung aufrecht zu erhalten ohne nachzulassen, sondern auch die sanften Stellen gefühlvoll perlend vorzutragen. Mit nur 16 Jahren wurde der Südkoreaner zum Gewinner der 10. Ausgabe des Ignacy-Paderewski-Klavierwettbewerbs in Bydgoszcz, Polen, gekrönt. Zwei Jahre später gewann er den dritten Preis beim 10. Hamamatsu International Piano Competition, dem japanischen Wettbewerb, dessen Prestige seit der ersten Ausgabe vor zwei Jahrzehnten erheblich gewachsen ist. Dieses preisgekrönte Talent hört man ihm bei jedem Ton an.
Prokofjew, Medtner, Strawinsky – gemeistert von Hyuk Lee
Nach der Pause geht es mit dem 20. Jahrhundert weiter und man kommt auch da wieder sofort ins Staunen: der Twen an den Tasten kann auch Prokofjew meisterlich interpretieren. Die frühe Moderne des Russen scheint Lee hörbar ebenfalls zu liegen. Das gleiche Bild etwas später bei Medtner, der schon Ansätze zur Serial Musik in seinen Kompositionen beinhaltet. Strawinskys „Petruschka-Suite“ ist für jeden Pianisten der absolute Gipfel, Lee überzeugt auch da mit seiner perfekten Spielfertigkeit. Als Zugabe hat Lee noch zweimal Chopin parat, ehe der Abend mit dem humorvollen Tic-Toc-Choc von François Couperin beendet wird. Das Publikum zeigt sich begeistert angesichts der begeisternden Vorstellung des jungen Meisters aus Fernost, dem Südkoreaner Hyuk Lee.
Erfreuliche Bilanz für KAWAI
Anne-Sophie Desrez, Markenbotschafterin von KAWAI, war hoch erfreut über den Abend: „Ein Klavierkonzert der Extraklasse mit dem hochtalentierten Pianisten Hyuk Lee hat die KAWAI-Konzertreihe in Hamburg für die Sommersaison 2022 abgeschlossen. Er machte das Konzert zu einem Erlebnis für alle Sinne, es war nichts anderes als ein pianistisches Feuerwerk“. Mit dieser Meinung stand die offizielle Dame von KAWAI nicht alleine, auch die prominenten Gäste des Abends konnten ihr voll zustimmen. Ehrengast Kihung Jung, Generalkonsul der Repulik Korea in Hamburg, zeigte sich sehr dankbar, einem so großen Talent live zuhören zu dürfen. „Hyuk Lee hat meine Erwartungen übertroffen. Sein Spiel überwältigte mich und ließ mich in seine musikalische Vorstellungskraft eintauchen. Er war während des gesamten Konzerts leidenschaftlich, phantasievoll und konzentriert“, sagte er.
Prominente Gäste werden zu Lee-Fans
Ein weiterer Staatsrepräsentant, Prof. Dr. Manfred Dietrich, Honorarkonsul von Uganda, lobte neben „der unschlagbaren Virtuosität“ auch die „ganz hervorragende Interpretation“ von Lee. „Das gilt vor allem auch bei der Umsetzung von Strawinsky, die sicher die Intuition des Komponisten verständlich für die Zuhörer wiedergab“, so der Konsul weiter, der selber ein talentierter Hobby-Pianist ist. Auch Schauspieler Uwe Rohde ist als ehemaliger Opernsänger musikalisch professionell geprägt, seine Bewunderung für die Spielkunst von Lee drückte er wie folgt aus: „Unglaublich mit welchem Herzblut und enormer Leidenschaft der junge Künstler Hyuk Lee es geschafft hat, mich mit seiner Virtuosität zu verzaubern. Seine Spannweite in der Dynamik ist grandios. Wenn ich mir von Hyuk eine Zugabe hätte wünschen dürfen, so wäre es das 1. Klavierkonzert von Rachmaninoff auf dem großen SHIGERU KAWAI SK-EX Konzerflügel gewesen”.
2023 geht’s weiter
Die Konzerte der KAWAI-Konzertserie in Hamburg werden wieder im Sommer 2023 stattfinden. Anfang nächsten Jahres werden die Künstler dafür von einem, KAWAI-Expertengremium ausgesucht. KAWAI ist bei vielen renommierten internationalen Klavierwettbewerben personell und mit seinen Instrumentent anwesend. Die Konzertflügel werden von Arimune Yamamoto gestimmt, reguliert und intoniert und von den besten hochtalentierten Pianisten gespielt. “Wir freuen uns schon auf die Fortsetzung dieser so erfolgreich in der Hansestadt gestarteten Reihe”, so KAWAI-Markenbotschafterin Anne-Sophie Desrez.
von Cetin Yaman