Hochbegabte junge Talente zeigen ihr Können in der Laeiszhalle

Ji Hyun ParkJi Hyun Park, Präsidentin der New Jersey Sinfonietta in den USA, ist die Organisatorin des Talentwettbewerbs. Foto: Cetin Yaman

International Showcase Music Competition Winners Concert

Klassische Musikwettbewerbe stellen ein Medium zur Weiterentwicklung und Motivation für junge Musiker dar. In diesem Zusammenhang bereiten sie junge Musiker auf das Berufsleben vor und spielen eine wichtige Rolle in ihrer Karriere. In Zeiten der Pandemie wurden Online-Wettbewerbe immer beliebter, jetzt sind jedoch die Live-Versionen wieder zurückgekehrt. Musikwettbewerbe erfreuen sich seit dem vergangenen Jahrhundert großer Beliebtheit, gegeben hat es sie aber schon viel länger. Und: in der heutigen Welt werden internationale Wettbewerbe für klassische Musik zu Orten der globalen Kulturöffentlichkeit. Mit der zunehmenden Globalisierung von Wettbewerben haben sie Möglichkeiten geschaffen, kosmopolitische Geselligkeit zu fördern und globale Werte wie Kooperation und Kollaboration zu kultivieren. Das sieht  man sehr deutlich an den Teilnehmern, die aus allen Ecken der Welt kommen. So auch bei der Music Competition der New Jersey Sinfonietta. Das International Showcase Winners Concert in der Laeiszhalle legte davon ein weiteres Zeugnis ab, die hochtalentierten jungen Musiker kamen aus Europa, den USA und Asien.

Beeindruckende Leistungsschau junger Musiker

Den flotten Anfang legte Andre Artyom Mata aus Portugal am Klavier hin. Der Drittplatzierte in der Altersgruppe von 8 bis 11 ist zwar noch nicht ganz so groß wie ein aufgeschlagener Flügel, aber musikalisch hat er schon einiges drauf. Seine Sonate von Scarlatti, gefolgt von Chopins „Mädchens Wunsch“, in der Bearbeitung von Liszt, ließ sein Talent aufblitzen. Nicht anders war es bei den beiden darauf folgenden Geigern. Davit Babayan (Armenien, 2. Platz, Altersgruppe 12 bis 14) und Joshua Chen (Taiwan), 3. Platz, gleiche Altersgruppe) wissen schon trotz ihres jungen Alters wie man Kompositionen von Wienlawski beziehungsweise Bizet zu spielen hat. Darauf folgte wieder etwas von dem, bei Pianisten zurecht sehr beliebten, Chopin. Maria Misela Jaunzeme aus Lettland (Siegerin Altersgruppe 12 bis 14) war es, die die Barcarolle des polnischen Komponisten charmant präsentierte. Hannah Park aus den USA (Geige, Altersgruppe 15 bis 18) gewann den dritten Preis in ihrer Kategorie und überzeugte mit  ihrer Interpretationi des Violinkonzerts in A-Moll von Dvorak.

Lost in music: der einzige Deutsche

Vollends in der Musik ging danach der einzige deutsche Vertreter auf. Erik Maier, Sieger in der Altersgruppe 15 bis 18, spielte sich mit seiner Violine beim Vortrag von Tschaikowskys Valse Sherzo in einen wahrhaften Rausch. Dafür – und für alle anderen davor ebenfalls – gab es einen starken Applaus. Mit Yun Ho am Cello (Deutschland, 19 bis 25, 2. Platz) und seiner Aufführung von Poulencs Cello Sonate sowie dem reizenden Duo Marie Sumnikova (Klavier) und Matteo Hager (Violine) aus Tschechien (Kategorie Ensemble, 13 – 25, 3. Preis) ging es in die Pause.

Etablierte Musiker im zweiten Teil

Im kürzeren zweiten Teil gab es Auftritte von Harin Lim (Bariton, Sieger der Songdang Music Competition in Südkorea), der von Bo Kyung Park am Klavier begleitet wurde. Zu hören gab es zuerst vier Lieder von Brahms, dann etwas aus seiner Heimat: das Kunstlied „Dongsu shin, Oh mountain!“. Mit fünf Stücken für 2 Violinen und Klavier von Schostakowitsch, vorgetragen von den beiden Jury-Mitgliedern Daniel Cho und Simon Riverin (beide Violine) und Natalia Krel, fand die beeindruckende Leistungsschau junger Musiker ein passendes Ende.

Organisatorin des Wettbewerbs ist hochzufrieden Ji Hyun Park, Präsidentin der New Jersey Sinfonietta in den USA, ist die Organisatorin dieses Talentwettbewerbs. Sie sprach die abschließenden Worte an dem Abend:

„Als Präsident des ISMC möchte ich allen Teilnehmern meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Wir hatten talentierte Musiker aus 19 Ländern und nach einer fairen Bewertung haben wir 18 Gewinner-Teams ausgewählt, von denen Sie heute Abend einige live erleben durften. Wir waren tief berührt von den Fähigkeiten und der Leidenschaft, die alle Teilnehmer an den Tag legten, und wir glauben, dass diese Leidenschaft eine treibende Kraft für Ihr weiteres Wachstum in der Welt der klassischen Musik sein wird. Außerdem möchten wir allen Juroren für ihre harte Arbeit danken, die sie zeigten, um eine faire Bewertung sicherzustellen.“

Ji Hyun Park, Präsidentin der New Jersey Sinfonietta

von Cetin Yaman