Günstiger als das 9-Euro-Ticket: Spitzenkonzerte für lau bei den Jazz Open in Planten un Blomen

Jazz Open in Planten un BlomenEine faszinierende Atmosphäre: das JAZZ OPEN HAMBURG in Planten un Blomen. Foto: Artur Szczepaniak (hfr)

Hin und her ging es mit den Musikfestivals in den vergangenen zwei Jahren. So musste das JAZZ OPEN HAMBURG im Jahre 2020 ganz ausfallen, im vergangenen Jahr konnte es unter Pandemie-Eindämmungsregeln abgehalten werden. Nun hoffen die Veranstalter, dass die Version 2022 wieder unter ganz normalen Konditionen über die Bühne gehen kann. Es wäre Jazz-Fans und Organisatoren – Jazzbüro Hamburg e.V. – zu wünschen, denn sie haben sich alle Mühe gegeben, ein attraktives Programm auf die Beine zu stellen.

Am ersten September-Wochenende heißt das Motto im Planten un Blomen: Jazz umsonst & draußen.

Insgesamt acht Bands werden am Samstag, 3. September, und Sonntag, 4. September, (jeweils ab 15 Uhr) in der Konzertmuschel im City-Park ihre musikalischen Künste präsentieren. Mit Cleo & David Grabowski feat. Julius Gawlik, Tilman Oberbeck Trio feat. Anna-Lena Schnabel and Jorge Rossy, dem Duo KLARO! (Karolina Strassmayer & Drori Mondlak), der NDR Bigband feat. Omar Sosa, Sonja Beehs Posaunenauflauf, Bluff, TAB Collective mit Pat Appleton & Ken Norris und Skilbeck konnte man ein hochklassiges Line Up zusammenstellen. 

David Grabowski, Cleo Steinberger
Cleo & David Grabowski sind am Samstag um 15 Uhr zu hören. Foto: Steven Haberland (hfr)

Der Samstagnachmittag

Los geht es am Samstag um 15 Uhr mit der Hamburger Sängerin Cleo und dem Gitarristen David Grabowski. Die beiden sind ein eingespieltes Team, das Duo wurde im Jahr 2016 gegründet, um die Musik der beiden Jazzlegenden Ella Fitzgerald & Joe Pass zu würdigen. Inzwischen haben die beiden ein neues, abwechslungsreiches Crossover-Programm entwickelt, in dem die beiden Musiker ihre Vorliebe für Swing, Modern Jazz und Pop miteinander vereinen. Bei ihrem Auftritt gesellt sich Tenor-Saxofonist Julius Gawlik hinzu.

Ab 16.30 Uhr betritt dann das Tilman Oberbeck Trio feat. Anna-Lena Schnabel and Jorge Rossy die Bühne. Für sein jüngstes Projekt hat der Hamburger Bassist Tilman Oberbeck eine erstklassige Formation zusammengestellt und seinen Wunsch nach einem Saxophon-Trio ohne Harmonieinstrument verwirklicht. Die kreative Altsaxophonistin und Echo-Preisträgerin Anna-Lena Schnabel wird ihren brillanten Ideen freien Lauf lassen und Jorge Rossy, ehemaliger Schlagzeuger des Brad Mehldau Trios, den Platz an den Trommeln einnehmen.

Altsaxofonistin Karoline Strassmayer
Altsaxofonistin Karoline Strassmayer in Action. Foto: Gerhard-Richter (hfr)

Um 18 Uhr heißt es dann: KLARO! Hinter diesem Bandnamen verstecken sich nicht nur Karolina Strassmayer am Saxofon und Drori Mondlak an den Drums, sondern außerdem noch David Friedman am Vibraphon und Josh Ginsbrug am Kontrabass. Von den Lesern des amerikanischen Jazzmagazins Downbeat wurde die Musikerin Karolina Strassmayer mehrmals unter die weltweit fünf besten Altsaxophonisten gewählt. Sie erspielte sich eine ausgezeichnete Reputation in der New Yorker Jazzszene und ist seit 2004 die erste Frau in der mit mehreren Grammys ausgezeichneten WDR Big Band Köln.

Omar Sosa - Pianist
Pianist Omar Sosa steht gemeinsam mit der NDR Big Band am Samstagabend auf der Bühne. Foto: Javier Garcia (hfr)

Der Samstagabend

Der Samstagabend (19.30 Uhr) gehört dann der NDR Bigband, die beim JAZZ OPEN stets eine gesetzte Größe ist. Dieses Mal wird der Pianist Omar Sosa mit dem NDR Klangkörper in der Konzertmuschel spielen. Omar Sosa begeistert zusammen mit der NDR Bigband schon länger das Publikum. Er verbindet kubanischen Latin Jazz und afrikanische Spiritualität, europäische Klassik und die globalen Sounds der amerikanischen Westküste zu einem schillernden Ganzen.

Gruppen Foto Jazz Open
Vor kurzem präsentierte das Jazzbüro Hamburg in der Jazzhall der Hochschule für Musik und Theater den Jazz City Hamburg Sampler unter dem Titel „Special Moves“. Zu sehen sind (v.l.n.r.): Giovanni Weiss (Gitarrist), Cleo (Sängerin), Mischa Schumann (Pianist), Moritz Hamm (Schlagzeuger), Giorgi Kiknadze (Bassist), Stefanie Jensen (Assistenz, Jazzbüro Hamburg e.V.), Stephanie Lottermoser (Saxofonistin, Sängerin, 1. Vorsitzende Jazzbüro Hamburg e.V.), Réka Csorba (Geschäftsführerin Jazzbüro Hamburg e.V.), Hanns-Christian Gerth (PR Manager, HEART BEAT & SOUL) und Dr. Carsten Brosda, Senator der Behörde für Kultur und Medien Hamburg). Foto: Cetin Yaman

Der Sonntag

Wer unter Auflauf bisher nur irgendwas mit Nudeln oder Kartoffeln verstanden hatte, der sollte sich Sonntag, 4. September, im Kalender das folgende Konzert eintragen. Denn dann gibt es ab 15 Uhr „Sonja Beehs Posaunenauflauf“ auf dem JAZZ OPEN HAMBURG Festival. Sonja Beeh ist fester Bestandteil der Hamburger Jazzszene und präsent als Bandleaderin sowie als Sidewoman. Sie hat bereits bei Projekten mit der NDR Bigband, Jan Delay, Nils Landgren, Scott Robinson und vielen anderen gespielt. Mit ihrer 2019 gegründeten Band „Sonja Beehs Posaunenauflauf“ erfüllte sie sich einen lang gehegten Traum und vereint den vollen Sound eines Posaunenquartetts mit der Intimität einer Jazzband. Zum Repertoire des Septetts gehören Eigenkompositionen, sowie Arrangements ausgewählter Jazz- sowie auch Popstücke.

Bluff ist das Projekt vier junger Jazzmusiker mit Ankerplatz Hamburg, sie legen am Sonntag um 16.30 Uhr los. Das Quartett richtet seinen Kompass nach der jungen New Yorker Szene und nimmt diese Inspirationen in die eigene Musik auf. So sind Vorbilder wie Ambrose Akinmusire und Immanuel Wilkins deutlich in den eigenen Kompositionen wiederzufinden.

Nach ihnen ist um 18 Uhr das TAB Collective mit Pat Appleton & Ken Norris an der Reihe. Aus ihrem aktuellen Debütalbum “Back in Town” werden sie feinste Jazz Sounds gepaart mit relaxten Soul Grooves, wunderschönen Melodien von der bekannten Sängerin Pat Appleton oder dem Jazzprofessor für Gesang Ken Norris vortragen. Das Band-Quartett um Emanuel Hauptmann an den Drums und Tino Derado als Musical Director bilden das musikalische Fundament, hinzu kommen Lucas Dorado und Bassist Björn Werra.

Die Bank Skilbeck
Skilbeck beschließen das Jazz Festival am Sonntagabend. Foto: Skilbeck (hfr)

Mit einem ziemlich ungewöhnlichen Musikinstrument – einer Kontrabassklarinette! – wird das  JAZZ OPEN HAMBURG Festival 2022 dann beendet. Spielen tut sie Max Rademacher (ebenso Tenorsaxofon) in der Band Skilbeck, die am Sonntag um 19.30 Uhr auftreten wird. Außerdem mit dabei: Trommler Leon Saleh und Rapper Niklas Nieschlag, sie zeigen wie spannend und eindrucksvoll Musik gemacht werden kann auch ohne Harmonieinstrumente. Jazz meets Techno meets HipHop. Angekündigt werden: „Bombastische Bässe, dicke Saxofon-Soli und rollende Rhythmen!“ Na dann: viel Spaß!

JAZZ OPEN HAMBURG 2022

2 Tage Jazz aller Spielarten – umsonst & draußen

Wann: 03.09. und 4.09.2022 – Beginn jeweils: 15 Uhr
Wo: Konzertmuschel, Park Planten un Blomen, Hamburg
Der Eintritt ist frei!

von Cetin Yaman