Hamburg Noir – Schwarze Nacht im Bey’s in Ottensen

Ankündigung Lesung Hamburg noirHamburg Noir Premiere im Bey's in Ottensen Abb: Culturbooks-Verlag

»Hamburg Noir« ist gerade im Hamburger Culturbooks-Verlag. Damit ist er der vierte Band einer erstklassigen Noir-Anthologie nach »Berlin Noir«, »Paris Noir« und »USA Noir«. Jede Geschichte spielt in einem anderen Viertel einer Stadt oder, wie bei »USA Noir«, in unterschiedlichen Städten eines Landes.

In »Hamburg Noir« wird ein ganz eigenes, ungewöhnliches literarische Stadt-Porträt gezeichnet. Hamburg ist sicherlich die vielfältigste Stadt Hamburg mit sehr unterschiedlichen Milieus, kulturellen, wirtschaftlichen Verhältnissen und Kulturen. Die glänzte Fassade des ‘weißen Hamburgs’ mit seinen Stadthäusern, Villen und großen Gärten. Das bodenständige ‘rote Hamburg’ mit seinen vielen Genossenschafts- und SAGA-Wohnhäusern in Barmbek, Horn, Hamm, Rothenburgsort oder Altona. Den zertrümmerten Wohnträumen der Sozialdemokratie in den Großsiedlungen Tegelsbarg, Osdorfer Born, Mümmelmannsberg, Nettelburg, Kichdorf-Süd oder Rahlstedt Großlohe. Den Horten der neu-grünen Moralapostel und Lastenfahrradfahrer*Innen in Altona, Ottensen, Schanze, Karoviertel oder Eimsbüttel, die für offene Grenzen sind, aber in ihren Stadtteil leider keinen Platz für Flüchtlingsunterkünfte haben und sie deshalb in den Hamburger Osten abschieben. Oder die HafenCity, dem glänzenden Stadtentwicklungsprojekt, das Kapital aus der ganzen Welt anzieht, die hier Luxusapartment kaufen, aber nicht immer bewohnen.

Mit anderen Worten, eine Reise durch Hamburg ist spannend. In »Hamburg Noir« führt sie vom Norden in die City und auf den Kiez, vom Süden über das Heiligengeistfeld am Flakbunker vorbei und Altona bis in das wohlhabende Blankenese und den Hamburger Yachthafen – und einen Blick zurück, in die politische Geschichte dieser Stadt gibt es natürlich auch. Kurzum: »Hamburg Noir« ist eine vielstimmige, tiefschwarze Liebeserklärung an die Hansestadt. In diesem Sinn auch eine Hamburgensie.

Hamburg Noir Lesung

Hamburg Noir wird (Dienstag, 4. Juli 2023 – 19:30 Uhr) in einer Schwarzen Nacht in Ottensen (Bey’s, Ottenser Hauptstraße 64) mit einer “Besetzung”, die das Programm mehrerer Schwarzer Nächte füllen könnte, vorgestellt. Aus diesem Grund geht es auch früh los.

“Die … Geschichten … führen in weniger bekannte Milieus und Lebenssituationen und immer wieder … zu den Unangepassten, den Gestrandeten, den Machtlosen, die durch die Raster der Handelsstadt gefallen sind”, heißt es im Vorwort, und:”... das Verbrechen war … nie die Ausnahme von der Regel, sondern stets integrativer Bestandteil der Hamburger Stadtgeschichte“.

Angekündigt haben sich Zoë Beck, Timo Blunck, Frank Göhre, Brigitte Helbling, Kai Hensel, Nora Luttmer, Jasmin Ramadan und der Herausgeber dieser Reihe, Jan Karsten von Hamburger Culturbooks. Das werden mit Sicherheit nicht alle Gäste an diesem Abend bleiben, denn die Anthologie bietet 14 Originalgeschichten – von den bereits genannten Autoren und von Ingvar Ambjrnsen, Robert Brack, Bela B Felsenheimer, Till Raether, Katrin Seddig, Tina Uebel, Matthias Wittekind.