Tief unter der Erde in Altona beim Der Salon: Sehen, Lauschen, Lesen & Verknuspern. Ganz besonders im November ist das eine perfekte Mischung!
Ganz gewiss war Der Salon im Juni unter dem Motto Abbuddelt ein sehr schöner runder Abend, der einen langen Sommer 2022 eingeleitet hat. Die Stimmung war gut, der Austausch und das Gespräch wurden intensiv gepflegt.
Jetzt ist der November da. Obwohl es noch lange angenehm mild war, die Tage sind kurz, die Nächte wieder lang und in den Supermärkten wähnt man sich kurz vor Weihnachten. Naja, wenn wir dann am 2. Januar 2023 uns in einen Supermarkt verirren, dann hoppeln bestimmt schon Osterhasen über die Regale und Schokoweihnachtsmänner gibt es zum Super-Duper-Preis.
Lesen
Mit Leonora Carrington hat Oliver Sauer eine durchaus interessante Künstlerin und Autorin ausgewählt. Vielen ist sie vielleicht nur als Muse des Surrealisten Max Ernst (sie arbeiteten und lebten von 1937 – 1940 zusammen) bekannt. Leonora Carrington war niemandes Magd und dunkle Mystik prägt ihren surrealistischen Stil. Gelebt hat sie in einer Zeit, die eher an einen chinesischen Fluch erinnerte.
Sehen
Mit der bildenden Kunst ist es so eine Sache. Man hat die Wahl zwischen der vollkommenen Freiheit oder findet es auch ganz profan ganz gut, wenn das Licht im Kühlschrank brennt. Ganz pragmatisch entscheiden sich viele für einen Brot- und Butter-Job in einer Agentur (daran besteht in Hamburg wahrlich kein Mangel) und man lebt in Freizeit seine Kunst aus. Das gefällt zwar meist Menschen, die als Beamter staatlich rundum versorgt sind, nicht so gut, wegen reiner Lehre, hehrem Kunstideal und anderem Gedöns, aber das ist die Realität.
Die monströsen Portraits von Marcus Korell sind ausgesprochen sehenswert und kommen in den Räumlichkeiten des Eiskellers garantiert gut zur Geltung. Es muss ja nicht immer die clean-puristische Atmosphäre einer Galerie sein. Später hängen die meisten Bilder nicht in einem Museum sondern im häuslichen Bereich und in Firmen.
Lauschen
Corona hat uns Surrealismus frei Haus geliefert. Nichts war mehr so, wie es traditionell so war und unser Alltag wurde immer absurder. Zack Bumm gab es für Musiker keine Auftrittsmöglichkeiten mehr. Nur vom Verkauf von Tonträgern kann sowieso kaum ein Musiker noch Leben. So ging es auch dem englischen Singer-Songwriter Brendan Lewes. Sein Kontakt zum Publikum waren Online-Streams, Live-Konzerte vor geparkten Autos oder Konzerte hinter einer Plexiglasscheibe. Das klingt nach einer Museum-Kunst-Installation, war aber Realität. Brendan hat sich auch aufs Fahrrad geschwungen und ist 350 Kilometer durch Schleswig-Holstein gefahren und hat auf Gartenkonzerten gespielt. Brendan Musik ist eine Mischung aus Blues-, Rock- und Folk und in seinen Songs geht es eher wenig innerlich dafür aber deutlich anhörbarer zu.
Zum Verknuspern
Ein Der Salon ohne Ilja Knabe ist schwer denkbar, denn er sorgt für schmackofatzige Snacks. Die Bar wird wieder kompetent besetzt sein und wenn durstig bleibt, hat dann selbst schuld. Weiterhin ist es sehr zu empfehlen Food & Drinks kräftig zu ordern, denn die Inflation sorgt zuverlässig dafür, dass unsere Euro-Peseten-Währung bald wesentlich weniger Kaufkraft hat.
Der Salon im November 2022
Wann: Mittwoch, 16. November 2022, Einlass um 19:00 Uhr, Beginn um 20:00 Uhr
Wo: Der Eiskeller in Lessers Passage 4, Altona – schräg gegenüber von der S-Bahnstation Königstraße
Eintritt: 14 Euro, wie immer gern in bar in kleinen unnummerierten Scheinen und möglichst abgezählt!
Dresscode: Come as you are, aber daran denken, wir haben November und es könnte vielleicht kühl werden.