Sehenswerte und spannende Begegnungen in der Barlach Halle K. am Klosterwall wenn junge Maler auf ihre Professoren und Mentoren treffen
„vis à vis“ im wahren Sinn der Worte – Begegnungen sind das Kernthema der Ausstellung, die um das Wiedersehen zwischen einstigen Schülern und ihren Lehrern kreist. Ein spannendes und interessantes Thema, denn das Schüler-Lehrerverhältnis ist stets von hohe Komplexität geprägt.
So wie wir uns als Kinder von unseren Eltern emanzipieren und abnabeln, so schaffen wir Distanz zu unseren Lehrern. Wir entwickeln uns weiter, entfernen uns – kein einfacher Prozess. Denn wir können oder wollen nie die Wurzeln und Prägungen verleugnen.
Vom Studenten zum Künstler
Aus den einstigen Schülern sind mittlerweile Galeriekünstler geworden. Sie haben ihren eigenen Stil entwickelt und gehen ihren individuellen Weg durch die Kunstwelt. In einem ganz unterschiedlichen Maß beeinflusst und geprägt von ihrem Mentor und Lehrer.
Der Beginn eines Kunststudiums gehört zu den prägenden Wegmarken eines Künstlers. Die Gewissheiten aus dem Elternhaus beginnen zu verblassen und die festen Strukturen aus der Schulzeit gehen verloren. Es setzt ein Selbstfindungsprozess, der zentrale Herausforderung für jeden jungen Künstler neben dem Erlernen der technisch-künstlerischen Praxis ist, ein.
Damit verbunden ist das Entstehen eines Spannungsfeldes. Die Ausrichtung an dem kreativen und oft auch menschlichen Vorbild mündet in den Akt der Selbstfindung und Emanzipation. Diese Prozesse sind ganz individuell, verlaufen bisweilen kontinuierlich, können von Harmonie geprägt sein, sind sprunghaft disruptiv oder konflikreich nach außen und innen. Immer aber gibt das künstlerische Schaffen Auskunft über den Stand der Dinge.
Die Ausbildung und der Werdegang, welche Lehrer den jungen Künstler geprägt haben, ist im Kunstmarkt ein wichtiges Kriterium. Doch, so wie ein renommierter Lehrer Schubkraft geben kann, so kann er auch einen hohen Erwartungsdruck erzeugen. Es ist nicht ausgemacht, dass ein junger Künstler diesen auch immer gerecht wird. Vielleicht weil er einfach noch Zeit zum Reifen benötigt, vielleicht weil der Mentor übermächtig ist und lähmenden Einfluss hat.
Spannender Dialog
Die von Evelyn Drewes initiierte Gruppenausstellung schafft mit der Begegnung zwischen Galeriekünstlern und ihren ehemaligen Professoren eine Gegenüberstellung, ein Neben- und ein Miteinander, welches diesen Balanceakt einer jeden Künstlerbiografie widerspiegelt. So vereint die Ausstellung unterschiedliche künstlerische Positionen, Konzepte und Herangehensweisen, indem sie sowohl Arbeiten der Galeriekünstler als auch Werke von Akademieprofessoren, in Dialog setzt. Das verspricht spannende Einsichten.
Die Evelyn Drewes Galerie
Der Schwerpunkt der Hamburger Evelyn Drews Galerie liegt in der Malerei. Hier besonders auf junge, vielversprechende und Künstler ganz unterschiedlicher Nationalitäten, die an einer deutschen Kunstakademie studiert haben. In wechselnden Einzel- und Gruppenausstellungen Ihre Arbeiten werden gezeigt. Das verspricht spannende Entdeckungen und der Teilhabe künstlerischen Entwicklungen.
Die Arbeit der Galerie ist durch intensive Aufbau und die Begleitung eines festen Künstlerstamms geprägt. Dazu gehören auch nationale und internationale Kooperationen mit Galerien, Kunsträumen, Kuratoren, Museen und Unternehmen.
vis à vis – Die Evelyn Drewes Galerie stellt in der Barlach Halle K aus
Arbeiten von:
Frank Badur, Leiko Ikemura, Lev Khesin, Tobias Köbsch,
Michael Peltzer, Ute Pleuger, Achim Riethmann,
Arno Rink, Johannes Spehr, Robert Sturmhoevel,
Ekkehard Tischendorf, Michael van Ofen
Sonderöffnungszeiten:
Sa. und So. (8. – 9. Sept.) 14 – 18 Uhr
Mo. (10. Sept.) geschlossen
Di. – Sa. (11. – 15. Sept.) 14 – 18 Uhr
Lateview: Do. (13. Sept.) 14 – 20 Uhr
Wo:
Barlach Halle K – Klosterwall 13, 20095 Hamburg
Mehr Infos unter evelyndrewes.de