Peru feiert in Hamburg 200-jähriges Staatsjubiläum mit Foto-Kunst
Pünktlich zu den Feierlichkeiten anlässlich des 200. Jubiläums der Unabhängigkeit von Peru – am 28. Juli – eröffnete die Generalkonsulin von Peru in Hamburg, Ana Pena Doig, eine Kunstausstellung mit Fotografien des peruanischen Fotografen Uriel Montúfar. Seine Werke werden in der Hamburger Galerie Melbye-Konan in einer Doppel-Ausstellung gemeinsam mit Werken des ivorischen Malers Atowla gezeigt.

Die Generalkonsulin Doig hatte an diesem glanzvollen Abend noch eine Neuigkeit zu verkünden: erst einige Tage vorher wurde Pedro Castillo offiziell als Sieger der Stichwahl in ihrer Heimat ernannt und zum Präsidenten von Peru gekürt. So musste die Feier im fernen Europa nicht ohne Staatsoberhaupt zuhause in Südamerika über die Bühne gehen. Auf der Vernissage durften auch weitere Konsule (Chile und Argentinien) sowie prominente Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begrüßt werden.

Uriel Montúfar und Atowla
Der Foto-Künstler Uriel Montúfar wurde als Quechua geboren und ist als Teil der Aymara aufgewachsen. Seine persönliche Verbindung zu diesen indigenen peruanischen Gruppen spielt eine große Rolle in seinen Fotografien, durch die er versucht, indigene Weltansichten und die Verantwortung der Menschen gegenüber der Erde zu vermitteln. Montúfar wurde unter anderem von UNESCO im Rahmen der Projects for the Safeguarding of Intangible Cultural Heritage und bei den Sony World Photography Awards ausgezeichnet.

Der aufstrebende Künstler Atowla Kouadio studierte an der École Nationale des Beaux Arts in Abidjan/Elfenbeinküste und gewann dort bereits einige Kunstpreise. Von weitem betrachtet ähneln Atowlas Gemälde Fotografien. Aus der Nähe entpuppen sich die Bilder als eine Konstellation von Punkten, die die Umrisse von Gesichtern bilden. Sein neuestes Werk, welches in der kommenden Ausstellung präsentiert wird, besteht aus drei Serien: Série Miss, Série Politique und Série Life.
Konzept der Ausstellung identisch mit Zielen der Galerie

Foto: Cyrh Rhida
Dass die beiden zusammen ausstellen, ist kein Zufall, wie die Direktorin der Galerie, Stella Melbye-Konan erläutert: „Der Dialog, der zwischen Montúfars und Atowlas Werken entsteht, ist ein Beispiel für die Bedeutung des kulturellen Synkretismus im heutigen Peru und eine Anerkennung des Beitrags afrikanischer Kulturen zu den verschiedenen Bereichender Entwicklung des Landes – in diesem Fall vor allem seiner kulturellen Aspekte“.

Dieses Ansinnen ist auch identisch mit den allgemeinen Zielen der Galerie Melbye-Konan. Sie wurde mit dem Ziel gegründet, zeitgenössische afrikanische Künstler aus der ganzen Welt, in deren Werken sich ein Afrika-Bezug erkennen lässt, zu vertreten. Im Herbst 2020 eröffnete die Galerie im Zentrum von Hamburg am Jungfernsteig mit einer Ausstellungsfläche von 230 Quadratmetern auf zwei Etagen (hauptsächlich im ersten Stock). In ihrem Programm finden sich sowohl etablierte als auch aufstrebende Künstler. „Die von uns vertretenen Künstler zeichnen sich durch ein außergewöhnlich künstlerisches Können aus und reflektieren in ihren Werken den geografischen, sozialen und politischen Kontext“, so Melbye-Konan.

Afrikanische Kunst stark im Kommen
Der Trend spricht für die neue Galerie in der Hamburger City. Das Interesse an zeitgenössischer afrikanischer Kunst ist in den letzten Jahren zunehmend gestiegen und eine neue Generation von Künstlern des Kontinents ist inzwischen zum festen Bestandteil der globalen Kunstszene geworden. Es gibt mehr und mehr „Blockbuster“-Ausstellungen mit zeitgenössischen Künstlern aus Afrika und gezielte Ankäufe von renommierten Museen und Sammlungen.

Auf dem Foto: Julian Rottmann und Sam Khorram. Foto: Cyrh Rhida
„Dennoch sind afrikanische Künstlerauf dem internationalen Kunstmarkt immer noch stark unterrepräsentiert – ein Umstand, den wir gern ändern möchten“. Einen Beweis gab es an diesem Ausstellungseröffnungs-Abend in der Person von Franck Nlom, Investment-Berater aus Paris, der eigens für die Vernissage aus Frankreich angereist kam. Der Kunstsammler hat sich spezialisiert auf afrikanische Kunst und lobte die Ausstellung Montufar/Atowla in den höchsten Tönen: „Das ist bisher die beste Ausstellung, die ich in der Galerie-Melbye-Konan sehen durfte. Der Maler Atowla schafft perfekte Portäts, indem er Farben und Schatten auf faszinierende Art miteinander verbindet“.
Uriel Montúfar und Atowla in der Galerie Melbye-Konan
Wann:
28. Juli bis 25. August 2021
Mittwoch – Freitag: 12 – 18 Uhr Samstag: 14 – 18 Uhr
Wo:
Galerie Melbye-Konan – Jungfernstieg 50 – 20354 Hamburg – www.Melbye-Konan.com
von Cyrh Rhida