Gezeigt werden Arbeiten von Carolin Beyer, Eugen Kunkel und Corinna Weiner bis Mitte Januar 2021 in der Galerie im Elysée.
von Angelika Fischer
Die Galerie im Elysee präsentiert vom 19. Oktober 2020 bis Mitte Januar 2021 Arbeiten der drei Künstler/innen Carolin Beyer, Eugen Kunkel und Corinna Weiner. Ihnen gemeinsam sind die Verbindung von Landschafts- und Figurenmalerei sowie ein oftmals melancholisch verhangener Blick auf die Welt. Ob sie eine Wanderung im Wald, ein Glitzerkleid oder eine Küstenlandschaft zeigen – diesen drei Künstlern geht es in ihrer stimmungsvollen Malerei weniger um die Realität, als um die Darstellung von Atmosphäre und Erinnerungen.
Die Künstler
Carolin Beyer lebt, lehrt und arbeitet in Hamburg und hat hier an der Hochschule für Gestaltung (heute Teil der HAW) studiert. Den Fokus ihrer Malerei richtet sie auf den Menschen, mittels ihrer Figuren tritt sie mit dem Betrachter in einen Dialog. Bekannt ist sie insbesondere für ihre treffenden Portraits, in denen sie, wie sie sagt, einen Menschen in seiner Ganzheit erfassen und in Pinsel und Farbe festhalten möchte. Die Künstlerin versucht, die Seele, den Kern der Persönlichkeit des dargestellten Menschen hinter seinem äußeren Erscheinungsbild zu ergründen und zu zeigen. Auch für die Figuren, die Carolin Beyer in ihre Landschaften platziert, gilt, dass der häufig zitierte „zweite Blick“ die Aufmerksamkeit des Betrachters auf eine andere Ebene jenseits der sichtbaren lenkt.
Carolin Beyer – Aurora (c) Carolin Beyer Eugen Kunkel – Wanderung
(c) Eugen Kunkel
Eugen Kunkel lebt seit fast 30 Jahren in Deutschland. Mit 15 Jahren hat er gemeinsam mit seiner Mutter das russische Nowaja Ljalja am Ostrand des Urals verlassen und ist nie wieder dorthin zurückgekehrt. Und doch sucht er immer wieder nach Motiven, die ihn an seine Heimat erinnern: von dichtem Nebel verhangene Landschaften, mystische dunkle Wälder und karge Schnee-Szenarien. Seine Motive findet der Künstler in seiner näheren Umgebung. Das ist auch der Grund, warum man in einigen seiner Arbeiten eine Nähe zu Caspar David Friedrich zu spüren meint. Eugen Kunkel hatte sich direkt nach seinem Studium zehn Jahre lang in dessen Heimatstadt Greifswald, niedergelassen. Aktuell lebt und arbeitet er in Hannover. In seinen Arbeiten verbindet er, wie er sagt, innere Bilder mit der Realität – also letztlich Wirklichkeit und Fantasie. Die so verfremdeten Landschaften in Kunkels Bildern sind von Mystik und Romantik geprägt. Dort, wo der Künstler Figuren in die Landschaft setzt, sind diese oft in Rückenansicht zu sehen und dienen dem Betrachter als Projektionsfläche für den eigenen Zugang zum Bild.
Erinnerungen spielen auch im Werk der Berliner Künstlerin Corinna Weiner eine große Rolle. Ihre Arbeiten zeigen höchstpersönliche und gleichzeitig zu verallgemeinernde Bilder von sich und ihrem Umfeld. Zu ihrer unverwechselbaren Bildsprache gehört eine realistische Darstellung, die aber nicht die Abbildung des Moments in den Vordergrund stellt, sondern Stimmungen vermittelt und eine Ebene über das Konkrete hinaus eröffnet. Hier verbinden sich Atmosphäre, Erinnerungen und Lebensfragen. Corinna Weiner hat in Berlin an der Hochschule der Künste (heute Universität der Künste) studiert. In ihren Bildern setzt die Künstlerin mit Licht und Farben Akzente, die den Blick des Betrachters zum Beispiel auf eine Figur lenken, während die Landschaft, in der diese steht, in gedeckteren Farben geheimnisvoll und mystisch erscheint.

Foto: Galerie im Élysée / Barbara Kloth)
Galeristin Christa Block sagt über die aktuelle Ausstellung:
„Die Bilder von Carolin Beyer, Eugen Kunkel und Corinna Weiner ermöglichen es den Besuchern der Galerie im Elysée, sich in die spannenden und ganz unterschiedlichen stimmungsvollen Werke dieser wunderbaren Künstler ,hineinziehen‘ zu lassen und dabei auf eine Entdeckungsreise der eigenen Erinnerungen zu gehen.“
Die Ausstellung ist vom 19. Oktober 2020 bis Mitte Januar 2021 in der Galerie im Elysée zu sehen. Hotel Grand Elysée Hamburg, Rothenbaumchaussee 10, 20148 Hamburg