Die Zeit des Studiums wird von vielen als schönste Zeit des Lebens bezeichnet – doch auch diese Lebensphase ist irgendwann vorbei. Danach beginnt “der Ernst des Lebens” – doch was für Möglichkeiten bieten sich Absolventen eigentlich?
Hamburg hat im Wintersemester 2016/17 mit 100.589 Studierenden eine neue Rekordzahl aufgestellt. Nie zuvor haben gleichzeitig mehr Menschen an den 19 Hochschulen der Hansestadt studiert. Viele Studierende bedeuten eine hohe Zahl an potentiellen Absolventen – und alle müssen sich früher oder später mit der Frage auseinandersetzen, welchen Weg sie nach dem Studium einschlagen möchten.
Gar nicht selten und kein Grund zur Panik: Verschuldet und arbeitslos
Das Examen, die Bachelor- oder die Masterprüfung wurde bestanden. Die Freude ist riesig, doch schnell bringt die Realität die Absolventen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Viele Akademiker müssen ihr Studium nämlich durch einen Studienkredit oder das BAföG finanzieren. Und das geliehene Geld muss natürlich zurückbezahlt werden. Oft jedoch ist der Berufseinstieg nicht nahtlos zum Ende des Studiums möglich. In diesem Fall gilt es Ruhe zu bewahren und fleißig Bewerbungen zu schreiben.
Beim BAföG gibt es eine fünfjährige Schonfrist, die mit dem Ende der Förderungshöchstdauer beginnt. Etwa viereinhalb Jahre nach Ende der Regelstudienzeit bekommen Absolventen den sogenannten Feststellungs- und Rückzahlungsbescheid (FRB) per Post vom Bundesverwaltungsamt zugestellt. Bis zu 20 Jahre haben Absolventen Zeit, das Darlehen zurückzubezahlen – es ist also ausreichend Zeit, um sein Leben zu ordnen.
Praktika erleichtern den Berufseinstieg
Abschluss in der Tasche, erste Festanstellung, monatliches Gehalt, attraktive Aufstiegsmöglichkeiten. Für viele sieht so der Traum für die Zeit nach dem Studium aus. Wie einfach sich der Weg tatsächlich gestaltet, hängt häufig vom Studiengang ab. Akademiker technischer Studiengänge finden oft einfacher einen Job als Geisteswissenschaftler, Juristen oder Betriebswirtschaftler. Am einfachsten ist der Einstieg meist für die, die bereits während des Studiums praktische Erfahrungen gesammelt haben. Ein Praktikum oder ein Job als Werksstudent bietet immer die Chance, das Unternehmen von seinen Fähigkeiten zu überzeugen und nach dem Studium in eine Festanstellung übernommen zu werden. Gerade vielen Werkstudenten wird ein Überabnahmeangebot von Seiten des Arbeitgebers gemacht.
Und sollte dies nicht klappen, hat man zumindest bereits praktische Kenntnisse zu bieten, mit denen man andere Unternehmen überzeugen kann. Wer also nicht sofort in einer Festanstellung landet, sollte zunächst möglichst viele berufsrelevante Praktika absolvieren, um eine gewisse Bandbreite an Erfahrung mit dazugehörigen Kenntnissen zu sammeln.
Mut zur Lücke: Auslandsaufenthalt nach dem Studium
Nicht zwingend muss alle praktische Erfahrung in Deutschland gesammelt werden. Bei vielen Unternehmen kommt es gut an, wenn Bewerber eine gewisse Zeit im Ausland verbracht haben. Dies zeugt von Eigenständigkeit, Mut und dem Interesse, etwas Neues kennenlernen zu wollen. Die Möglichkeiten für Abenteuer im Ausland sind vielfältig. Wer später im IT-Bereich arbeiten möchte, kann sich beispielsweise in Irland umsehen. Facebook und Google etwa haben hier große Firmensitze und suchen oft nach jungen, motivierten Menschen, die neben Englisch noch mindestens eine weitere Sprache sprechen – daher sollten Interessenten gezielt nach Jobs für “German Speakers” Ausschau halten. Mit einem hohen Maß an Motivation und Eigeninitiative können Auslandsaufenthalte jedoch in jedem Land dieser Welt als Sprungbrett in die Berufswelt dienen.
Unser Tipp: Wohin mit der Fachliteratur? Viele Fachbücher braucht man am Ende seines Studiums nicht mehr. Hier unsere Tipps für ein Fachbuchdetox.