Sauberes Wasser und Kunst
Michael Fritz ist in Süddeutschland aufgewachsen. In Ludwigsburg ging er zur Schule, studierte in Heidelberg Anglistik und in Hamburg Geschichte. Wenn Michael Fritz nicht das geworden wäre, was er heute ist, dann jedenfalls etwas sehr ordentliches. Er würde heute als Gymnasial-Lehrer für Englisch und Geschichte Hausaufgaben korrigieren und zu seinen jährlichen Höhepunkten könnten sicherlich die Abi-Prüfungen und -Festivitäten zählen.
Zum Glück für ihn macht er heute etwas ganz anderes und wurde in Hamburg Konzeptionsaktivist. Heute ist Michael Fritz einer der führenden Köpfe bei Viva con Agua. Hier ist er als Geschäftsführer für die Viva con Agua Arts gGmbH, die künstlerischen Aktivitäten steuert, verantwortlich. Mit der Millerntor Art Gallery verwandelt er das St. Pauli Stadion alljährlich in eine riesige Kunstgalerie für internationale Street Art, Musik, Tanz und Performance. Eine real gewordene Utopie, die sich ihren festen Platz im Hamburger Kulturleben erobert hat.
Über Viva con Agua
Wer Viva con Agua nicht kennt, was wenig vollstellbar in Hamburg ist, Viva con Agua ist ein internationales Netzwerk von Menschen und Organisationen, das sich für einen menschenwürdigen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung einsetzt.
2006 wurde der gemeinnützige Verein Viva con Agua de Sankt Pauli ins Leben gerufen. Neben dem Hamburger Verein zählen die Viva con Agua Stiftung sowie die Social Business Unternehmen Viva con Agua Wasser GmbH, Goldeimer Komposttoiletten GmbH, Viva con Agua ARTS gGmbH sowie Viva con Agua-Vereine in Uganda, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz zum international tätigen Netzwerk.
Gerade wenn sie ein Meeting in der Kreativ-, Agentur-, Web- oder Beratungsszene in Hamburg haben, dann stehen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Viva con Agua Wasserflaschen auf dem Besprechungstisch und helfen Gutes zu tun.
Sind Sie ein geborener Hamburger? Wenn nicht, wie kam es, dass sie in Hamburg leben?
Nein – Meine damalige Freundin hat Tanzpädagogik studieren wollen und es gab die Auswahl zwischen Nürnberg und Hamburg. Da mein Jugendfreund Benjamin Adrion damals aktiv beim FC Sankt Pauli gespielt hat und ich nicht nach Bayern wollte habe ich Lobbyarbeit für Sankt Pauli gemacht und thank God es hat geholfen.
ganz-hamburg.de fragt
Welche Websites und Blogs lesen Sie regelmäßig?
Die taz, Süddeutsche und den Kicker.
Welche Social Media Kanäle nutzen Sie (wenn nicht, warum nicht)?
Instagram, Facebook und Twitter.
Was hassen Sie an Geschäfts-Terminen, was finden Sie gut?
Die meisten Meetings dauern 60-90 min und der entscheidende Kern sind oft 10 min maximal. Wo es funkt, die Inspiration zu spüren ist und dann ist es entscheidend die Hausaufgaben zu machen und das Meeting sauber nachzubereiten und schnell die Energie und Inspiration aufzunehmen.
Was ist Ihr nächstes Projekt?
Schlauchbootfahren bei Milky Chance in Kassel, Boßeln in Ostfriesland mit Wilken Zierden und dann vor allem viel Kultur- und Strukturarbeit im Herbst für den gesamten Viva con Agua Kosmos.
Mit welchem selbst zubereiteten Essen konnten Sie schon Freunde beeindrucken?
Mit keinem.
Wann haben Sie zuletzt handschriftlich einen Brief verfasst?
Jedes Jahr einmal am Ende des Jahres.
Wollten Sie schon immer das werden, was Sie jetzt sind?
Haha, ich wusste gar nicht das es so was gibt. Was bin ich denn jetzt eigentlich?
Verbrannte Finger gelten als gute Lehrmeister. Aus welchen schmerzhaften Erfahrungen konnten Sie besonders viel lernen?
Die Liste ist wirklich lange bei Viva con Agua – auch wenn wir und dafür bin ich sehr dankbar vor allem mit Glück gesegnet sind. Ich denke die acht Festivalsommer, die vielen Projektreisen in Länder und Kulturen die einen erstmal komplett umhauen auf allen Ebenen und man wieder bei null anfangen muss als Schüler – Nixchecker – jede Millerntor Gallery aufs neue und der ganze rasante dynamische positive Wahnsinn bei Viva con Agua sind gute Lehrmeister. Vor allem Menschen die zu Innovation aus einem inneren Langeweile-Gefühl neigen, tendieren dazu sich schnell die Finger zu verbrennen da Sie ihre Komfortzone ununterbrochen verlassen.
Zufällig haben Sie bei einem kostenlosen Gewinnspiel mitgemacht. Glückwunsch, Sie haben den Hauptgewinn! Entweder 2.000 Euro in bar oder Alkohol im Wert von 4.000 Euro. Was wählen Sie?
Ich nehme 2000 € in bar, mach ne Party für Viva con Agua und spende den Erlös für unsere Wasser- und Sanitärprojekte.
Was empfinden Sie als stillos?
Horst Seehofer
Was darf auf Reisen keinesfalls fehlen?
Viva con Agua und damit meine ich die Sinnhaftigkeit von Viva con Agua. Ich versuche wirklich nahezu ausschließlich mit Viva con Agua zu reisen, da dann mein Reisen einem höheren Sinn dient und nicht nur meinem Spaß!
Was wollen Sie unbedingt einmal machen, hatten aber dafür noch nicht die Zeit?
Von Schottland nach Südafrika wandern
Verraten Sie uns Ihren Lieblingsort in Hamburg?
Das Millerntor
Wenn Sie jetzt frei wählen könnten: An welchem Ort würden Sie morgen gern aufwachen?
In Sodo, Äthiopien – das liegt rund 400 km südlich von der Hauptstadt Addis Abeba.
Was für Situationen fordern Ihnen große Geduld und eine positive Haltung ab?
Stillstand, Blockierer, Passivsten, Probleme …
Mein Wunsch für Hamburg:
Das soziale Tor zur Welt sein, immer offen, immer vielschichtig, immer positiv verrückt, mit der nötigen Demut und viel Liebe für die Natur und die Menschen.
Elbe oder Alster?
Sowohl als auch, denn Wasser ist Leben!
Hamburg im August
Michael Fritz
Ohne Spenden geht das nicht
Wer etwas für Viva con Aqua spenden möchte, hier das Spendenkonto: Empfänger: Viva con Agua, IBAN: DE58200505501268135181, BIC: HASPDEHHXXX