Hamburgs GANZEMänner #004 – Kevin Herbst zieht ganze Männer an

Der Modeunternehmer Kevin HerbstKevin Herbst bei den Hamburger Harley Days © ganz-hamburg.de

Heute im Gespräch, der Hamburger Modemacher Kevin Herbst.

Der Inhaber der Motorcycle-Lifestyle-Marke Men of Mayhem Kevin Herbst hat einen etwas bunteren Lebenslauf. Der passionierter Motorradfahrer, arbeitete nicht nur als Kreativer in Werbeagenturen. Er war auch zehn Jahre lang Türsteher auf dem Hamburger Kiez. Ein sehr direkter Beruf, denn leider benehmen sich Menschen auf St. Pauli nicht unbedingt im Stuhlkreis oder wollen nur einfach ihren Namen tanzen gehen.

Seine Hamburger Klamottenmarke Men of Mayhem steht für hohe Qualität, Design und Authentizität. Also Dinge, die man leben und sich erarbeiten muss, denn die Kunden haben ein feines Gespür für aufgesetzte Credibility. Der Erfolg gibt Kevin Herbst recht und bei den Hamburger Harley Days ist sein Stand ein beliebter Treffpunkt.

Stand des Labels Men of Mayhem
Men of Mayhem auf den Hamburger Harley Days © ganz-hamburg.de

Seine größte Leidenschaft ist eindeutig das Designen. Im Gespräch mit ihm stellt man schnell fest, seine Marke, die weiter voranbringen will, ist seine Mission. Bis jetzt sehr erfolgreich, denn sein Team und seine Kunden sind begeistert.

Sind Sie ein geborener Hamburger?

Ja, ich bin geborener Hamburger.

Welche Websites und Blogs lesen Sie regelmäßig?

Das Vice Magazin – wegen des nüchternen Journalismus und der kontroversen Themen. 

Welche Social Media Kanäle nutzen Sie (wenn nicht, warum nicht)?

Ich nutze Facebook und Instagram – natürlich vor allem für meine Marke. . 

Men of Mayhem
Men of Mayhem (c) Label

Was ist Ihr nächstes Projekt?

Unser nächstes Ziel ist die Internationalisierung von Men of Mayhem. Am liebsten in die USA, dem Heimatland der Biker-Kultur. Dazu müssen wir unsere Website auf Englisch anbieten – das kostet viel Zeit und Geduld.

Mit welchem selbst zubereiteten Essen konnten Sie schon Freunde beeindrucken?

Labskaus – typisch Hamburg halt *smile – Wer´s nicht mag ist wohl nur zugezogen.

Wann haben Sie zuletzt handschriftlich einen Brief verfasst?

Das ist schon etwas her. 15 Jahre vielleicht? Ich kann mich jedenfalls nicht an das letzte Mal erinnern. 

Wollten Sie schon immer das werden, was Sie jetzt sind?

Tatsächlich ja. Ich habe bereits mit 14 Jahren meine eigenen Shirts designt – ich wollte schon immer kreativ und für mich selbst arbeiten. Und da kann ich mich jetzt mit meiner Marke komplett ausleben.  

Verbrannte Finger gelten als gute Lehrmeister.
Aus welchen schmerzhaften Erfahrungen konnten Sie besonders viel lernen?

Die Kommunikation mit der Textilbranche – nicht alles, was in dieser Branche passiert, ist logisch. Man muss jeden kleinsten Faden bestimmen, jede Besonderheit vorher erklären.

Es war ein sehr langwieriger, oft auch mühsamer Prozess, der immer noch nicht optimal abläuft. Es kam sogar vor, dass uns unzählige Shirts und andere Produkte fehlerhaft geliefert wurden und die ganze Mühe umsonst war.

Auch wenn das gleiche Shirt schon mehrere Male produziert wurde, kann es passieren, dass trotzdem beim fünften Mal eine Naht nicht richtig sitzt. Deswegen fliege ich einmal im Monat in unsere Produktionsstätte nach Istanbul, um alles zu kontrollieren und genauestens zu kommunizieren.

Was empfinden Sie als stillos?

Sandaletten in Socken – das geht einfach gar nicht.

Was darf auf Reisen keinesfalls fehlen?

Die Badehose, die darf nicht fehlen! 

Was wollen Sie unbedingt einmal machen, hatten aber dafür noch nicht die Zeit?

Eine Reise nach Peru. Mitten in die peruanischen Anden, 2360 Meter hoch in die antike Stadt Machu Picchu. Das wäre ein Traum!

Verraten Sie uns Ihren Lieblingsort in Hamburg?

Mein Lieblingsort in Hamburg ist der Hafen. Oder der Elbstrand – aber dann ganz weit am Rand und nicht da, wo sich alles tummelt. 

Wenn Sie jetzt frei wählen könnten: An welchem Ort würden Sie morgen gern aufwachen?

In Island – auf einer Tour zu den Polarlichtern. Die Vorstellung inmitten einer Kette von Bergen unter den Nordlichtern aufzuwachen? Das muss einfach krass sein! 

Was für Situationen fordern Ihnen große Geduld und eine positive Haltung ab?

Ganz schlimm finde ich es, wenn Leute erzählen, wie etwas hätte sein sollen, sie es aber trotzdem falsch gemacht haben.

Mein Wunsch für Hamburg:

Weniger Baustellen, mehr Parkplätze!

Elbe oder Alster?

Die Elbe