In der Barlach Halle K wird Kunst in der Ölsardinendose daraus…
Elvie Barlach ist in der regionalen Kunstszene ein bekannter Name, ihre Barlach Halle K am Johanniswall, Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs, ist fast jedem Hamburger Kunstfreund ein Begriff. Neu ist allerdings, dass sie sich jetzt auch als Künstlerin präsentiert. Gemeinsam mit dem Fotografen Christoph Siegert hat sie ein ganz neues Konzept gestartet, bei dem unterschiedliche, in der Hamburger Szene bekannte, Persönlichkeiten in einer übergroßen Ölsardinendose fotografisch abgelichtet werden. Es sind gleichzeitig Porträts der Abgebildeten, die sich allein mit ihren Gedanken und ihrer eigenen Geschichte und ihrem eigenen Ausdruck vor der Kamera zeigen.
Rückzug und Kontemplation
„Auf der Suche nach Ruhe und Kontemplation sind Elvie Barlach und Christoph Siegert auf das der Sardinendose als Rückzugsort gekommen. „Klingt ungewöhnlich, aber ist natürlich nur symbolisch gemeint. Es geht um einen abgeschlossenen Ort, um Ereignisse zu verarbeiten und Gedanken reifen zu lassen“, so Elvie Barlach. Die Idee kommt bestens an, bereits vor Start der Ausstellung kommen immer mehr Freunde und Bekannte auf die Künstler zu, um sich ebenfalls ohne schützende Hüllen zu zeigen – und danach wieder gestärkt daraus hervorzugehen.
Ausgezeichneter Fachmann an der Kamera
Der Hamburger Fotograf Christoph Siegert, Sohn eines Bildhauers, entdeckte früh seine Liebe zur Fotografie und zum Film. Nach der Ausbildung an der Hamburger Fotografenschule arbeitete er zunächst mehrere Jahre für renommierte Fotografen in Deutschland, London und New York – unter anderem für Annie Leibovitz, die ihn mit ihren inszenierten Porträts inspirierte.
Seit 1996 betreibt Christoph Siegert ein eigenes Fotostudio in Hamburg. Für seine Werke hat Christoph Siegert schon viele Auszeichnungen erhalten, darunter zwei Silbermedaillen des Art Directors Club und die Goldmedaille beim Deutschen Dialogmarketing-Preis. Er wurde von der Fachpublikation Lürzer’s Archive als einer der 200 World Best Advertising Photographers ausgewählt. Er ist Dozent an der Akademie Mode & Design und leitet Workshops im Haus der Photographie in den Deichtorhallen.
Zweite, parallel laufende Ausstellung von Isa Ziegler
Zeitgleich wird in der Galerie die Ausstellung „Ich bin viele“ der Künstlerin Isa Ziegler präsentiert. Sie zeigt ihre aktuellen Werke und gibt zusätzlich einen Rückblick auf die letzten Jahre ihres kreativen Schaffens. In vielschichtigen und lebendigen Arbeiten interpretiert die Künstlerin wie sie die heutige Welt empfindet.
Arbeitsmaterialien sind dabei Acryl, Spray, Tinte und weitere Mixed-Media, mit denen sie die Energien aus Ihrem Umfeld auf die Leinwand bringen möchte. Ziegler hat in ihrer künstlerischen Karriere ein weites Feld an Stilen bearbeitet, das von Collagen über figurative Malerei bis hin zu abstrakten und kontrastreichen Werken reicht. Ihr Leben und ihre Reisen in Deutschland, der Schweiz, Singapur und den Niederlanden haben dabei weitere kulturelle Einflüsse in ihre Arbeiten hineinfließen lassen.
Oft kommt es dabei zu Dynamiken und Widersprüchen, diese fasst sie als Inspiration auf und verarbeitet sie in ihren Werken. Isa Ziegler hat ihre künstlerischen Fähigkeiten über viele Jahre entwickelt und dabei unter anderem Impulse von Marianne Elliott-Schmitz und aus der Meisterklasse Rosa Loy aufgenommen.
Barlach Halle K – Klosterwall 13 | 20095 Hamburg
Die Doppelausstellung zeigt zeitgleich:
„Was bleibt“– Fotografie – Elvie Barlach & Christoph Siegert
„Ich bin viele“ – Malerei – Isa Ziegeler
Die Ausstellung ist noch bis einschließlich Samstag, 14. Oktober 2023, zu sehen.
Öffnungszeiten: Di – Fr 11 – 18 Uhr, Sa 12 – 16 Uhr und nach Vereinbarung.
von Cetin Yaman