Die Galerie im Elysée zeigt gemalte kulinarische Geschichten von fünf Künstler/innen: Was für ein Augenschmaus
Rote Hummer auf Eis, Birnen, Bohnen und Speck oder Johannisbeeren, die vorwitzig über den Schüsselrand gucken – was für ein Augenschmaus! In der aktuellen Ausstellung „Gerichte mit Geschichten“ in der Galerie im Elysée präsentieren die fünf Künstler/innen Alfred Baumann, Ralph Bühr, Stefan Dobritz, Feodora Hohenlohe und Andrea Rausch klassische und zeitgenössische Stillleben, werfen einen humorvollen Blick auf bekannte Gerichte wie das Jägerschnitzel, zeigen Porträts der Namensgeber und die Geschichten hinter Desserts wie „Fürst-Pückler-Eis“ oder „Poire Belle Hélène“. Gezeigt werden Malerei, Zeichnungen und Aquarelle, von denen mehrere extra für diese Ausstellung entstanden sind. Zum „Hummerbuffet“ wurde Stefan Dobritz beispielsweise bei einem Abendessen in der Brasserie des Grand Élysée inspiriert.

„Wie passend doch diese Ausstellung für unser Hotel ist! Die Gast-, Ess- und Tischkultur liegt uns immer am Herzen – wie naheliegend, auch die Besucherinnen und Besucher der Galerie im Elysée mit Gaumenfreuden aus der Künstlerküche zu überraschen. Genauso wie unsere Köche die Speisen mit viel Liebe und Aufmerksamkeit zubereiten, haben sich unsere Künstlerinnen und Künstler dem Thema Essen gewidmet“,
sagt Galeristin Christa Block.

Ein Sujet der Kunst: Das Stillleben
Die über Jahrhunderte gewandelte Alltagskultur des Essens und Trinkens hat im Genre des Stilllebens eine weitreichende Entfaltung erlebt. In Berlin geboren, erkannte Alfred Baumann bereits als 17-Jähriger seine Liebe zur Malerei und begann als Pflastermaler mit Kreide. Heute malt Alfred Baumann vor allem meisterhafte Stillleben in Öltechnik – Arrangements mit tönernen Vasen, Schalen und Krügen sowie Früchten aus dem eigenen Garten wie Äpfeln, Hagebutten und Johannisbeeren.
Für seine filigranen Zeichnungen bevorzugt Ralph Bühr alte Papiere und Pappen, die er auf Flohmärkten findet. Wie ein Schriftsteller erschafft er in seinen Zeichnungen kleine Welten, in die der Betrachter eintauchen kann. Feinste Linien, mal sparsam und reduziert, mal dicht schraffiert, verwandeln das Papier in einen lebendigen Mikrokosmos aus zarten Gespinsten oder dicht schraffierten Gefügen.
In Lübeck geboren, lebt und arbeitet Stefan Dobritz in seiner Geburtsstadt. Neben seinen bekannten Landschafts- und Städtebildern widmet er sich zunehmend auch dem klassischen Stillleben, das er in seiner reduzierten Formensprache mit Spachtel und Ölfarbe zeitgenössisch interpretiert.
Feodora Hohenlohe hat sich schon früh für die Darstellung des Realen, für das Arbeiten im Atelier und die Ölmalerei entschieden. Vorwiegend malt sie Porträts von Mensch und Tier sowie Stillleben. Bei ihren Motiven handelt es sich meist um alltägliche, vertraute Gegenstände in sparsamen und oft ungewöhnlichen Arrangements.
Andrea Rausch nutzt für ihre lebendige Malerei unterschiedliche Techniken, aber immer viel Farbe. Gerne arbeitet sie in Serien. Geschehnisse und Momente in der sie umgebenden Welt sind ihre bevorzugten Motive. Reiner Realismus ist dabei nicht ihr Ziel, sondern eher eine eigene, von der Fantasie geleitete Interpretation.
Die Ausstellung „Gerichte mit Geschichten“ endet am 26. März 2023. In der Galerie im Elysée wird in regelmäßig wechselnden Ausstellungen zeitgenössische gegenständliche Malerei aus Norddeutschland gezeigt und gefördert.