Dr. Ursula Scholz arbeitete sieben Jahre an der Medizinischen Hochschule in Hannover im Bereich der gynäkologischen Onkologie und danach in Barmbek in der Brustkrebstherapie, ehe sie im Asklepios Brustzentrum Hamburg-Altona tätig wurde. Am 1.1.2010 übernahm sie als erste Frau in Hamburg die Leitung des Brustzentrums an der Frauenklinik im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Seit Oktober 2013 ist sie als gleichberechtigte Leitende Ärztin im Mammazentrum tätig und beantwortet für Hamburgs GANZE Frauen Fragen zum Arbeitsalltag.
Wie viel Zeit verbringen Sie pro Woche auf Ihrem Chefsessel?
Montags mache ich Home-Office, danach bin ich drei Tage im Mammazentrum vor Ort (insgesamt bis zu 32 Stunden) – gelegentlich kommen Freitag und Samstag noch zusätzliche acht Stunden dazu.
„Arbeitstabu“ haben Sie zu welchen Zeiten?
Der Sonntag ist für Arbeit tabu. Es sei denn, ich bin auf einem Kongress.
Wollten Sie schon immer das werden, was Sie jetzt sind?
Als Kind wollte ich Tierärztin. Aber als meine Lieblingstante Krebs bekam, entschied ich mich um und wollte als Humanmedizinerin Patienten wie ihr helfen.
Wie lautet Ihr wichtigster Rat an junge Frauen, wenn sie ins Berufsleben starten?
Offen, neugierig und selbstbewusst sein sowie Ziele formulieren und konsequent verfolgen.
Was befindet sich in Ihrer Handtasche?
Geldbörse, Brillen, Lippenstift, Schlüssel, USB-Sticks.
Wenn Sie ein Bewerbungsgespräch führen, was ist für sie ein generelles Ausschlusskriterium?
Überheblichkeit.
Welche Berufe sind unterbezahlt?
Berufe im sozialen und pädagogischen Bereich.
Erfolg setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Welchen Rat würden Sie geben, um dorthin zu kommen, wo man hin will?
Ganz wichtig: Man muss an sich selbst glauben und darf nicht zu schnell aufgeben, wenn mal etwas nicht sofort klappt.
Für wie wichtig halten Sie “Networking“ unter Frauen? Und warum?
Networking ist sehr wichtig – etwa zum Austausch von Erfahrungen, um mal in andere Bereiche hineinschnuppern zu können und um später auch neuen Kolleginnen bei anfänglichen Schwierigkeiten helfen zu können.
„Geld allein macht nicht glücklich“? Wie wichtig ist Wertschätzung für Sie im Berufsleben?
Wertschätzung ist extrem wichtig und der Schlüssel zu Glück und Zufriedenheit.
Spielt „social media“ in Ihrem Leben eine Rolle?
WhatsApp nutze ich viel, Facebook eher weniger.
Was muss in Hamburg anders werden?
Die Olympiade wäre ein großer Gewinn für die Stadt.
Was ist IHR Wunschprojekt für 2015?
Mein ganz persönliches Projekt: Ich will meine Kommunikation verbessern und lernen, produktive Kritik selbstverständlicher zu äußern.
Elbe oder Alster?
Elbe. Ich liebe es, dort bei einem schönen Spaziergang zur Ruhe zu kommen.
Hamburg im Juni
Dr. Ursula Scholz
Vielen Dank für Ihre Zeit! Weitere interessante Hamburgerinnen finden Sie in der Rubrik Hamburgs GANZE Frauen!