Im Gespräch: Schauspielerin Sandra Quadflieg

Eigentlich ist sie in Bremen geboren, aber durch ihre Schauspielausbildung an der Schule für Schauspiel Hamburg hier nun fest verwurzelt: Die Schauspielerin Sandra Quadflieg. Sie ist in verschiedenen deutschen Fernseh- und Kinoproduktionen zu sehen und arbeitet außerdem als Synchronsprecherin und als Sprecherin für Hörbuchproduktionen, z. B. für »Die drei ???« und »Hanni & Nanni«. Umtriebig und quirlig, wie sie ist, engagiert sich die Hamburgerin oft und herzlich für soziale Projekte. Ob als Botschafterin beim „Blauen Ball“ oder als Jurorin für den „Sozial-Oskar“, der am 27. Oktober im Grand Elysée an engagierte Jugendliche verliehen wird. Ihr Hauptaugenmerk liegt aber bei der Benita Quadflieg Stiftung, die benachteiligten Kindern die Chance auf Gleichbehandlung in der Gesellschaft ermöglichen möchte. Als ehrenamtliches Vorstandsmitglied unterstützt sie hier mit Liebe und Leidenschaft Aktionen und Charity-Events. Überhaupt betreibt sie alles in ihrem Leben mit Leidenschaft…und im November mal nicht mit Liebe, sondern ganz mörderisch: am 5.11. liest sie beim 9. Hamburger Krimifestival aus dem Bestseller „Tu es. Tu es nicht“ von Autor Steve J. Watson. Bevor Ihr Publikum dann an dem Abend Gänsehaut bekommt, beantwortet Sandra Quadflieg hier erstmal Alltags-Fragen von Hamburgs GANZE Frauen.

Wie viel Zeit verbringen Sie pro Woche auf Ihrem „Chefsessel“ (Alternativ Bürostuhl)?

Als Schauspielerin ist dieseFrage schwer zu beantworten, aber in meinem Beruf kennt man eigentlich kein Wochenende oder Feierabend. Denn entweder trage ich gedanklich Texte mit mir herum, an denen ich gerade arbeite oder ich drehe, spiele Theater, stehe im Synchronstudio oder Netzwerke auf Veranstaltungen für künftige Projekte.

„Arbeitstabu“ haben Sie zu welchen Zeiten?

 Nie.

Wollten Sie schon immer das werden, was Sie jetzt sind?

Ja, ich wollte niemals etwas anderes werden als eine Schauspielerin. Für mich ist das der schönste Beruf der Welt!

Wie lautet Ihr wichtigster Rat an junge Frauen, wenn sie ins Berufsleben starten?

Dass es sich immer lohnt, für seinen Traum zu kämpfen.

Was finden wir in Ihrer Schreibtischschublade, Handtasche oder Businesstasche?

  • Ein Talisman, die geprägte Münze aus dem Schloss Sanssouci erinnert mich immer an ein tolles Casting in Potsdam.
  • Visitenkarten: Als Schauspielerin & als Vorstandsmitglied der Benita Quadflieg Stiftung bin ich gerne eine Netzwerkerin.
  • Bvlgari pour Famme Parfume – seit Jahren mein Duft.
  • Mit meinem Handy bin ich überall erreichbar. Bildschirmfoto: Familienwappen mit dem Leitspruch „SugeMeliora“ – Ziehe das Gute an.
  • Mac Puder&Mac Lippenstift „Lady Bug“. Mac-Produkte sind hoch pigmentiert und halten auch dem Scheinwerferlicht auf dem roten Teppich stand.
  • Klein aber fein – antikes Portemonnaie aus goldfarbenen Kettengliedern. Ich mag Dinge, die eine Geschichte erzählen.
  • Die Sonnenbrille ist ein treuer Begleiter aus einem wunderschönen Snowboard-Urlaub in Livinio, Italien.
  • Isla Moos. Als Schauspieler hat man ja immer Angst um seine Stimme.

Hand aufs Herz- was ist eigentlich überflüssig, aber muss einfach immer dabei sein?

Überflüssig ist sicher meine kleine Taschenmadonna, aber da ich viel unterwegs bin, habe ich gerne meine Sachen um mich. Dann fühle ich mich zu Hause, deshalb muss sie immer dabei sein.

Wenn Sie ein Bewerbungsgespräch führen, was ist für sie ein generelles Ausschlusskriterium?

Da ich auch schon als Regisseurin gearbeitet habe und damit verbunden Castings führen musste, kann ich aus Erfahrung sprechen, ein absolutes Ausschlusskriterium ist für mich, wenn die Menschen nicht für ihren Beruf brennen. Sagte schon Augustinus Aurelius: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“Und ob man für etwas brennt, dass spürt man bereits in den ersten 3 Sekunden.

Welche Berufe sind unterbezahlt?

Auf jeden Fall Theaterschauspieler.

Erfolg setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Welchen Rat würden Sie geben, um dorthin zu kommen, wo man hin will?

Man sollte sein Ziel klar vor Augen haben, Kritik annehmen können, sich selbst reflektieren und empathisch sein.Und ganz wichtig: Viel Herzblut!

Für wie wichtig halten Sie „Networking“ unter Frauen? Und warum?

Networking halte ich generell für unverzichtbar. Dabei geht es aber nicht darum, Visitenkarten zusammeln, sondern Beziehungen aufzubauen.

„Geld allein macht nicht glücklich“? Wie wichtig ist Wertschätzung für Sie im Berufsleben?

Als Schauspielerin macht es mich glücklich, wenn ich eine Rolle spielen darf, mit der ich die Zuschauer berühren kann. Das gibt mir das Gefühl von Glück. Die schönsteund größte Wertschätzung dabei ist natürlich der Applaus.

Spielt „socialmedia“ in Ihrem Leben eine Rolle?

Social Media ist in meinem Beruf sehr wichtig, denn so ist jeder Interessierte über meine aktuellen Projekte informiert.

Was muss in Hamburg anders/geändert sein/werden?

Es wäre schön, wenn die Kultur in Deutschland und auch hier in Hamburg mehr gefördert werden würde.Die Menschen, die kulturell arbeiten sollten genauso von ihrer Arbeit leben können wie andere. Deshalb ist es wichtig, Kultur(schaffende) mit ausreichenden Mitteln auszustatten und dabei nicht nur die großen staatlichen und städtischen Institutionen zu berücksichtigen, sondern auch die kleinen, freien Projekte.

Was ist IHR Wunschprojekt für 2015/2016?

Mein Wunschprojekt für 2015/2016 istdie Erweiterung unseres Kinderhauses. Aufgrund der Vielzahl von dringenden Nachfragen, zusätzliche Kinder aufzunehmen, möchten wir (die Benita Quadflieg Stiftung, in der ich im Vorstand tätig bin) das Kinderhaus Mignon um eine weitere familienanaloge Wohngruppe erweitern. Für die in diesem Zusammenhang entstehenden Kosten sind wir auf Spenden angewiesen und freuen uns sehr über Zuwendungen, damit wir den Kindern eine gute Basis für ein späteres selbstbestimmtes Leben geben können.

Elbe oder Alster?

Das hängt von meiner Stimmung ab, aber meistens treibt es mich an den Strand der Elbe.

Sandra Qaudflieg, Hamburg, im Oktober 2015

Termine und Updates: Facebookseite Sandra Quadflieg