Im Gespräch. Larissa Kersten

Larissa Kersten, Geschäftsführerin Kommunikationshafen Hamburg

Ob Beratung oder Umsetzung von großen Veranstaltungen wie Oktoberfesten, Weihnachtsmärkten, Pressekonferenzen oder Agenturprojekten wie ‚Hamburgs Sommergärten‘ oder Opening vom Beachclub Sonnendeck, die Wahlhamburgerin Larissa Kersten (30) ist mit Herz und Seele dabei. Aufgewachsen in Neumünster ging es 2013 fürs Studium nach Hamburg und in die Eventbranche. 2021 gründete sie mit ihrem ehemaligen Chef den Kommunikationshafen Hamburg und arbeitet als Geschäftsführerin weiterhin leidenschaftlich für außergewöhnliche Projekte in der schönsten Stadt der Welt. Heute ist sie erstmal im Gespräch bei Hamburgs GANZE Frauen:

Wie viel Zeit verbringen Sie pro Woche „mit Ihrer Arbeit“?

In der Eventbranche sprechen wir immer von Hochphasen in der Saison oder kurz vor Veranstaltungen. In dieser Zeit gehören lange Arbeitstage mit 10-15 Stunden zum Alltag. Der Ausgleich findet dann in der Nebensaison statt.

 „Arbeitstabu“ haben sie zu welchen Zeiten?

In meiner Branche ist die dauerhafte Erreichbarkeit sehr erforderlich, ich setze mir aber ganz bewusst Termine mit meiner Familie und Freunden, wo das Telefon in der Tasche bleibt. Ansonsten gibt es aber kein Arbeitstabu für mich.

Wollten Sie schon immer das werden, was Sie jetzt sind? 

Ich bin in einer klassischen  Unternehmerfamilie aufgewachsen. Habe also von klein auf mitbekommen, was ein eigenes Unternehmen und die daraus resultierende Verantwortung bedeutet. Mein Vater war immer eine große Inspiration für mich und begleitend mich noch heute beratend auf meinen Weg. Mir war schon schnell bewusst, dass ich mir auch etwas Eigenes aufbauen möchte. Das es dann die Eventbranche geworden ist, wurde mir erst durch verschiedene Stationen im Leben bewusst und präsent.

Wie lautet Ihr wichtigster Rat an junge Frauen, wenn sie ins Berufsleben starten?

Wir können alles schaffen, aber seid selbstbewusst, leidenschaftlich und stolz auf euch. Stolpersteine und Meilensteine sind da, um dich an deine Grenzen zu bringen und diese dann geschickt zu überwinden, auch wenn es manchmal größere Schritte benötigt.

Was finden wir in Ihrer Handtasche und an Ihrem Arbeitsplatz?

Mein Laptop wegen der dauerhaften Erreichbarkeit, ein Ladekabel fürs Handy und ja, Zigaretten und Feuerzeug (ein Laster muss doch jeder haben ;), meinen Autoschlüssel. Auf dem Schreibtisch gibt es außer Laptop und Bildschirm meistens was zu Knabbern wie Nüsse und natürlich Kaffee.

Erfolg setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Welchen Rat würden Sie geben, um dorthin zu kommen, wo man hinwill?

Der Weg zum Erfolg ist doch sehr individuell zu betrachten, aber Erfolg erfordert oft harte Arbeit (auch manchmal mit Rückschlagen, aus denen man aber durch Lernwerte viel Positives mitnehmen kann), viel Ausdauer und man muss oft die Extrameile gehen, um seine Ziele zu erreichen. Mein Tipp: Trotz aller Hürden immer positiv zu bleiben und den Glauben an sich selber nie zu verlieren. Bleib auch in härteren Phasen im Leben optimistisch und setze dir bewusste Ziele.

Wurden Sie in Ihrer Karriere öfter von Frauen oder von Männern gefördert?

Auf meinem Weg wurde ich hauptsächlich von Männern gefördert, die mir aber immer auf Augenhöhe begegnet sind und mich auf meinen beruflichen Weg positiv inspiriert haben.

Für wie wichtig halten Sie “Networking“? Und warum?

Networking und vor allem damit auch der Aufbau eines Netzwerkes sehe ich als enorm wichtig und unabdingbar im Berufsleben. Nur ein starkes Netzwerk kann dir weitere Türen öffnen in verschiedenen Bereichen. Als Beispiel: Ein starkes Netzwerk an Gewerken und Dienstleistern schafft dir absolute Flexibilität, Vertrauen und Spielraum in der Ausführung deiner Arbeit und kann somit zum Erfolg des beruflichen Werdegangs beitragen, jedoch auch neue Projekte eröffnen. Aber ein Netzwerk schafft dir auch einen Wissensaustausch und Support in deiner Branche.

Was halten Sie von der Frauenquote?

Die Frauenquote ist ein oft diskutiertes Thema in der Berufswelt. Ich komme jedoch in meiner Branche nur selten in Berührung mit diesem Thema. Warum? Weil die Eventbranche sehr ausgeglichen und familiär ist. Ich habe mich in meinem Berufsleben noch nie benachteiligt gesehen, treffe aber oft auf Frauen, die immer noch gegen Geschlechterungleichheit kämpfen. Ich weiß nur nicht, ob die Frauenquote dafür das richtige Tool ist.

Welche Frauen/Menschen begeistern Sie?

Ich treffe in meinem Berufsleben viele verschiedenen Menschen, die mich alle auf eine gewisse Art inspirieren und begeistern – unterschiedliche Charaktere, Erfolgsgeschichten und Wissen machen jeden Austausch zu einem Mehrwert. Die Welt ist bunt und macht sie deshalb doch so besonders. Meine größte Inspiration ist jedoch meine Mutter, die mich von Anfang supportet hat und mir in jeder Lebenslage den Rücken stärkt.

 „Geld allein macht nicht glücklich“? Wie wichtig ist Wertschätzung für Sie im Berufsleben?

Wertschätzung nimmt im Berufsleben eine sehr wichtige Rolle für mich ein – egal, ob diese von Kunden, Mitarbeitern oder Kollegen kommt. Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Gut in einem Unternehmen. Das Produkt kann noch so gut sein, wenn es nicht Personen gibt, die es repräsentieren. Wertschätzung macht glücklich und der Beruf sollte nicht nur ausschließlich für das Geld verdienen da sein.

Was ist ihr bisher größter Erfolg?

Beruflich ist es die Gründung vom Kommunikationshafen Hamburg und somit jeden Tag, das zu tun, was mich glücklich macht. Privat ist es für mich das Privileg, trotz der Selbstständigkeit immer Zeit zu haben, die Welt zu bereisen und meine Familie zu sehen.

Spielt „Social Media“ in Ihrem Leben eine Rolle? Welche Kanäle im Bereich Social Media sind wichtig für das Berufsleben?

Privat nutze ich Instagram sehr intensiv als persönliches Fotoalbum, um mich inspirieren zu lassen und mit Menschen in Kontakt zu bleiben. Beruflich wird Instagram auch ein immer wichtigeres Medium, um Sichtbarkeit zu erlangen. Ein Muss im Berufsleben: LinkedIn

Was ist IHR Wunschprojekt/Ziel für 2023?

Mein persönliches Ziel für 2023 ist es weiterhin tolle und besondere Projekte mit großartigen Kunden zu entwickeln, glücklich dabei zu sein und jeden Morgen beim Aufstehen dankbar für mein Leben zu sein.

Elbe oder Alster?

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Hamburg im Juni

Larissa Kersten

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