Bei Unwetter mit dem Wohnmobil unterwegs

Hymer WohnmobilHymer Wohnmobil Foto: Hymer / Rolf Nachbar Fotografie

So kommen Sie sicher mit einem Wohnmobil ans Ziel wenn das Wetter schlecht ist

Wenn ein Wohnmobil verunfallt, liegt das oft an der mangelnden Erfahrung und Übung des Fahrers. Fakt ist nämlich, dass sich Fahrzeuge mit solchen Ausmaßen vollkommen anders anfühlen und steuern lassen als PKWs und vom Fahrverhalten eher mit Kleinbussen und Transportern vergleichbar sind. Das bringt spezielle Anforderungen und Verhaltensregeln mit sich, mit denen Sie sich auch in Fahrsicherheitstrainings vertraut machen können. Das ADAC Fahrsicherheitszentrum Hansa in Embsen, 45 Minuten Autofahrt von Hamburg entfernt, bietet solche Kurse ab einer Teilnahmegebühr von 175 Euro an.

Da nun auch die Witterung, vor allem in Küstennähe, von Tag zu Tag schlechter wird, ist besondere Vorsicht geboten. Wohnmobile sind bauartbedingt immer besonders seitenwindempfindlich. Jüngste Wetterextreme wie der Tropensturm Xavier deuten darauf hin, dass sich plötzliche Unwetter in Zukunft häufen könnten. Gehen wir also vom Schlimmsten aus: Sie wollen im eigenen Wohnmobil oder in einem gemieteten Camper von einem Anbieter vor Ort Hamburg und Umgebung erkunden, doch der nächste Xavier überrascht Sie, während Sie auf der Autobahn unterwegs sind. Wie verhalten Sie sich? Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Ein Sturm zieht auf

Zuerst einmal sollten Sie im Bestfall gar nicht erst von einem Sturm dieser Größe überrascht werden. Erfahrene Wohnmobilpiloten überprüfen vor Fahrtantritt grundsätzlich den Wetterbericht. Denn bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern ist es ohnehin ratsam, sich von der Straße fernzuhalten.

Im hypothetischen Fall, dass Sie sich dennoch unverhofft mit einem aufziehenden Unwetter konfrontiert sehen, sollten Sie augenblicklich zu einer besonders vorausschauenden Fahrweise übergehen. Bedenken Sie die Abmessungen Ihres Fahrzeugs: Aufgrund seines Gewichts beschleunigt es langsamer, hat dafür einen längeren Bremsweg, und der breitere Radstand resultiert in einer verringerten Wendigkeit, die plötzliche Ausweichmanöver erschwert. Selbst wenn Sie ein geübter Fahrer sind – machen Sie sich bewusst, dass Sie stets in der Lage sein müssen, eventuelle Fehler anderer Verkehrsteilnehmer zu kompensieren.

Gegen die Elemente

Sobald die ersten Windböen aufkommen, macht sich die große Seiten- und damit Angriffsfläche Ihres Wohnmobils bemerkbar. Bleiben Sie ruhig, gehen Sie sanft vom Gas, halten Sie das Lenkrad mit beiden Händen fest und steuern Sie mit Gefühl gegen den Widerstand. Passen Sie besonders auf Brücken und am Ende von Waldstücken auf und vermeiden Sie wenn möglich jegliche Überholmanöver.

Ein ESP-Seitenwind-Assistent kann in solchen Situationen eine praktische Unterstützung sein. Erhöhen Sie großzügig den Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Autos, vor allem dann, wenn Ihnen prasselnder Regen die Weitsicht zu nehmen beginnt. Schalten Sie auch am besten die Klimaanlage ein, um zu verhindern, dass die Windschutzscheibe durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit beschlägt.

Sobald Sie bemerken, dass die Wetterbedingungen Ihre Fähigkeiten übersteigen, sollten Sie sofort die nächste Raststätte aufsuchen. Parken Sie das Wohnmobil möglichst weit entfernt von umstehenden Bäumen und stellen Sie es mit der Front in den Wind. In diesem Artikel wird beschrieben, wie Sie sich bei Gewitter im Wohnmobil richtig verhalten.

Vorsicht ist natürlich immer besser als Nachsicht. Das promobil-Magazin erklärt deshalb, wie Sie sich prophylaktisch für ein Unwetter auf der Straße wappnen können