Viele Menschen fragen sich, warum das Kennzeichen von Hamburg eigentlich mit den Buchstaben “HH” anstatt nur mit dem Buchstaben “H” beginnt.
Der folgende Beitrag zeigt, was die Geschichte der Stadt damit zu tun hat. Zudem erklärt er, welche wichtige Funktion Kfz-Kennzeichen nicht nur in Hamburg für die Sicherheit im Straßenverkehr erfüllen.
Das steckt hinter den Buchstaben HH auf den Hamburger Kfz-Kennzeichen
Das Kennzeichen anderer Städte, die eine ähnliche Größe wie die Elbmetropole Hamburg aufweisen, beginnt in der Regel lediglich mit einem Buchstaben. Zudem ist in “Hamburg” nun einmal nur ein einziges H zu finden. Weshalb trägt das Kfz-Kennzeichen dann also gleich zweimal den Buchstaben H?
Die Antwort darauf lautet wie folgt: Die Buchstaben HH stellen die Abkürzung für den Ausdruck “Hansestadt Hamburg” dar. Gegründet wurde die Hanse im 12. Jahrhundert durch Kaufleute aus dem Norden. Der Verbund sollte die wirtschaftlichen Interessen seiner Mitglieder wahren und den Warentransport sicherer gestalten. Allerdings: Hamburg war kein Gründungsmitglied der Hanse.
Aufgelöst wurde die Hanse in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Wobei die Hanse nie formell aufgelöst wurde, die Aktivitäten wurden einfach immer weniger. Die ehemaligen Hansestädte tragen in ihrem Stadtwappen jedoch noch bis heute die traditionellen Hansefarben Weiß und Rot. Da bildet auch die Stadt Hamburg keine Ausnahme. Der Untergrund ihres Wappens ist rot. Auf diesem prangt eine weiße Burg.
Übersetzen lässt sich das Wort Hanse mit Gefolge oder Gemeinschaft. Die Hanse stellte einen Genossenschaftsverband von unterschiedlichen Städten dar. Durch diesen wurde nicht nur der Handel erleichtert, sondern auch das politische Geschehen beeinflusst. Insgesamt hatte die Hanse rund 200 Mitglieder aus sieben Ländern. Dennoch tragen nicht alle ehemaligen Hansestädte, wie Rostock, Wismar, Lübeck und Bremen, das H für Hanse noch immer auf ihrem Kfz-Kennzeichen.
Im Übrigen müssen Fahrzeughalter außerhalb von Hamburg auf die Buchstabenkombination HH in ihrem Wunschkennzeichen verzichten. Diese Kombination ist nämlich in der restlichen Bundesrepublik verboten, da sie als Bezug auf die NS-Zeit gewertet werden könnte.
Hamburg behält seine Eigenständigkeit aus Hansezeiten bei
Zwar ist die Hanse längst Geschichte, dennoch behalten sich Hamburg und Bremen auch heute noch ihre Eigenständigkeit bei. Dies zeigt sich daran, dass die Stadtstaaten über eine eigene Landesregierung verfügen. Lübeck, einstmals die reichste Hansestadt, gelang es nicht an den Status von Bremen und Hamburg anzuknüpfen.
Heute dürfen Städte sogar wieder den Beinamen Hansestadt für sich beanspruchen, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Ziel ist es, die Traditionen der Hanseaten auf diese Art zu schützen und wiederzubeleben.
Hamburger Kfz-Kennzeichen: Wissenswerte Informationen
Auf jedem Kraftfahrzeug, das sich in Deutschland im öffentlichen Straßenverkehr bewegt, muss das Kennzeichen gut sichtbar angebracht sein. Die Kombination auf dem Kennzeichen setzt sich aus der Abkürzung für die jeweilige Stadt, den Landkreis oder die Gebietskörperschaft zusammen. Im Anschluss daran folgt eine individuelle Buchstaben- und Zahlenkombination.
Ob der erste Part des Kennzeichens aus einem oder mehreren Buchstaben besteht, ist in den meisten Fällen von der Einwohnerzahl der Stadt beziehungsweise ihrer Größe abhängig. Allerdings lassen sich dabei auch immer wieder Ausnahmen finden − wie im Fall von Hamburg.
Die Stadt Hamburg nutzt die Abkürzung HH bereits seit dem Jahr 1956. Damit zählt das HH-Kennzeichen zu den ältesten Kennzeichen in ganz Deutschland. Aktuell wird dieses von mehr als 800.000 Fahrzeugen getragen − Tendenz steigend.
Generell erfüllt das Kennzeichen den Zweck, Fahrzeuge identifizieren zu können. Die Zuordnung des Halters ist besonders wichtig, wenn es zu Ordnungswidrigkeiten, Straftaten oder Unfällen im Straßenverkehr kommt. Ist das Kennzeichen nicht ausreichend sichtbar an einem Fahrzeug angebracht, drohen aus diesem Grund hohe Bußgelder.