Freie und kriminelle Hansestadt Hamburg

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Bei der 17. Mobil aber Sicher Polizeiaktionen in Hamburg verfingen sich viele im Stahlnetz der Polizei.

Hamburgs Verkehrsteilnehmer haben scheinbar mehr einen Hang zu Drogen als zum Alkohol. Das sind die bestürzenden Ergebnisse der Mobil aber Sicher Polizeiaktion, die zum 17. Mal mit länderübergreifenden durchgeführt wurde. Ziel war die Erkennung von Verkehrsdelikten unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol. Neben der Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten gehören auch der Erfahrungsaustausch auch die gemeinsame Fortbildung zu der mehrtägigen Aktion.

Über 100 Hamburger Einsatzkräfte zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus dem gesamten Bundesgebiet, des Zolls, des Instituts für Rechtsmedizin, des Technischen Hilfswerks sowie Spezialisten aus Frankreich, Österreich und der Schweiz führten stationäre und mobile Verkehrskontrollen an drei Kontrolltagen durch. Sie überprüften dabei 2.358 Fahrzeuge und 2.818 Personen. Bei 114 Personen bestand der Verdacht, dass sie ihr Fahrzeug unter Betäubungsmitteleinfluss, bei 15 Personen, unter Alkoholeinfluss führten. Die Einsatzkräfte ordneten insgesamt 113 Blutprobenentnahmen an und stellten 32 Führerscheine sicher. Bei rund 2% der kontrollierten Personen bestand der Verdacht eines irregulären Aufenthalts in Deutschland. Eine Tätergruppe, die überproportional straffällig wird.

17. Mobil aber Sicher Polizeiaktion Bilanz 2023

Die Einsatzkräfte leiteten unter anderem folgende Ermittlungsverfahren ein:

VerfahrenAnzahl
Straftatbestand
Verdacht illegaler Aufenthalt 55x
Besitz von Betäubungsmitteln 31x
Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln 18x
Verdacht der Urkundenfälschung 12x
Verdacht Fahren ohne Fahrerlaubnis 4x
 Ordnungswidrigkeiten und anderes 
sonstige Ordnungswidrigkeiten153x
Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln 96x
Führerscheinsicherstellungen 32x
Fahren unter dem Einfluss von Alkohol 1x
Quelle: Polizei Hamburg Sep. 2023 OTS – presseportal.de/blaulicht/pm/6337/5598735


Das war bei weitem nicht alles

Die Beamten verfassten über 250 weitere Berichte und Mängelmeldungen, u.a. wegen des Nichtmitführens der erforderlichen Fahrzeugpapiere, technischer Mängel an den Fahrzeugen oder Fahreignungsmängeln der Fahrzeugführenden.

Pech hatte ein 45-jähriger Skateboard-Pilot, der in der Rennbahnstraße in eine Kontrolle geriet. Er verfügte über nicht über die erforderliche Fahrerlaubnis und war ohne Versicherung unterwegs. Jetzt laufen gegen ihn mehrere Ermittlungsverfahren. Er konnte seinen Weg ganz im Sinne Grüner Verkehrspolitik, die den Fußgänger-Verkehr stärken will, per Pedes fortsetzen. Ein ähnliches Schicksal ereilte einen 62-jährigen Mann, der mit seinem augenscheinlich getunten Elektroroller in der Kontrollstelle der Amsinckstraße im Stahlnetz der Polizei hängen blieb.

Ebenfalls in der Amsinckstraße verfing sich auch ein 28-jähriger PKW-Fahrer. Bei ihm bestand der Verdacht, dass er das Fahrzeug unter Betäubungsmitteleinfluss führte. Weiterhin war er ganz gut ‘bei Kasse mit 25.500 Euro Bargeld, dessen Herkunft er nicht erklären konnte. Neben einem Ermittlungsverfahren aufgrund des Fahrens unter dem Einfluss von Drogen leiteten die Einsatzkräfte ein Verfahren wegen des Verdachts der Geldwäsche ein. Die Weiterfahrt wurde untersagt und das Geld sichergestellt.

Letztendlich sind diese Kontrollen ein Tropfen auf dem heißen Stein. Sie zeigen aber, wie verbreitet Drogengenuss und -handel in der Hansestadt ist. Unter Alkoholgenuss oder nach der Einnahme von Betäubungsmitteln zu fahren ist unverantwortlich und kein Kavaliersdelikt.