Fahrsicherheit: Verschlissene und defekte Stoßdämpfer sind eine schleichende Gefahr

Ein Stoßdämpfer wird untersuchtEin Dekra Prüfingenieur untersucht im Rahmen der Hauptuntersuchung einen Stoßdämpfer auf Auffälligkeiten (c) Dekra

Stoßdämpfer sorgen für gedämpfte Stimmung: Das ist gut für die Sicherheit, das Fahrverhalten und sorgen dass das Auto nicht nur beim Bremsen und Lenken auf der Straße bleibt.

Viele Autofahrer wissen leider gar nicht genau welche wichtige und sicherheitsrelevante Funktion Stoßdämpfer haben. Stoßdämpfer gehören zu den absolut sicherheitsrelevanten Bauteilen eines Autos. Zusammen mit der Lenkung, den Reifen und den anderen Fahrwerkskomponenten sind sie verantwortlich für das Lenk-, Brems- und Stabilitätsverhalten eine Autos. Das durchaus tückische, während selbst ein Laie abgefahrene oder einseitig abgenutzte, also unsichere, Reifen schon fast mit einem Blick erkennen kann, ist das bei Stoßdämpfern nur schwer möglich, denn Stoßdämpfer altern langsam und der Fahrer merkt das nicht gleich, denn das Lenk-, Brems- und Fahrverhalten verändert sich schleichend.

Eine weitere Gefahr laut der Prüforganisation DEKRA: Auch die Sicherheitsfunktionen des Anti-Blockier-System (ABS) und das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) arbeiten nicht mehr korrekt. Die Folge, im Gefahrfall können die Regelungseingriffe weniger wirksam sein.

Stellt man als Autofahrer fest, dass die Stoßdämpfer verschlissen sind, dann sollte man schnell einen Werkstatttermin vereinbaren. Denn, verschlissene Stoßdämpfer sind nicht nur unsicher, es kann auch zu teuren Folgeschäden kommen. Die gute Nachricht. Selbst Markenprodukte sind preiswert, das Auswechseln geht zu meist schnell und so sind unterm Strich die Werkstattkosten nicht zu hoch.

Wie bei den meisten sicherheitsrelevanten Fahrwerkbauteilen schreitet der Verschleiß von Stoßdämpfern und Federbeinen im Einsatz so langsam voran, dass der Fahrer den allmählichen Effekt auf Lenkpräzision, Bremsverhalten und Fahrzeugstabilität unter normalen Fahrbedingungen möglicherweise nicht beobachtet. Die Verschleißrate hängt von zahlreichen Variablen wie der Fahrbahnbeschaffenheit, Umwelteinflüssen, dem Fahrstil und der Fahrzeugbeladung ab. Lesen Sie hier mehr über Anzeichen für verschlissene Stoßdämpfer und Federbeine.

So erkennen Sie verschlissene Stoßdämpfer

Wie lange ein Stoßdämpfer hält wird durch Beanspruchung stark beeinflusst. Schlechte Straßen (Schlaglöcher), rasantes Fahren z.B. über Bordsteine, Belastung durch hohe Geschwindigkeiten und starke Beladung, hohes Fahrzeuggewicht (SUVs und Geländewagen), Anhängerbetrieb und der eigene Fahrstil sind die Hauptfaktoren. Deshalb ist die Lebensdauer auch sehr unterschiedlich. Sie reicht von 60.000 bis 200.000 Kilometer. Es bietet sich durchaus an bei der Hauptuntersuchung die Stoßdämpfer zu testen.

Das sind die Hauptsymptome für defekte Stoßdämpfer:

  • Das ‚Bremsnicken‘ beim Bremsen taucht das Fahrzeug ein.
  • Die ‚Hopser‘, treten auf wenn eine Bodenwelle überfahren wird und das Auto schwingt vertikal bzw. es tritt ein nachschwingen ein. Lage, Stöße von der Fahrbahn effektiv abzufedern und Bodenwellen zu schlucken.
  • Schaukeln und schwanken bei Kurvenfahrten ohne Lastwechsel (Bremsen, Gas geben)
  • Sie stellen ungleichmäßigen Reifenverschleiß oder Reifendeformationen, wie Wülste, fest.
  • Beim Beschleunigen senkt sich das Fahrzeugheck ab.
  • Das Lenkrad vibriert bei glatten Straßen und selbst bei nicht so hohen Geschwindigkeiten.
  • Sie stellen fest, dass der Stoßdämpfer oder die Federbeinen außen feucht sind. Oder, dass es auffällige Fahrwerksgeräusche gibt.  

Stellen Sie diese Symptome fest, sollten Sie schnell einen Werkstatttermin vereinbaren. Autoexperten raten, dass man spätestens bei 80.000 Kilometern die Stoßdämpfer kontrollieren sollte. Im Zweifelsfall sollte man sie vorausschauend wechseln. Das Plus an Sicherheit macht die Kosten in jedem Fall wett.

Die Kosten sind übersichtlich. Bei Stoßdämpfer für normale PKW liegt der Preis zwischen 70 – 110 Euro. Schwere SUV, Sportwagen, Tuning- und Sportfahrwerke sind entsprechend teurer. Als Werkstattkosten können sie mit 250 – 450 Euro für eine Vorderachse als Richtwert rechnen. Der Wechsel an der Hinterachse ist zumeist nicht so aufwendig und der Zeitaufwand ist deutlich geringer. Hier können Sie 150 – 350 Euro einkalkulieren. Das kommen die Teilekosten. Stoßdämpfer werden pro Achse gewechselt.

Man muss kein Sparfuchs sein um die Kosten im Griff zu halten. Freie Ersatzteilhändler liefern Markenqualität und sind meist wesentlich günstiger als die Autohersteller. Wenn Sie Online kaufen, dann müssen sie genau auf die Spezifikationen achten. Denn, auch die Hersteller fertigen fast nie selbst, sie kaufen die Teile zu. Entscheidend ist, dass die richtigen Stoßdämpfer fachgerecht eingebaut werden.