Streik: Die EVG legt für 50 Stunden den Bahnverkehr lahm

Eine Diesellok der Deutschen Bahn steht auf einem AbstellgleisAuf dem Abstellgleis © Norbert Schmidt

Bei Streiks gibt es eine Gleichung, je sicherer der Arbeitsplatz in einer Branche ist, am besten eine öffentliches Unternehmen, desto streikfreudiger sind die Gewerkschaftsbosse um ihre Forderungen durchzusetzen. So ist es auch kein Wunder, dass die EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft) ganz kräftig Druck macht und die Muskeln spielen lässt. Das ist auch einfach, denn im Bahnverkehr kann man schon mit einer Handvoll Arbeitnehmern den gesamten Bahnbetrieb lahmlegen.

Um kräftig Druck zu machen streikt die EVG 50 Stunden ab Sonntagabend, den 14. Mai um 22 Uhr, bis Dienstag, den 16. Mai 2023, Dann heißt es: Nichts geht mehr im Personen- und Güterverkehr. Die ICE-, IC-, EC-, Regional- und Güterzüge verkehren nicht. Die Folge, viel Verkehr wird auf die Straße ausweichen und die CO²-Bilanz erhöhen.

Bestimmt wird der EVG-Streik große Freude in Hamburg südlich der Elbe auslösen, denn es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch die Hamburger S-Bahn betroffen sein wird. In einem überfüllten HVV-Bus mit viel direkten Körperkontakt nach Hamburg hineinzufahren wird sicherlich ganz große Freude auslösen. Pendler, die aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern nach Hamburg einpendeln, sollten sich auf ein eingeschränktes Verkehrsangebot, Verspätungen und übervolle Züge einstellen. Die Busse des HVV und die U-Bahn fahren zum Glück im Normalbetrieb.

Sie haben ein Bahnticket für die Streiktage gekauft?

Die Deutsche Bahn hat Kulanzregelungen angekündigt. So sind die preiswerten Spar- und Supersparpreis Fahrkarten von der Zugbindung bei geplanten Reisen bis zu wenige Tage nach Ende des Streiks davon befreit. Fahrgäste, die ihre für Sonntagnacht, Montag oder Dienstag geplante Reise wegen des Warnstreiks verschieben müssen, können das Ticket bis möglicherweise zum 21. Mai 2023 flexibel nutzen können. Allerdings gibt es noch keine verbindlichen Fristen von der Bahn. Hier empfiehlt es sich auf die Homepage zu schauen.

Für Fahrten, die wegen des Streiks ausfallen, wird Bahn den betroffenen Fahrgästen ihre Fahrkarten und Reservierungen erstatten. Infos geht es auch unter der Hotline 0800 09 96 633.