Mit dem Taxi durch Deutschlands Großstädte

E-Taxi in HamburgSymbolbild Taxi © Norbert Schmidt

Taxis gibt es schon seit 1897 – die gelben Verkehrsmittel zur Personenbeförderung sind echte Urgesteine. Trotzdem haben sie in den letzten Jahren einige Veränderungen und negative Entwicklungen durchmachen müssen. Vor allem in den Großstädten Deutschlands wird es für die Taxi-Unternehmen eng.

Wie genau die aktuelle Situation aussieht und warum überall die Tarife erhöht werden müssen, schauen wir uns in diesem Artikel genauer an.

Warum die Taxi-Preise steigen

Die Coronapandemie und die erhöhten Spritpreise sind an den Taxi-Unternehmen nicht spurlos vorbeigegangen. Mit Beginn der Pandemie wurden Taxi-Fahrten rar und das lukrative Einkommen durch Reisende und Urlauber lag zeitweise vollständig auf Eis.

Geschlossene Clubs und Bars und eine Sperrstunde für Gastronomiebetriebe machten es den Taxifahrern zunehmen unmöglich, gut über die Runden zu kommen. Die steigenden Preise an den Tankstellen setzen die Branche zusätzlich unter Druck. Um sich weiterhin über Wasser zu halten, bleibt den Taxifahrverbänden nichts anderes übrig als eine drastische Tariferhöhung zu beantragen.

Taxis mit E-Antrieb leiden unter den explodierenden Stromkosten. Außerdem sind sie in der Anschaffung wesentlich teurer. Die Bevorzugung am Hamburg Flughafen kann das nicht unbedingt ausgleichen.

Berlin, Hamburg, Stuttgart & Co erhöhen die Preise

Nicht nur Taxifahren wird teurer. Seit einigen Monaten werden aufgrund der steigenden Inflation in jeglichen Branchen die Preise erhöht. Wer regelmäßig einkaufen, tanken oder essen geht, dem sind die Veränderungen nicht entgangen. Es ist normal, dass Produktpreise aufgrund der Inflation immer weiter ansteigen, vergangene Ereignisse haben diese Zunahme allerdings in die Höhe getrieben. Die Lebenshaltungskosten sind spürbar nach oben geklettert.

Die Erhöhung der Lebensmittelpreise lag von 2000 bis 2019 durchschnittlich knapp unter 1,5 Prozent. Von September 2021 zu September 2022 verzeichnen Lebensmittel einen Preisanstieg von 18,7 Prozent. Auch Sprit ist merklich teurer geworden. Das beeinflusst Privatpersonen und Berufspendler – und vor allem Taxifahrer. Um in Zukunft kein Minusgeschäft zu machen, ist das Taxi-Gewerbe gezwungen Tariferhöhungen bei den Genehmigungsbehörden zu beantragen. Das hat zur Folge, dass sie weiterhin potenzielle Kunden verlieren könnten.

Die nötige Erhöhung der Taxi-Tarife beträgt durchschnittlich ein Viertel, abhängig davon, wie stark die Preise in der Vergangenheit erhöht wurden. In Hamburg wurde die Grundgebühr zu Stoßzeiten bereits im Juni von 4,20 Euro auf 5 Euro erhöht. Das gilt für den Zeitraum von 7 bis 10 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten gilt ein Tarif von 3,90 Euro. Das entspricht einer Steigerung von etwa 40 Cent. Die Kilometerpreise wurden ebenfalls um rund 20 Cent angehoben.

In Stuttgart sind die Taxi-Tarife zum 1. Oktober um ganze 19,2 Prozent erhöht worden. In einigen Bereichen lag die Erhöhung sogar bei 25 Prozent. Die Grundgebühr wurde von 3,60 auf 4,20 erhoben und der Preis für die ersten vier Kilometer wurde von 2,50 auf 3 Euro angehoben. Das sind zwar erschreckende Zahlen, doch für die Taxigesellschaften sind diese Anstiege überlebensnotwendig. Betrachtet man die hohen Spritpreise, Inflation und die Mindestlohnerhöhung sind diese Preiserhöhungen unterm Strich mehr als angemessen.

Zu aktuellen Taxi-Preisen und Verfügbarkeiten in Karlsruhe gibt es hier mehr Informationen.

Warum man weiterhin Taxis verwenden sollte

Trotz der erhöhten Preise bieten Taxis viele Vorteile und wir halten es für wichtig, die Branche geradezu Krisenzeiten ausreichend zu unterstützen. Sie sind weiterhin die beste Option für Urlauber, vom Flughafen zum Hotel zu kommen, und sie sichern Club-Gängern mitten in der Nacht eine sichere Heimreise. Außerdem genießen wir dank Taxi-Apps einige moderne Vorzüge.

Infografik Taxifahren in Hamburg
Taxifahren in Hamburg

1. Fahrtkostenschätzung

Selbst, wenn man die Grundgebühren und die Kilometerpreise kennt, ist es schwer, die genauen Kosten für eine Taxi-Fahrt abzuschätzen. So sitzt man angespannt auf dem Beifahrersitz und beobachtet, wie die Zahl auf dem Taxameter kontinuierlich ansteigt. Früher haben sich Taxifahrer mit langen Umwegen und anderen gemeinen Tricks ein paar Euros dazu verdient. Heute erhält man in der Taxi-App eine Fahrtkostenschätzung und weiß von Anfang an, wie viel die Fahrt kosten wird. Das bedeutet, der Taxifahrer macht bei Umwegen Verluste und es ist im beiderseitigen Interesse, das man so schnell wie möglich am Ziel ankommt.

2. Live verfolgen

Dank modernster Technik kann man seinen Taxifahrer via App verfolgen. Mit der Live-Standort-Funktion sieht man genau, wo der Fahrer gerade ist und wie lange er noch benötigt. So weiß man auf die Minute genau, wann der Fahrer eintreffen wird. Das ist besonders bei schlechtem Wetter und im Winter praktisch, da man nicht bei Regen und Kälte im Freien stehen und auf sein Taxi warten muss. Man kann entspannt in der warmen Bar sitzen und sein Bier austrinken, bis der Fahrer vor Ort ist.

3. Buchung im Voraus

Muss man sich zu Stoßzeiten oder für bestimmte Termine ein Taxi sichern und möchte keine langen Wartezeiten riskieren, kann man das Taxi schon Stunden vorher oder bereits am Vortag buchen. Das garantiert, dass zum gewünschten Zeitpunkt ein Fahrer bereitsteht und es nicht zu Verzögerungen kommt. Das ist unter anderem praktisch, wenn man vom Hotel zum Flughafen gebracht werden muss oder zu einer wichtigen Veranstaltung pünktlich erscheinen möchte.

4. Persönliche Bedürfnisse

Benötigt man ein großes Taxi für eine ganze Freundesgruppe, muss ein Rollstuhlfahrer oder ein Kleinkind befördert werden oder möchte man ein Haustier mit in das Taxi nehmen, kann man diese Sonderwünsche problemlos bei der Bestellung angeben. So sichert man sich ein Taxi, das den persönlichen Anforderungen entspricht. Extras wie schweres Gepäck über 50 Kilogramm müssen bei der Buchung ebenfalls angegeben werden. Taxifahrer berechnen dafür eventuell zusätzliche Kosten (Großraum Taxi mit mehr als vier Fahrgästen, Fahrradtransport). Generell gilt aber, Gepäck kostet keinen Aufpreis.

Bei einigen Unternehmen hat man als Kunde sogar die Möglichkeit, einen Fahrzeugwunsch abzugeben oder sich die Marke des Autos auszusuchen.

5. Bezahlmöglichkeiten

Taxi-Apps bieten bargeldloses Bezahlen an. Das ist vor allem dann praktisch, wenn man ein Taxi benötigt, aber nicht mehr genug Bargeld dabei hat. Zahlungsmöglichkeiten wie EC- oder Kreditkarte sind am gängigsten – ausgewählte Anbieter ermöglichen ebenfalls die Abrechnung über PayPal.

Fazit

Wie viele andere Branchen sind Taxi-Unternehmen dazu gezwungen bei der staatlichen Aufsichtsbehörde zu beantragen, dass ihre Tarife erhöht werden. Das liegt unter anderem an der Corona-Pandemie, erhöhten Spritpreisen und der hohen Inflation. Diese Erhöhungen lassen sich zwar nicht vermeiden, wir sollten der Taxi-Industrie dennoch nicht den Rücken kehren. Mehr als je zuvor sind die Fahrer auf Kunden und Trinkgelder angewiesen und ermöglichen uns nach wie vor komfortable, zuverlässige Fortbewegung.