Hamburg ist schön, will aber grüner werden

Impressionen aus dem planten un blomen Park in Hamburg Blick auf das Radisson Hotelplanten un blomen - Blick auf das Radisson Hotel © Norbert Schmidt

Eine Standortbestimmung – Die Stadt wächst, der Verkehr wird immer mehr. So wird die Stadt lebenswerter.

Im Ranking der grünsten Städte Deutschlands schaffte es die Hansestadt Hamburg immerhin auf den zehnten Platz und liegt damit (hinter München) unter den hiesigen Millionenmetropolen sogar auf Platz zwei. Außerdem schreitet die Entwicklung der Elektromobilität in Hamburg schneller als anderenorts voran.

Viel öffentliches Grün, Energieeinsparungen, Umweltschutz und ein gut funktionierender öffentlicher Nahverkehr sind Hamburgern wichtig. Sie sind stolz darauf, dass Hamburg besonders viele Parks und Grünflächen hat. Geradezu geliebt werden die Hamburger Straßenbäume. Auch wenn mancher Autofahrer im Sommer über die Linden (der häufigste Straßenbaum in Hamburg) flucht. Denn, Linden sondern einen klebrigen Saft ab, der Autos verschmutzt.

Parkanlagen

Historisch gesehen war Hamburg eine beengte Stadt. Gerade die einkommensschwachen Bürger litten unter engen und schlechten Wohnverhältnissen. Doch schon im frühen 19. Jahrhundert setzte mit der Umgestaltung der Wallanlagen zu einem Park der Gegentrend ein. Heute gibt es in Hamburg gut 1.400 Grünflächen, Parkanlagen und Wälder. Die Parkanlagen machen knapp sieben Prozent des Hamburger Stadtgebietes aus. Die Parks bieten Erholung in der Nähe. Neun von zehn Hamburgern müssen nicht weiter als 300 Meter bis zum nächsten Park gehen.

Die Flaggschiffe sind der Hamburger Stadtpark, Planten un Blomen, der Altonaer Volkspark (Hamburgs größter Park), das Niendorfer Gehege im Hamburger Westen oder der  364 ha große Wohldorfer Wald, der seit im 1437 im Besitz Hamburgs ist. Der größte Teil des Buchen-Eichen Mischwaldes steht unter Naturschutz. Er ist ganz einfach mit der U-Bahn (Endstation U1 Ohlstedt) zu erreichen.

UNESCO Biosphärenreservate

Die UNESCO Biosphärenreservate schützen besonders wertvolle Naturräume. Ein Drittel aller deutschen UNESCO Biosphärenreservate wie die Biosphärenreservat Schaalsee, die Flusslandschaft Elbe und das Wattenmeer liegen in Metropolregion Hamburg.

Straßenbäume und -grün

Eine gute Tradition sind Straßenbäume in Hamburg. Schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts werden die Straßen planmäßig begründet. Mittlerweile gibt es mehr als 150.000 Bäume in der Stadt. Die häufigsten Baumarten sind Linden und Eichen, zusammen rund 100.00 Bäume = 45%. Häufig sind auch Ahorn, Platane und Hainbuche. Der Bezirk Wandsbek ist aufgrund der locker bebauten Walddörfer mit 60.000 Straßenbäumen Hamburgs straßenbaumreichster Bezirk. Alle Hamburger Straßenbäume die auf öffentlichen Grund stehen werden vom Hamburger Online-Baumkataster erfasst.

Schrebergärten sind Trend bei jungen Hamburger Familien

Auch 34.500 Kleingärten auf einer Gesamtfläche von 1.900 Hektar bieten grünen Freiraum in Stadt. Dabei hat sich einiges geändert. Seit den 1970er Jahren waren Schrebergärten als spießig verschrien. Die Kleingartenvereine hatten Probleme frei werdende Parzellen neu zu verpachten. Das hat sich komplett geändert. Gerade junge gutausbildete Hamburger Familien stürmen geradezu die 311 Kleingartenvereine. Die Folge des Booms, viele Vereine führen Wartelisten.

Grüne Dächer für besseres Klima

Unbegrünte Dachflächen in der Stadt haben viele negative Effekte: Sie speichern kein Regenwasser, bieten keinen Lebensraum für Pflanzen und Insekten. Dazu heizen sie das Stadtklima gerade in eng bebauten Quartieren auf. Mit der Hamburger Gründachstrategie sollen gerade in stadtklimatisch stark belasteten Innenstadt-Quartieren Dächer, Innenhöfe, Brandwände, fensterlose Fassaden, Infrastrukturgebäude, Gewerbebauten oder öffentliche Gebäude begrünt werden. Auch beim Bau neuer Gewerbegebiete wird darauf geachtet, dass möglichst viele Gebäude begrünt sind. Das hilft das Mikroklima zu verbessern, Temperaturspitzen gerade in heißen Sommern zu glätten und entlastet die Abwassersysteme, denn weniger Regenwasser gelangt bei Starkregen in die Kanalisation.

Mobil in Hamburg - U-Bahnzug Hamburg
Mobil in Hamburg – Die neue Linie U4 in der Hafencity Foto: ganz-hamburg.de

Öffentlicher Nahverkehr

Ein großes Plus ist der öffentliche Nahverkehr in Hamburg. Das dichte U-Bahn, S-Bahn und Regional-Bahn und Busnetz des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) erschließt die Stadt und die ganze Metropolregion. Dazu kommen noch die Fährschiffe auf der Elbe und im Hamburger Hafen sowie die Alsterdampfer, die besonders bei Touristen beliebt sind.

Alsterdampfer
Alsterdampfer auf der Außenalster Foto: ganz-hamburg.de

Der stadtnahe Hamburg Airport in Fuhlsbüttel ist mit der Linie S1 direkt an die Stadt angebunden. Die neue U4 U-Bahnlinie erschließt die Wohn- und Büroquartiere HafenCity.

Aufgrund der seit Jahren steigenden HVV-Fahrgastzahlen werden die Kapazitäten weiter aufgestockt. Hier wird besonders auf umweltfreundliche Antriebe geachtet. Zukünftig soll mit dem Hamburg-Takt an jedem Ort der Stadt von morgens bis in die Abendstunden innerhalb von fünf Minuten ein Nahverkehrsangebot erreichen können. Dabei wird der klassische Fahrplan- mit dem On-Demand-Verkehr vernetzt.

Verkehrsbegrenzung

Hamburg ist zusammen mit der Metropolregion eine dynamisch wachsende Stadt. Die Folge, immer mehr Verkehr muss auf der gleichen Fläche abgewickelt werden. Im Jahr 2008 wurden noch 52,6 Mio. Personenkilometer (alle Verkehrsmittel) zurückgelegt. Elf Jahre später (2017) waren es mehr als 70 Mio. Ein Plus von 33% und das mit weiter wachsender Tendenz. Zähflüssiger Autoverkehr, viel längere Fahrzeiten, Staus und volle Bahnen und Busse sind das Ergebnis. Die Autoabgase werden zwar immer sauberer, aber mehr Autos und Fahrleistung konterkarieren das und belasten die Luftqualität.

Stauintensiv: An der Alster in Hamburg © ganz-hamburg.de

Deshalb ist es wichtig mit intelligenten vielfältigen Konzepten gerade die Autonutzung zu vermindern. Dazu tragen auch Lösungen wie Home Office und Online-Dienste bei. Dies zeigt sich vor allem in Unterhaltungsangeboten wie dem Kino, das durch Streaming-Dienste ersetzt wird, oder anderen Unterhaltungsangeboten wie dem Glücksspiel, das über Online Casino Plattformen* abgewickelt wird. Weniger Autonutzung senkt automatisch die Emissionen.

Wenn Pendlerströme verkleinert werden, werden auch die Kapazitäten im öffentlichen Nahverkehr gerade den Verkehrsspitzenzeiten morgens und abends entlastet. Simpel gesagt, es gibt die Chance auf freie Sitzplätze.