Ein Fahrrad Nadelöhr zwischen Außen- und Binnenalster verschwindet

Lückenschluss zwischen Außen- und Binnalster: Karte Esplanade-Neuer Jungfernstieg-Kennedybrücke-Alsterglacis © FHH

Eine ärgerliche Lücke auf der Veloroute 4 zwischen Alsterufer und Neuer Jungfernstieg wird geschlossen.

Die westliche Nord-Süd Verbindung zwischen Außenalster (Alsterufer) und Binnenalster (Neuer Jungfernstieg) ist ein Nadelöhr für Radfahrer. Nicht nur, weil in Ost-West Richtung das Alsterglacis bzw. die Kennedybrücke eine vielspurige und stark befahrene Magistrale ist. Zusätzlich muss die Stadtbahnstrecke unterquert werden und unter den Eisenbahnbrücken ist der Platz knapp. Täglich sind bis zu 6.000 Radfahrer in Nord-Süd-Richtung unterwegs und müssen diesen Verkehrsknotenpunkt, der bisher eine ziemlich unzureichende Verkehrsinfrastruktur hat, passieren. Unweit von vielen Hamburger Nobeladressen wähnt man sich in Berlin. Die ideale Location für Filmproduktionen, die verwahrlostes Berlin-Flair ablichten wollen und verwahrlosten öffentlichen Raum als Motiv suchen.

Brückendurchfahrt in der Hamburger City
Der westliche Brückentunnel unter der Stadtbahn in Richtung Norden, aktuell für Radfahrer sehr eng © Norbert Schmidt

Ganz im Sinn des Verkehrspolitik des Grünen Senators für Verkehr und Mobilitätswende, Anjes Tjarks, wird nun ab 2. Mai 2022 die Situation für Radfahrer und Fußgänger verbessert und ein Lückenschluss auf den Velorouten 3 und 4 hergestellt.

Der westliche Doppelknoten zwischen Binnen- und Außenalster ist eine häufig genutzte Strecke sowohl von Radfahrenden, als auch von Fußgängerinnen und Fußgängern, um von der Binnenalster zum westlichen Ufer der Außenalster oder auch zur Universität zu gelangen. Unter der Eisenbahnbrücke ist jedoch kaum Platz vorhanden, was insbesondere die Verkehrssicherheit beeinträchtigt. Deshalb werden wir den Bereich, der zuletzt in den 1990er Jahren ausgebaut wurde, anpassen.“

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende

So soll der Verkehr laufen

Radfahrer, die von der Binnenalster kommend Richtung Norden unterwegs sind, werden in Zukunft den westlichen Brückentunnel und nicht mehr wie bisher durch den östlichen Tunnel geführt. Die östliche Durchfahrt ist besonders eng.

Fahrradfahrer fahren südwärts auf den Neuen Jungfernstieg
Blick Richtung Neuer Jungfernstieg über die Kreuzung Esplanade hinweg. Besonders pittoresk, die schiefen Straßenschilder. © Norbert Schmidt

Für Radfahrer, die südwärts auf dem Alsterufer fahren und in die City wollen, werden deutlich gekennzeichnete und vom Autoverkehr getrennte Radwege geschaffen, die über die Kreuzungen führen. Teilbereichen werden mit Klebebordsteininseln vom Autoverkehr separiert, um die Sicherheit zu erhöhen. De facto heißt das, die Fahrbahnen an diesem Knotenpunkt werden enger.

Es wird zudem die Ost-West-Anbindung der Alsterfahrradachsen an den Dammtorbahnhof und die Universität verbessert, indem entlang des Straßenverlaufs Kennedybrücke – Alsterglacis die Übergänge über die wenig genutzten Straßen Alsterufer und Warburgstraße verändert und gestrafft werden. Hierdurch entfällt bei der Querung eine Ampelphase.

Das Nadelöhr soll ganz schnell entschärft werden

Die Behörde geht davon aus, dass die Bauarbeiten nur rund eineinhalb Monate benötigen. Mitte Juni, müsste alles fertig sein. Die Umsetzung erfolgt in zehn kleinteiligen Bauphasen, sozusagen Schritt für Schritt. Zügige Straßenbauarbeiten die eine Behörde plant und durchführt. Sage da noch jemand, Beamte und Politiker haben keinen Humor. Zumal die Baumaßnahmen am Ferdinandstor mit der Deutschen Bahn, auch ein bekanntlich äußerst schnelles und dynamisches Unternehmen abgestimmt und koordiniert werden.

Alle Fahrbeziehungen werden während der Baumaßnahme aufrechterhalten, außerhalb der Hauptverkehrszeiten kann es zu kurzfristigen Einschränkungen, sprich Autostaus, kommen. Aber, Staus in Hamburg ist nun nicht wirklich neues und sind auch ganz im Sinn der Verkehrswende. Sie dienen als eine Art ‚erzieherisches‘ Mittel.