Baseball-Bundesliga: Die Hamburg Stealers schaffen gegen den Tabellenführer Solingen Alligators einen Split (5:7, 4:3) mit einer knappen Niederlage und einem knappen Sieg.
Dass es nicht leicht werden würde, war klar. Die Stealers begannen optimistisch mussten aber beim ersten Spiel gleich ein unglückliches 5:7 am Sonnabend akzeptieren. Tags drauf zeigten das Team von Headcoach David Wohlgemuth Haltung und erkämpfte sich einen verdienten 4:3-Erfolg. Kapitän Brehan Murphy konnte dabei den letztlich entscheidenden Punkt im siebten der neun Innings mit einem Homerun erspielen.
Das erste Spiel – gekämpft und verloren
Zack Bumm, das saß. Die ersten beiden Solinger Batter, Florian Götze und Daniel Sanchez, schlugen jeweils einen Homerun. Nach drei Innings lag der Rückstand schon auf 2:6. Aber, das Team gab nicht auf. Nach drei Innings kämpften sich die Stealers auf 4:6 nach dem siebten Inning wieder heran. Brandon Gutzler schlug dabei zwei Solo-Homeruns (fünftes und siebtes Inning).
Nach insgesamt sechs Runs (vier davon earned) wurde der Starting Pitcher Oliver Thieben bereits im dritten Inning durch Iwan Galkin ersetzt. In seinen vier Innings schafften die Solinger drei Hits, aber keinen Run. In den vier letzten Innings stand Junioren-Nationalspieler Simon Bäumer auf den Wurfhügel. Seine Coolness überzeugte und er musste nur einen Hit hinnehmen. Damit sie es sich gemütlich machen konnten, schickte er sechs Solinger Batter per Strikeout zurück auf die Bank. Florian Götze schaffte einen Homerun.
Das zweite Match – kämpfen, kämpfen, kämpfen
Am Pfingstsonntag lief es besser für die Hamburg Stealers. Im zweiten Inning und trotz zwei Aus gingen die Diebe mit 3:0 in Führung. Aber, die Alligatoren zeigten, dass sie kräftig zubeißen können. So gelang es den Solingern nach fünf Innings zum 3:3 auszugleichen. Das Spiel drohte zu kippen.
Das war die Stunde von Routinier Brehan Murphy. Mit einem Homerun brachte er die Hamburger wieder in Front. Diesen knappen Vorsprung konnte das Team bis zum Ende tapfer verteidigen.
Pitcher Darren Lauer hatte einen starken Tag und konnte sich schnell aus einer kurzen Schwächephase im dritten Inning herausarbeiten. Seine Bilanz, er kam auf stattliche 134 Pitches und 13 Strikeouts, die er gegen die offensiv sonst sehr starken Alligators erspielte. Er ließ nur vier Hits und fünf Walks zu. Von den drei Runs, die Lauer hinnehmen musste, waren tun zwei „earned“.
Outfielder Max Pfeifer war in der Offensive mit zwei der insgesamt sieben Stealers-Hits der quantitativ erfolgreichste Hamburger Spieler.
Beide Spiele waren Werbung für Baseball in Deutschland.
„Im ersten Spiel waren die sechs Runs der Solinger in den ersten drei Innings entscheidend für die Niederlage. Aber auch da war schon zu erleben, wie sich unser Team gegenseitig angefeuert hat. Das war am Sonntag sogar noch etwas stärker. Das Innenleben der Mannschaft ist als sehr, sehr positiv zu bewerten. Bezeichnend dafür war auch, das Brehan Murphy mit seinem Homerun das Spiel entscheiden konnte, obwohl es ihm zuvor offensiv nicht viel gelungen war. Pitcher Darren Lauer ein klares Zeichen gesetzt, als er vor dem letzten Inning sagte, dass er das Spiel selbst zu Ende bringen wolle. Er war auch der Erste, der unseren Shortstop Nolan Lang nach einem Error sofort wieder aufmunterte.“
David Wohlgemuth (Headcoach)
Legends Day bei den Hamburg Stealers
Auf den Rängen waren etliche frühere Bundesligaspieler der Stealers Augenzeugen des 4:3-Sieges. Zum „Legends Day“ waren sie zum Teil sogar aus den USA zum Langenhorst gekommen.
Der frühere Headcoach, Macher und Mäzen Phil Kortekaas warf den First Pitch. Zudem wurden die Rückennummern 32 und 33 der ehemaligen Topspieler Mark Soerheide und Anthony Florez offiziell „retired“, werden also nicht mehr vergeben. Soerheide gewann später das Homerun-Derby der „Legenden“.
Bis weit in den Abend feierte die Stealers-Familie im Clubhaus zu Livemusik von Phil Kortekaas und Brehan Murphy den erfolgreichen Tag.
So geht es in der Baseball-Bundesliga weiter
Die Hamburg Stealers haben ihre Heimspiele in der regulären Saison beendet. Obwohl die Stealers auf 17:9 Zähler in der Tabelle kommen, liegen sie auf dem undankbaren fünften (nicht Play Off) Tabellenplatz. Am kommenden Samstag spielen die Stealers auswärts beim Regionalrivalen Dohren Wild Farmens (14:7).
Ob die Stealers als Tabellenvierter oder -fünfter in die beiden letzten Spiele gegen den Nordrivalen gehen, hängt davon ab, wie die Wilden Bauern am Pfingstmontag gegen den Tabellenzweiten Paderborn Untouchables spielen. Weiterhin hat Dohren noch drei Nachholspiele am übernächsten Wochenende gegen Tabellensechsten Cologne Cardinals zu bestreiten. Es bleibt also weiter spannend für die Hamburger Diebe in der Baseball-Bundesliga.