Argentinien präsentiert sich auf Polo-Tag von seiner besten Seite
Triple Corona – das, was sich in unseren Ohren nach über zweieinhalb Jahren Pandemie als besonders gruselige Variante des Virus anhört, ist für einen argentinischen Polo-Fan das höchste der Gefühle. Davon spricht man nämlich in dem lateinamerikanischen Land, wenn eine Mannschaft die drei wichtigsten Turniere der argentinischen Polo-Saison, deren Höhepunkt die Meisterschaft von Palermo (Stadtteil von Buenos Aires) ist, gewinnt. Nicht in der südamerikanischen Metropole, sondern im beschaulichen Groß Offenseth-Aspern in Schleswig-Holstein (und zum Glück auch fast am Ende der Corona-Zeit…) ging neulich ein ebenfalls spannender Polo-Tag über die Bühne. Eingeladen hatte dazu das Generalkonsulat der Republik Argentinien in Hamburg und über 300 exklusive Gäste der norddeutschen Society beobachteten an dem heißen Sommertag das flotte Geschehen auf dem Rasen.
Den ausgelobten Polo Cup errang in diesem Jahr die Gäste aus Argentinien gegen eine junge deutsche Nationalmannschaft. Das knappe Endergebnis von 7 zu 6,5 verrät aber, dass die Hausherren sich gegen eine Auswahl aus dem Land, in dem der beste Polo der Welt gespielt wird, nicht einfach so geschlagen geben wollten. Nach einer deutlichen Führung der Gauchos holten die Los Alemanes am Ende stark auf und wären bei ihrer wilden Aufholjagd möglicherweise sogar noch mit dem Sieg belohnt worden – wenn da nicht der Schlusspfiff dazwischen gekommen wäre. Aber auch so gab es viel Lob und Anerkennung für das Team um Gregor-Alexander Gerlach, einem der bekanntesten deutschen Polo-Spieler. “Ich gratuliere dem deutschen Team zu ihrer hervorragenden Leistung und freue mich natürlich auch, dass mein Land den Cup gewonnen hat”, sagte Generalkonsulin Laura Barrios. Für Sie sind die Polo-Tage keine reine Pflichtübungen, die Sie als offizielle Vertreterin des Staates Argentinien organisiert, sondern auch privat eine große Freude. “Neben der großen Bewunderung für die talentierten argentinischen Teams und die Einzigartigkeit und Schönheit ihrer Pferde sind Polospiele aufgrund ihrer hervorragenden Atmosphäre immer ein Vergnügen für mich”.
Der Genuss am unterhaltsamen Nachmittag war auch den Besuchern anzusehen, aufmerksam wurde das Geschehen auf dem Spielfeld verfolgt. Das ist auch notwendig, denn die Regeln des Polo-Sports sind für Außenstehende nicht so einfach zu durchschauen. Da ist zum Beispiel die Sachen mit dem Wechseln der Seiten nach jedem Tor. Man stelle sich das beim Fußball vor, da hätte der HSV bei seinem Match gegen den KSC im DfB-Pokal im März diesen Jahres – das 5:4 für die Hamburger endete – neunmal die Seite wechseln müssen… für einen Fußball-Fan unvorstellbar, doch ein echter Polo-Fan hat damit kein Problem, das gehört einfach dazu.
Doch nicht nur Sport aus Argentinien wurde auf dem Polo-Tag präsentiert, auch die Kulinarik hatte ihren Platz. Argentinisches Rindfleisch, Weine und andere nationale Spezialitäten sorgten für eine perfekte Abrundung einer gelungenen Veranstaltung.
Für Generalkonsulin Barrios ist dies ein wichtiger Teil des Polo-Tages: “Ich möchte hervorheben, dieser Sport sich dadurch auszeichnet, dass er ein Universum eröffnet, das unter anderem Touristenrundgänge, Weingüter, erstklassige argentinische Treffen, Gourmetprodukte und unsere kulturellen Attraktionen umfasst”. Und, last but not least: eine Tango-Formation vermittelte das Argentinien-Feeling auf anregende musikalische Art.
Viele Konsule zu Gast
Traditionell ist dieser Polo-Tag auch ein Treffpunkt für Konsule aus der Hansestadt. So wurden die Vertreter aus vielen Ländern gesichtet, darunter Stefan Krohn (Honorarkonsul Thailand), Rolando Haches Sánchez (Honorarkonsul Bolivien), Chrisitan Justus (Honorarkonsul Kolumbien) Mariarosa Vasquez (Generalkonsulin Ekuador), Hans Fabian Kruse (Honorarkonsul Österreich), Matthias Wittenburg (Honorarkonsul Namibia) sowie die auf den Fotos abgebildeten.
von Cetin Yaman