Zuerst die gute Nachricht: Der Bundesliga-Dino HSV findet zu sich selbst und steht oben in der Tabelle. Allerdings, noch ist noch alles ‚tutti‘ im Volksparkstadion.
Nach 13 Spielen belegt der Hamburger Sportverein den zweiten Tabellenplatz. Doch nicht nur der Tabellenplatz, auch wenn er die Hauptwährung ist, ist wichtig. Die meisten Spielbeobachter sind sich weitestgehend einig, die HSV-Mannschaft wirkt gegenüber den Vorjahren endlich reifer und stabiler. Auch der Mannschaftskader ist breiter aufgestellt. Das Ziel Wiederaufstieg scheint erreichbar zu sein und ist nicht bloßes Wunschdenken von HSV-Fans und unverbesserlicher Optimisten.
Sichtlich zufrieden saß HSV-Trainer Dieter Hecking nach dem 2:0 gegen Fürth im Pressekonferenzraum des Volksparkstadions. Kein Wunder, dass HSV-Trainer Dieter Hecking gegenüber der Hamburger Presse ein positives Zwischenfazit gegen den Tabellensechsten Greuther Fürth im Gespräch zog. Er sieht seine Ziele zwar noch nicht vollständig erreicht, aber er ist insgesamt mit der Performance zufrieden.
Es ist allerdings auch ein offenes Geheimnis, viele hätten durchaus auf das Gegenteil gewettet. Wenn es um Pleiten, Pech, Pannen, Trainerwechsel und Durchstechereien ging, dann war der HSV oft Tabellenspitzenreiter. Nur, damit gewinnt man nie Spiele und wenn Tore geschossen werden, sind es Eigentore.
Der verpatzte Wiederaufstieg hat endlich alte Strukturen aufgebrochen
Das Strukturproblem des HSV ist schon mehr als zehn Jahre alt. Der Fehler, HSV-intern sah man den Abstieg nur als Betriebsunfall, der nach einer Saison vergessen ist. Doch mit einer Ehrenrunde war es nicht getan. Der verpasste direkte Wiederaufstieg hat beim HSV endlich zu einem großen Umbruch geführt und geholfen verkrustete Strukturen aufzubrechen.
HSV-Insider wissen es seit Jahren, nicht der Gegner auf dem Platz, der Verein selbst war der Punktekiller. Viel zu lange haben unrealistische Ziele und viel Geld davor gesorgt, dass Illusionen die Entscheidungsgrundlage waren. Kontinuität war im Verein ein exotisches Fremdwort. Trainer samt Stab gaben sich die Klinke in die Hand. Derweil sah die zusammengestückelte Mannschaft so aus, als ob sie auf Rudi Reste Rampe rekrutiert wurde.
Eigentlich steht jetzt eine fast neue Mannschaft auf dem Platz. Nicht nur der Trainer ist (mal wieder) neu. In der Mannschaft gab es 14 Zugänge und 18 Abgänge. Da braucht es einfach seine Zeit bis die teaminternen Abläufe stabil stehen und alles zusammenpasst. Genau aus diesem Grund läuft nicht jedes Spiel vollständig rund.
Mannschaften kann man nicht nach Belieben über Nacht aufbauen und dann erwarten, dass sie nach ein paar Trainingseinheiten eingespielt sind. Doch der HSV ist wieder zu einem stabiler Punktelieferant geworden, das sollte berücksichtigt werden, wenn man über die Chancen in der 2. Liga nachdenkt und sie analysiert.
Wobei, auch gegen den HSV zu wetten kann reizvoll sein, denn dann springt der Quoten-Turbo an. Das ist wie immer eine Frage, welche Strategie bei einer Sportwette verfolgt wird.
Gute Kennzahlen sprechen für die Hamburger
Momentan steht der Hamburger Sportverein auf Platz zwei und hat zwei Punkte weniger als der Tabellenführer Arminia Bielefeld. Doch wichtiger sind einige Strukturkennzahlen. Mit 30 Toren hat er die beste Offensive in der zweithöchsten Spielklasse. Auch im Defensivbereich hat der HSV mit nur zwölf Gegentoren die Nase vorn. Nur die Abwehr des VfL Osnabrück lässt genauso wenig Gegentore zu.
Zum Vergleich, der Hamburger Lokalrivale FC St. Pauli (Tabellenplatz elf) hat 17 Treffer ins Tor bekommen. Ein weiterer guter Wert: In der laufenden Saison konnten bereits fünf Siege vom Hamburger SV ohne Gegentor erspielt werden.
Fazit und Ausblick auf die laufende Saison
Allerdings, noch ist beim Aufstiegsfavorit Hamburger SV nicht alles Gold was glänzt. Noch immer wird der Kader von Schatten aus der Vergangenheit, sprich Spieler, deren hohe Gagen in keinem Verhältnis zur Leistung auf dem Platz stehen, belastet.
So etwas ist nicht nur eine finanzielle Belastung, hinzu kommt die Unruhe, die solche Spieler, oft unbeabsichtigt, in die Mannschaft tragen. Das belastet insgesamt immer die Leistungsfähigkeit des Teams. Das Problem, diese Spieler (u.a. David Bates, Gototu Sakai, Julian Pollersbeck) sind auf dem Transfermarkt eher Ladenhüter, bzw. beim Verkauf verliert der Verein viel Geld.
Für den ambitionierten Sportwetter heißt es, Ausreißer nach unten – verlorene Spiele gegen schwache Gegner, die aber für eine Überraschung gut sind – sind beim HSV nie auszuschließen. Die Baustellen, sprich der Spielerverkauf beim Hamburger Sportverein, müssen möglichst schnell und geräuschlos, also ohne Theater- und Mediendonner, vom Management geschlossen werden.