Hamburg GIANTS schaffen eine 12:9-Auswärtskantersieg gegen die Chemnitzer Wölfe
Die rund sechsstündige Busfahrt der Hamburg Giants nach Chemnitz hat sich gelohnt und bescherte den Hamburg Bigpoints im Aufstiegskampft.
Denn der Aufstiegsrivale Chemnitzer Wölfe steht keinesfalls unter Artenschutz und bei kam von den Hamburger Riesen ein deutliche 12:9 ins Stammbuch geschrieben.
Bemerkenswert, selbst die krankheitsbedingten Ausfälle im Leicht- und Weltergewicht konnten ausgeglichen werden.
„Eine tolle Leistung jedes Einzelnen. Es war klar, dass wir hier nur gewinnen können, wenn jeder sein Maximum abruft. Alle sind an ihre Grenzen gegangen“,
so der Sportliche Leiter Christian Morales
Chemnitzer Wölf von Beginn an ausgeheult
Schon die ersten drei Kämpfe bis zur Halbzeitpause liefen zufriedenstellend für die Hamburger Gäste.
Ein Duell der Generationen zwischen dem amtierende Deutschen U21-Meister Ani Haxhillari und dem 32-jährigen Chemnitzer Haudegen Ronny Beblik (immerhin siebenmal Deutscher Meister) konnte Ani für sich entscheiden. Der Nordrhein-Westfale antizipierte Bebliks Schläge, wich immer wieder geschickt aus und setzte selbst gute Konter und heimste so die Zähler ein.
Auch im Leichtgewicht zeigte sich ein ähnliches Bild. Hier war ein kompletter Austausch gegenüber dem Hinkampf angesagt. Chemnitz musste auf Kevin Kischenko verzichten, Morad Möllenbeck fehlte leider krankheitsbedingt bei den Hamburgern. Das war die Chance für den erst 21-jährigen Yunus Öztürk, der so zu seinem zweiten Bundesligaeinsatz kam.
Toll, nach seiner Niederlage beim Bundesliga-Debüt, beendete er seinen zweiten Kampf siegreich gegen den mehrfachen Deutschen Jugend-Meister Yves Kentsch. In einem Schlüsselkampf des Abends hatte Öztürk stets die richtigen Antworten parat und konnte beruhigt unter die Dusche gehen.
Dann schlug die Stunde des bewährten Leistungsträgers Edison Zani (Halb-Weltergewicht). Er sorgte für die 6:3-Halbzeitführung gegen den starken Sachsen Jan Uaklihanov. Damit ist Edison Zani in seinem dritten Box Bundesliga-Jahr Bundesliga weiter ungeschlagen.
Allerdings, das war für Zani kein blümchenpflücken, denn Jan Uaklihanov kämpfte besonders in der ersten Runde stark. Doch Zani behielt die Nerven und spielte anschließend seine Stärken aus.
„Wir wissen bei Edi, dass er in der ersten Runde oft seine Gegner beobachtet und abtastet, um in den Runden zwei und drei dann zu explodieren. Das hat er auch diesmal wieder hervorragend umgesetzt und letztlich verdient gewonnen.“
So Cheftrainer Anatoli Hoppe
Nach der Pause
Mit drei gewonnen Kämpften konnten die Hamburger Riesen beruhigt in die Pause gehen.
Nachdem der ebenfalls kurzfristig eingesprungene 18-jährige Debütant Johannes Hickmann gegen Ali Dohier den Kürzeren ziehen musste, obwohl es ihm an Kampfmoral nicht fehlte, profitierte Vezir Agirman von der Aufgabe des Chemnitzers Stephan Nikitin nach nur zehn Sekunden der ersten Runde. Die Chemnitzer Ecke warf krankheitsbedingt vorzeitig das Handtuch – mehr als der Wiegepunkt war für den amtierenden Deutschen Meister Nikitin aufgrund von 40 Grad Fieber nicht möglich.
„So zu gewinnen ist natürlich schade, gehört aber zum Sport dazu. Wir wünschen Stephan an dieser Stelle gute Besserung“
Christian Morales
Mannschaftskapitän Ammar Abbas Abduljabar musst sich gegen Aibyan Aram geschlagen geben. Nach einer starken zweiten Runde ging dem Hamburger im letzten Abschnitt die Kraft aus.
Der Superschwergewichtler Collin Biesenberger (21 Jahre) sorgte für die Hamburg Giants für das letzte Highlight und einen fast perfekten Kampf. Der Neuhamburger ließ Frederik Pöthig nie in den Kampf kommen, überzeugte mit einer guten Führhand und Schlaghand, sodass Frederik Pöthig sogar angezählt wurde.
Die Box Bundesliga-Tabelle stimmt: Gleichauf mit den Bremerhavener Fischköppen
Die Bilanz der Hamburg Giants macht Freunde. Mit dem dritten Sieg im vierten Kampf ziehen die Riesen in der Tabelle mit den ebenfalls am vergangenen Wochenende siegreichen Fishtown Fighters aus Bremerhaven gleich. Aufgrund der besseren Differenz an kleinen Siegen liegen diese noch in der Tabelle in Front – alles läuft allerdings auf ein großes Finale in der Halle am Braamkamp am Samstag, den 9. März hinaus.
Bevor es aber zum letzten Heimkampf kommt, gilt es bereits kommenden Samstag beim noch sieglosen Team Hessen in Darmstadt die Pflichtaufgabe zu meistern. Allerdings, die Hessen haben mit dem amtierenden Deutschen Vize-Meister Asan Hansen einen starken Leichtgewichtler, dazu Bronzemedaillengewinner Branimir Malencia im Halbschwergewicht. Zu leicht darf man die Tour nach Hesssen nicht nehmen.
