Einen unschönen Achseljuckreiz hat jeder schon einmal gehabt. Doch mit einfachen Mitteln kann man etwas dagegen tun.
Dass es einmal irgendwo zwickt oder juckt, ist normal im Moment zwar nie ganz angenehm, aber nach ein paar Minuten ist der Juckreiz auf der Haut vorbei. Normalerweise muss man sich keine Gedanken machen, denn eine Krankheit steht erst dahinter, wenn es regelmäßig und lange auftritt.
Üblicherweise wird der Drang sich zu kratzen, durch trockene Haut, Insektenstiche, dem Nachwachsen von Haaren, Sonnenbrand oder verheilende Wunden ausgelöst. Auch mangelhafte Hygiene kann eine Ursache sein.
Dazu kommen psychologische Ursachen, wie emotionaler Stress, Aufregung und Anspannung. Dann juckt es häufig im Gesicht und an der Nase. Cremes und Lotionen helfen da nicht, besser ist einfach ein paarmal tief durchatmen und versuchen, zur Ruhe zu kommen. Wie gesagt, das kennen wir alle, ist völlig normal und eben nur momentan unangenehm.
Starker Juckreiz unter den Achseln
Allerdings, es kann auch schlimmer kommen. So erging es z.B. Ulrike, einer sehr sportlichen und gesundheitsbewussten 46-Jährigen aus Alsterdorf. Sie litt seit einige Zeit daran, dass sie juckende Achseln hatte. Zuerst dachte sie, ‚na ja – kann mal vorkommen‘ lag wohl daran, dass mein BH zu eng war – und wusch sich vorbeugender häufiger. Doch, die Symptome verschwanden nicht. Eher das Gegenteil trat ein.
Bei Ulrike war der Ursache recht einfach. Sie verwendete ein neues Deo, das sie nicht vertrug. Obwohl sie ein Deo nur nach dem Duschen oder Waschen sparsam aufgetragen hatte. Ein anderes Deo und eine fettreiche Creme und der Achseljuckreiz war wie weggeblasen.
Das Alter hat seine Folgen
Bei Angelika, einer pensionierte Pädagogin aus Ottensen, was das Alter die Ursache. Denn im Alter nimmt die Feuchtigkeit der Haut kontinuierlich, aber nicht über die Körperzonen gleichmäßig, ab. Angelika stellte ihre Hautpflege um und verwendete mehr rückfettende Produkte. Statt sehr warmer Wannenbänder stand auch mehr kurzes Duschen auf dem Körperpflegeprogramm. Kurze Zeit später verschwand der Juckreiz.
Die medizinische Sicht
Medizinisch gesehen gibt es weit mehr als hundert Ursachen, die Hautjuckreiz auslösen. Zumeist sind es Hautkrankheiten. Wenn trotz einer sechswöchigen Behandlung ein Juckreiz nicht abklingt, dann spricht viel dafür, dass er chronisch ist, spätestens dann sollte man einen Hautarzt aufsuchen.
Allerdings, es gibt nicht immer eindeutige Ursachen, dann ist Hilfe von anderen Fachärzten wie Internisten, Neurologen, Psychiatern gefragt. Für den Patienten bedeutet das, dass Diagnose und Therapie schwierig und langwierig sind.
Unsere Haut ist gerade unter den Achseln besonders empfindlich. Zum einem, ist die Haut hier relativ dünn. Zum anderen, befinden sich in den Achselhöhlen nicht nur die Schweißdrüsen. Auch Lymphknoten und Blutgefäße verlaufen hier. Dazu kommt diese Körperzone ist fast immer von Kleidung bedeckt. So gehören Achselhöhlen zu den feuchtesten Stellen am Körper und sind besonders empfindlich für einen Juckreiz.
Ein häufig wiederkehrender Achseljuckreiz wird zumeist von einigen Begleitsymptomen, wie Hautabblätterungen, Unebenheiten oder Krustenbildungen, begleitet. Dazu kann es auch zu Ausschlägen, Schwellungen und farblichen Veränderungen kommen.
Verträglichkeit von Deos
Hautärzte empfehlen, wer unter den Achseln aus kosmetischen Gründen sich die Haare entfernt, sollte nicht gleich danach ein Deo anwenden. Deshalb, am Abend rasieren und frühestens am nächsten Morgen ein Deo auftragen.
Häufig sind zu enge Textilien, besonders bei Frauen nicht gut sitzende BHs, der Grund für häufigstes Achseljucken. Zumeist ist ein Frauenbusen links und rechts nicht ganz gleich.
Nicht wenige Menschen reagieren auf Parfüm und Alkohol allergisch. Ein Wechsel auf ein parfüm- und alkoholfreies Deo schafft schnell Abhilfe.
Der Wirkstoff vieler Deo sind Aluminiumsalze, sie verhindern das nachhaltig das Schwitzen. Aber, nicht jeder verträgt das. Ein Wechsel zu einer aluminiumfreien Variante ist hier die Alternative.
So bekommen Sie den Juckreiz in den Griff
In den meisten Fällen sind nicht Erkrankungen sondern einfache äußere Faktoren die Ursache, wenn es zwickt und zwackt.
- Trockene Haut verhindern
Geringe Luftfeuchtigkeit in Räumen, lange und sehr warme Wannenbäder, häufiges Duschen, Schwimmen und intensive Saunagänge trockenen die Haut aus.
Mit entsprechender Pflege mit rückfettenden Cremes oder Lotionen, die Harnstoff (Urea) als Wirkstoff enthalten, kann das behandelt werden. Auch alkoholhaltige Pflegeprodukte bewirken, dass die Haut austrocknet. - Wer Probleme hat, sollte lange Saunagänge, ausgiebiges Schwimmen, Baden und Duschen reduzieren.
- Unsere Körper reagiert auf Stress und Aufregung. Entspannungstechniken wir Yoga halten nicht nur fit, sie wirken auch schnell und einfach.
- Zuviel Bier, Cocktails, Sekt und Wein lösen auch Juckreize aus.
- Tritt der Juckreiz immer nach sehr scharfen Essen auf? Dann ist das meist die Ursache.
- Hausstaubmilben
Wir teilen unser Bett stets mit Hausstaubmilben. Die Milben ernähren sich von unseren Hautschuppen. Täglich verlieren wir davon 1,5 Gramm. Ein Festmahl für die kleinen Insekten. Aber, ihr Kot löst häufig Allergien aus. Die Milbe selbst in ungefährlich und überträgt keine Krankheiten.
Das Gegenmittel:
Das Bettzeug häufiger wechseln und bei 60 Grad in der Waschmaschine waschen. Betten gründlich ausschütteln und das Bettzeug regelmäßig lange lüften. Kalte Luft und Trockenheit mögen Hausstaubmilben gar nicht. So senken Sie ohne Chemie die Milbenbelastung und vermindern Allergien. - Tattoos und Piercings
Beide stellen eine Verletzung der Haut dar und Fremdstoffe werden der Haut zugeführt. Gerade wenn Tattoos und Piercings neu angebracht werden, kommt es zu Hautreaktionen. Wenn die Haut Bläschen bildet oder sich unterzündet, sollte man sofort zu einem Arzt gehen.
Sich kratzen? Lieber nicht!
Sich kratzen, also das menschlich gesehen naheliegende, sollte man bei einem starken Juckreiz unter den Achseln keinesfalls. Es hilft nicht wirklich und die Haut könnte verletzt werden. Dann juckt es meist noch mehr. Sollte es sehr arg sein, dann helfen kühle und feuchte Umschläge mit Joghurt, Schwarztee oder etwas Essig. Sie beruhigen die Haut. Im Anschluss sollte die Haut sorgfältig mit einer fetthaltigen Creme behandelt werden.