Corona-Symptome ähneln einer Grippe: Nachfrage nach Erkältungsmitteln steigt

Frau mit CoronamaskeSymbolbild Corona-Maske Photo by engin akyurt on Unsplash

Da es sich bei Corona bisweilen um eine noch recht junge Erkrankung handelt, wissen wir trotz intensiver Forschung noch nicht allzu viel über das Virus. Einige Dinge sind jedoch relativ klar und dazu gehören unter anderem die Symptome. Es lässt sich nicht leugnen, dass sich die Symptome von Corona und Grippe nicht allzu sehr unterscheiden, wenngleich das Coronavirus eine weit höhere Letalität aufweist. Dieser Umstand ist vielen Menschen bewusst, was teilweise Auswirkungen auf das Konsumverhalten hat. Worauf wir uns hier im Spezifischen beziehen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Erkältungsmittel im Zuge der Pandemie gefragter denn je

Inzwischen hat sich die Situation stabilisiert und die Nachfrage nach Erkältungsmitteln ist wieder gesunken. Im März sah das jedoch schon ganz anders aus. Kurzzeitig war die Nachfrage nach Erkältungsmitteln etwa 220 % höher als im Vorjahr, wie aus einer Datenauswertung von idealo hervorgeht. Verwunderlich ist diese Entwicklung angesichts der Symptome von Corona nicht. Da eine Impfung zum damaligen Zeitpunkt noch in weiter Ferne lag und die baldige Zulassung eines Impfstoffs immer noch nicht allzu realistisch ist, lässt sich nachvollziehen, dass sich Bürger vorbereiten wollen. Und wer sich über das Virus informiert, wird direkt mit der Ähnlichkeit zur Grippe konfrontiert.

Erkältungsmittel als vorbeugende Maßnahme bieten sich daher an. Allerdings sind diese keineswegs die einzigen Präparate, die im Zuge der Krise gehortet wurden. Weitere populäre Mittel waren beispielsweise Antiallergika, Schmerzmittel, Magen-Darm-Medikamente sowie Augen-, Ohr- und Nasenmedikamente.

Nachfrage von Erkältungsmitteln Grafik: idealo

Ist eine derartige Nachfrage in Zukunft wieder zu erwarten?

Da es aufgrund der erhöhten Nachfrage zu Versorgungsengpässen und steigenden Preisen kam, stellt sich natürlich die Frage, ob eine derartige Situation in Zukunft wieder vorkommen könnte. Wenngleich die aktuelle Lage in Hamburg überschaubar ist, lässt sich das keineswegs ausschließen. Eine Verschlechterung der Situation oder gar eine erneute Welle sind theoretisch möglich. Wir sollten die Warnungen der Virologen also unbedingt ernst nehmen.

Des Weiteren stellt sich die Frage, wie Europa reagieren soll, wenn es erneut zu einer vergleichbaren Nachfrage kommt. Bisher ist es nämlich so, dass Wirkstoffe aus dem außereuropäischen Ausland wie China oder Indien bezogen werden. Prinzipiell funktioniert das, jedoch nur dann, wenn die Produktion regulär läuft, die Logistikketten funktionieren und in den Herstellerländer kein erhöhter Bedarf besteht. Hier die Abhängigkeit zu verringern würde unsere Versorgungssicherheit entscheidend verbessern.

Europäische Pharmaindustrie steht kurz vor einem Wandel

Die Gesundheitskrise hat gezeigt, dass die Gesundheitssysteme in Europa teilweise stark sind, aber nichtsdestotrotz noch gewisse Makel vorliegen, die behoben werden müssen. Diese betreffen auch die Pharmaindustrie. Zum einen kam es während der Krise zu Versorgungsengpässen. Zum anderen sind die Preise im Schnitt deutlich angestiegen. Ohne die Abhängigkeit zu China und Indien würde dieses Problem nicht bestehen.

Bisweilen ist die Pharmaindustrie allerdings nicht auf einem Stand, der ausreichen würde, um eigenständig die gesamte Bevölkerung Europas mit Arzneimitteln zu versorgen. Die Wirkstoffe müssten dafür vermehrt aus dem europäischen Inland kommen. Das umzusetzen, würde jedoch einige Jahre in Anspruch nehmen und Mehrkosten verursachen. Womöglich ist es aber der einzig richtige Weg, um auf die Veränderungen durch die Pandemie zu reagieren. Schließlich könnte ein Versorgungsengpass bei bestimmten Medikamenten zu ernsthaften, bisher so nicht dagewesenen Problemen führen.