Gute Frage: Wie kann Sex Ihrem Körper nützen?

Ein Paar kuschelt im BettPhoto by Toa Heftiba on Unsplash

Ein Vielklang: Erotik, Sex, körperliche Gesundheit und seelisches Wohlbefinden.

Erotik und Sex ist nicht nur schön, sondern auch gesund. Er stärkt unter anderem das Immunsystem. Die Expertin Yvonne K. Fulbright (PhD) hat in einer Studie ermittelt, dass sexuell aktive Menschen seltener krankgeschrieben sind. Dies liegt offenbar daran, dass ihre Körper höhere Abwehrkräfte gegen Viren, Bakterien und Pilze entwickeln. Eine Studie an der Wilkes University (Pennsylvania) bestätigt diese Erkenntnis.

Sex und Libido

Sexuelle Aktivität fördert sich selbst. Dass ein Sexualleben mangels Aktivität auch „einschlafen“ kann, gilt ebenfalls als gesicherte Erkenntnis, wie Prof. Lauren Streicher (MD, Chicagoer Northwestern University) betont. Demnach steigert ein erfülltes Sexualleben das Verlangen nach mehr Sex bis zu einem gewissen, als normal empfundenen Maß, während sexuell inaktive Menschen allmählich immer seltener an Sex denken und ihn dementsprechend auch nicht mehr praktizieren. Dies wiederum kann ihre Gesundheit einschränken. Bei Frauen verbessert Sex die Blasenkontrolle, weil er den Beckenboden stärkt. Dies ist wiederum wichtig für die Vermeidung von Inkontinenz, von der immerhin ~30 % der Frauen ab dem 60. Lebensjahr betroffen sind. Die Beckenbodenmuskulatur wird durch Kontraktionen während des Orgasmus gestärkt.

Sex und das kardiovaskuläre System

Sex senkt auch den Blutdruck, wie diverse Forschungsergebnisse belegen. Auf diesen Zusammenhang verweist unter anderem Joseph J. Pinzone (MD), der CEO von Amai Wellness. Dabei gehe es allerdings um Sex mit einem anderen Menschen, nicht um Masturbation. Nur die Aktivität zu zweit kann den systolischen Blutdruck senken, weil das Paar miteinander eine sportliche Übung absolviert. Dabei verbraucht jeder der Partner pro Minute rund fünf Kalorien. Die Herzfrequenz erhöht sich, verschiedene Muskelgruppen müssen sich bewegen. Pinzone verweist auch darauf, dass Regelmäßigkeit wie bei jedem sportlichen Training die Effizienz erhöht. Wer so lebt, senkt unter anderem sein Risiko für einen Herzinfarkt. Dies liegt nicht nur an der erhöhten Herzfrequenz durch den Sex, sondern auch am Gleichgewicht zwischen dem Östrogen- und dem Testosteronspiegel, das sich durch sexuelle Aktivität einreguliert. Ohne dieses Gleichgewicht drohen nicht nur Herzerkrankungen, sondern auch Osteoporose, wie Pinzone betont. Eine Studie konnte belegen, dass Männer, die wöchentliche mindestens zweimal Sex hatten, nur halb so oft an Herzerkrankungen litten wie Männer mit deutlich seltenerem Sex.

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Verringertes Schmerzempfinden durch Sex

Ein Orgasmus kann das Schmerzempfinden blockieren. Darauf weist Prof. Barry R. Komisaruk (PhD, University of New Jersey) hin. Dabei werden nämlich Hormone freigesetzt, welche die Empfindungsschwelle für Schmerz erhöhen. Sogar ohne Orgasmus hat körperliche Zärtlichkeit in einem gewissen Umfang diesen Effekt. Nicht zuletzt senkt Sex bei Männern das Risiko für Prostatakrebs, wie eine von der American Medical Association veröffentlichte Studie belegt.

Erotik macht glücklicher

Paare und Beziehungen, die mindestens einmal pro Woche sich lieben, sind signifikant glücklicher als Paare, die deutlich weniger Sex haben. Das liegt nicht am Liebesakt allein, sondern am Umfeld und den ‘Begleiterscheinungen’. Die damit verbundenen Gespräche, das Kuscheln und die körperliche Nähe sorgen für den Ausstoß von Glückshormonen. Es geht also nicht um sexuelle Techniken und Leistungen. Das Zusammensein von Paaren ist der Glücksfaktor. Die Mischung aus zart bis manchmal wild macht es.