Neues Konzept und neues Interieur – sehr gelungenes Re-Opening des Restaurants Port im Hotel Hafen Hamburg.
Restaurants mit Aussicht waren früher oftmals mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Der Grund war einfach, der schöner Blick wurde von meist mäßigen Essen bei eher gesalzenen Preisen konterkariert.
Doch, das Restaurant Port im Hotel Hafen Hamburg, hoch auf dem Geesthang der Elbe über den Landungsbrücken zeigt, dass vermeintlich goldene Regeln nicht immer gelten, denn Aussicht, Geschmack und Preise stimmen. Davon konnten wir uns überzeugen.
Wer das Port kennt, wird überrascht sein. Während des Corona-Lockdowns wurde in rund drei Monaten, einem Aufwand von rund drei Millionen Euro das Restaurant samt Küchentrakt runderneuert und gründlich refresht. Das 40 Jahre alte Traditionsrestaurant bekam ein neues, qualitativ hochwertiges zukunftsfestes Interieur- und Food-Konzept.
Wunderschöner Hafenblick
Eine Vorab, das Ergebnis fällt überzeugend aus. Wobei, etwas konnte man nicht verbessern. Der Ausblick von der mit Linden beschatteten Terrasse über die St. Pauli Landungsbrücken auf die Elbe und den Hafen kann man schwer toppen.
Weniger ist eindeutig mehr!
Die neue und angenehm übersichtliche Karte setzt dabei auf norddeutsche Klassiker und konzentriert sich auf einen Mix aus Fisch und Grillgerichten, die mit einem 800° Beefer zubereitet werden.
Die Karte spricht sowohl die Hamburger, als auch Touristen und ein internationales Publikum in einer leicht verständliche Küchensprache an. Das ist natürlich dem populären Standort geschuldet.
Zum Start
Als Starter bestellten eine Roastbeef Stulle. Das geröstete Sauerteigbrot war beste handwerkliche Bäckerqualität, das Roastbeef zart und bissfest und die hausgemachte Remoulade war nicht im Vordergrund. Es hat schon seinen Grund, warum der Hamburger sagt, Roastbeef ist das beste Gemüse. Unser Tipp, als Vorspeise kann die Roastbeef Stulle gut geteilt werden.
Die Grüne Erbsenrahmsuppe überzeugte durch ihren klaren Eigengeschmack und war nicht mit Bindemitteln oder schlimmer noch mit Sahne verkleistert. Sehr leckter die wirklich frischen und knackigen Nordseekrabben als Einlage. Auch an einem warmen Sommertag ein Genuss.
Traditionell norddeutsches
Als Hauptgang kamen Hamburger Pannfisch mit Kartoffelstampf, Blattspinat und Kutterscholle mit Speck-Zwiebelstippe auf den Tisch. Einfache Gerichte, die von Qualität und guter Zubereitung leben, die die Sättigungsküche zuverlässig überverhunzt hat. Beides wusste auf dem Teller zu überzeugen.
Der Fisch war frisch, knusprig uns auf den Punkt gebraten. Die Beilagen stimmten. Die Dijon-Senfsauce war klar aufgebaut. Die Zitrone im Leinenmantel zeigt, dass Küchenchef Martin Eggert auch auf kleine Details achtet.
Der Küchenstil vom Küchenchef Martin Eggert ist unaufgeregt direkt und am Produkt orientiert. Ein saisonale schnörkellose ehrliche Küche, die zu einem weiteren Besuch einlädt oder, die man einem Fremden oder Freund guten Gewissens empfehlen kann.
Über das exzellente Ratsherrn vom Fass, freut sich bestimmt jeder Hamburger und Craft Beer Fex. Die Wein- und Getränkekarte konzentriert sich auf gute deutsche und europäische Weine in vernünftigen Preisklassen.
Ganz neuer Look
Jetzt erstrahlt das Port-Interieur modern mit Industrial-Anleihen. Handgefertigte Wandfliesen, holzverkleidete Details, Eisenträger mit Nieten sowie die petrolfarbene Bestuhlung bieten den passenden modernen Rahmen. Ein digital gesteuertes Licht- und Klimasystem ermöglicht optimale Voraussetzungen bezüglich Temperatur und Beleuchtung.
Nur noch die Sammlung von historischer Schiffsmodellen und Galionsfiguren, sind im Port von der alten Innenausstattung geblieben. Denn, der Bezug zur Seefahrtsgeschichte gehört zur DNA des Hauses, das früher ein Seemannsheim war.
Neben einer überarbeiteten Speisekarte wurde das neue „Port“ um eine eigene Bar, die am Abend Cocktailkreationen und kleine Snacks anbietet, sowie um einen separaten Gruppenraum erweitert.
Das Fazit
Das neue Port ist gelungen, eine gute Aussicht, gutes Essen, ein herzlicher und freundlicher Service – was will man mehr als Gast? Richtig, warme Sonnentage auf der Lindenterrasse und genügend Muße, die Aussicht zu genießen.