Jahrhunderte alte Tradition in den Vier- und Marschlanden

Luftaufnahme von Zollenspieker Fährhaus direkt an der Elbe in Hamburg ZollenspiekerDas Zollenspieker Fährhaus aus der Vogelperspektive mit dem denkmalgeschützten Traditionshaus und dem Pegelhäuschen rechts im Vordergrund sowie dem dahinter errichteten Hotelneubau Foto: • Das Zollenspieker Fährhaus aus der Vogelperspektive mit dem denkmalgeschützten Traditionshaus und dem Pegelhäuschen rechts im Vordergrund sowie dem dahinter errichteten Hotelneubau

Eine Hamburgensie mit wechselvoller Geschichte. Ein stilvoller Rahmen für Hochzeiten und Jubiläen. Zwei Restaurants in diesem Frühjahr neu eröffnet.

Am südlichsten Punkt der Hansestadt, bei Elbstromkilometer 598,5 am Oberlauf der Elbe, liegt das Zollenspieker Fährhaus. Mit seinem majestätischen Ausblick über den Strom, den gemütlichen Elbgarten-Terrassen und den alten Kastanienbäumen ist das Haus nicht nur ein Vierländer Wahrzeichen und eine Hamburgensie, sondern darüber hinaus ein kulturhistorisch bedeutsames Baudenkmal, dessen Grundmauern bis auf das Jahr 1252 zurückgehen.

Das unter Denkmalschutz stehende Traditionshaus blickt somit auf eine mehr als 770-jährige Geschichte zurück. Ursprünglich als Zollturm erbaut, wurde das Gebäude  im Jahr 1620 durch Lüneburger Truppen bis auf die Grundmauern zerstört. Umgehend bauten die Vierländer ihr Fährhaus bereits 1621 wieder auf als zweigeschossiges Gebäude mit Backsteinmauern im Erdgeschoss und Stilelementen des frühen Barock sowie Fachwerk im Obergeschoss.

Zollenspieker Fährhaus Pegelhaus - jetzt für exklusive Dinners im kleinen Rahmen buchbar
Ein exklusives Dinner für 2 – 4 Personen gibt‘s im originalgetreu wieder aufgebauten Pegelhäuschen
Foto: Zollenspieker Fährhaus

Neben seiner Funktion als Zollstation, diente das Gebäude über die Jahre hinweg auch als Gasthaus und Raststätte an einem der ältesten Hamburger Fähranleger zur Elbquerung. Mit der Aufhebung der Zollkasse im Jahr 1863 erhielt das Traditionshaus durch den Anbau eines Tanzsaals und der Kaffeeterrassen seine bis heute unverwechselbare Gestalt.

Gerade noch einmal die Kurve hin bekommen

Doch es gab zwischenzeitlich auch Tiefpunkte: Nach Schließung wegen Baufälligkeit und als zu hoch befundener Sanierungskosten im Jahr 1991 drohten der im städtischen Besitz befindlichen Immobilie  Leerstand und weiterer Verfall… Durch eine Bürgerinitiative der einheimischen Bevölkerung fand sich dann aber glücklicherweise mit Bodo Sellhorn im Jahr 1994 doch noch ein ortsansässiger, privater Investor, der bereit war, das denkmalgeschützte Fährhaus von der Stadt zu erwerben, es im Laufe von mehr als drei Jahren aufwändig zu sanieren und nach historischem Vorbild zu restaurieren. Im Mai 1998 konnte das Zollenspieker Fährhaus dann endlich im alten, neuen Glanz wie „Phönix aus der Asche“ auferstehen und als gastronomischer Betrieb feierlich wieder eröffnet werden.

Mit dem seit April 2012 neu dazu gekommenen Vier-Sterne-Hotel hat das nach Generationswechsel auch weiterhin im Besitz der Familie Sellhorn befindliche Fährhaus einen großen Schritt in Richtung Zukunft getan und ist ein Reiseziel sowohl für internationale Gäste, als auch ein beliebtes Ausflugsziel und traditioneller Ort zum Feiern für die Bevölkerung aus der Region. Durch den Neubau sind zu den neun Gästezimmern im Altbau weitere 53 Zimmer hinzugekommen, davon die meisten mit freiem Elbblick. Auch die Kapazität für Veranstaltungen hat sich erheblich erweitert und bietet nun insgesamt acht Räume unterschiedlicher Größe – drei im Traditionshaus und fünf im Neubau – sowohl für private Feiern, als auch für geschäftliche Tagungen und Events. Die Bandbreite reicht dabei vom romantischen „Dinner for Two“ (oder for Four) im historischen Pegelhäuschen bis hin zur großen Feier im Festsaal mit maximal 150 Gästen.

„Durch den Hotelneubau entspricht das Zollenspieker Fährhaus den Anforderungen an modernen Hotel- und Gastronomiekomfort auf Vier-Sterne-Superior-Niveau“, betont Sales- und Marketing-Managerin Liska Rohland. „Gleichzeitig kommen wir mit dem Erhalt und der Pflege des Traditionshauses  dem allgemeinen Wunsch nach, Historisches zu erhalten und Geschichte zu bewahren. Dieses harmonische Zusammenspiel zweier Welten schafft eine ganz besonderer Atmosphäre, die Gäste von nah und fern anspricht.“

Eingedeckte Tische im Festsaal
Der große Festsaal im Traditionshaus für Feiern bis zu 150 Personen Foto: Zollenspieker Fährhaus

Das Gastro-Team des Zollenspieker Fährhaus

Nachdem der knapp zwei Jahrzehnte lang erfolgreich für das Haus tätige Geschäftsführer Oliver Kahle zum Jahresende 2020 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist, hat sich das Zollenspieker Fährhaus personell neu aufgestellt. Neben  Karoline Pospiech, Co-Geschäftsführerin seit 2018, fungiert André Egger seit 2021 als neuer Co-Geschäftsführer. Für den gastronomischen Part zeichnet José Rodriguez als Leiter verantwortlich, die Position als 1. Mann am Herd bekleidet seit Oktober 2022 Dominik Ambros als neuer Küchendirektor.

Das Restaurant 1252 bietet Fine Dining im Zollenspieker Fährhaus - eingedeckter Tisch
Fine Dining im neu eröffneten „Restaurant 1252“ mit regionaler, französisch inspirierter Küche
Foto: Zollenspieker Fährhaus

Die jüngste, in 2023 realisierte Neukonzeptionierung betrifft denn auch den gastronomischen Bereich mit der Eröffnung zweier neuer à-la-carte-Restaurants: zum einen das „Restaurant 1252“, zum anderen die „ElbBrasserie“  inklusive Außenterrasse.

Die Handschrift des neuen Küchenchefs ist ambitioniert und verbindet die heimisch-regionale mit einer internationalen, französisch inspirierten Küche. Auf der Karte mit eindeutigem Schwerpunkt auf Fischgerichten finden sich Heilbutt, Wolfsbarsch und Zander, bei Fleischgerichten finden sich Entrecôte oder Filet vom Black Angus – oder auch beides kreativ kombiniert als „Surf & Turf“: Rinderfilet-Medaillons mit spanischem Octopus.