Gewinner in drei Kategorien bei einem Online-Event ausgezeichnet.
von Angelika Fischer
Die Gewinner des renommierten Internorga Zukunftspreises stehen fest. Die nachgeholte Verleihung des Awards aus 2020 fand erstmals virtuell statt. Im Rahmen der IDX_FS Expo wurde das Event aus einem Studio in den Hamburger Messehallen am ersten Expo-Tag digital übertragen.
Die Experten-Jury um Wissenschaftler Dr. J. Daniel Dahm, Diplom-Ingenieur Carl-Otto Gensch, Ernährungswissenschaftler Rainer Roehl, Trendforscherin Hanni Rützler sowie Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress GmbH, zeichneten besonders zukunftsweisende Konzepte in den Kategorien „Technik & Ausstattung“, „Nahrungsmittel & Getränke“ sowie „Gastronomie & Hotellerie“ aus.
„Mit dem Internorga Zukunftspreis wollen wir eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung beschleunigen und denen danken, die zeigen, welche innovative Lösungen möglich sind. Es ist unser besonderes Anliegen, Aussteller, Kunden und Partner in ihren unternehmerischen Innovationsprozessen zu ermutigen, zu unterstützen und zu belohnen“,
sagte der Jury-Vorsitzende Dr. J. Daniel Dahm im Rahmen der Preisverleihung.
Bewerben konnten sich Unternehmen jeder Größe – vom jungen, aufstrebenden Start-up über den etablierten Mittelstandsbetrieb bis hin zum traditionsreichen Familienunternehmen.
Hier die Kurzportraits der drei Gewinner:
Yuu’n Mee fine foods Vertrieb in der Kategorie Nahrungsmittel & Getränke
Vorzeigeprojekt des österreichischen Unternehmens sind nachhaltig aufgezogene Garnelen aus dem geschützten Mangrovenwald im Mekong Delta in Vietnam. Im Mittelpunkt stehen umweltbewusstes Wirtschaften, soziale Verantwortung und höchste Produktqualität. Bei der praktizierten natürlichen und ressourcenschonenden „Zero-Input-Aquakultur“ wachsen die Garnelen bei bewusst geringer Besatzdichte artgerecht in ihrer natürlichen Umgebung auf und ernähren sich nur von dem, was die Natur zur Verfügung stellt. Es finden weder Zusatzfütterung noch Einsatz von Antibiotika statt.
Mangroven und naturnahe Teichanlagen bilden ein intaktes Ökosystem, das den Garnelen als natürliche Lebensgrundlage dient. Die zertifizierten Partner-Garnelenfarmen unterliegen einem staatlichen Schutzprogramm der Wälder. Damit soll der langfristige Fortbestand des Ökosystems sichergestellt werden, das auch eine wesentliche Lebens- und Nahrungsgrundlage der Bevölkerung ist.
Das kulinarische Ergebnis dieser nachhaltigen Form der Garnelenzucht überzeugt durch höchste Produktqualität wie klarer, natürlicher Geschmack und fester Biss.
Gefässerie in der Kategorie Technik & Ausstattung
Die Gefässerie bietet im Bereich Klimaanlagen und Raumluftbefeuchter einen sympathischen Gegenentwurf zu rein technischen Lösungen: die lebende Pflanzenwand.
Diese ist ein modulares System, das mit Hilfe von austauschbaren Pflanzkassetten natürliche Lebendigkeit in Innen- und Außenräume bringt. Die Module werden vorab bepflanzt und kultiviert und lassen sich an Fassaden und Wänden montieren – egal, ob im Privatbereich oder in Gewerbebetrieben wie in der Hotellerie oder Gastronomie.
Die Bewässerung erfolgt automatisch: Jede Kassettenreihe wird in ein Rinnenprofil gestellt, das gleichzeitig als Wasserspeicher dient. Über die Kapillarwirkung ziehen die Pflanzen aus der Rinne Wasser. Durch die Sauerstoffproduktion und Feinstaubbindung tragen die grünen Wände zu einem gesunden Raumklima bei und sind temperaturisolierend. Auch auf die Raumakustik wirken sie sich positiv aus.
Mit dieser sinnlichen und attraktiven Design-Idee schafft die Gefässerie mit Vertikalbegrünung lebendige Lebensräume, die die Wahrnehmung und Wertschätzung gegenüber der Natur ebenso stärken wie unser eigenes Wohlbefinden.
Tress Gastronomie in der Kategorie Gastronomie & Hotellerie
Das Familienunternehmen Tress arbeitet auf seinem Bio-Bauernhof auf der Schwäbischen Alp mit angeschlossener Gastronomie streng nach Demeter-Richtlinien. Zusammen mit der Bio-Manufaktur, die Produkte aus bio-ökologischer Land- und Viehwirtschaft anbietet, ist ein vielseitiges mittelständisches Unternehmen gewachsen.
„Unperfektes“ Gemüse, das anderswo bestenfalls als Tierfutter herhält, verwendet Tress für schmackhafte Suppen, die es bereits im deutschen Lebensmitteleinzelhandel zu kaufen gibt. Sämtliche Kartoffeln und Karotten kommen von Erzeugern aus der Umgebung, teilweise direkt von den Äckern der Familie Tress.
In der Gastronomie werden – nach der Devise „from nose to tail“ – nur ganze Tiere verarbeitet. Rinder, Schweine und Lämmer kommen von Höfen aus der Nachbarschaft und werden bei einem nahe gelegenen Metzger geschlachtet.
Die Edelteile gehen auf die Speisekarte des Bio-Restaurants „Rose“. Bratenstücke werden in den Bio-Restaurants „Heimatküche“ und „Gasthof Friedrichshöhle“ verarbeitet. Auf Biomärkten werden Produkte wie Chili con Carne und Schweinegeschnetzeltes angeboten.
Dieses vielseitige überbetriebliche Gesamtkonzept macht Tress zu einem Leuchtturmunternehmen, das zeigt, dass gastronomische Konzepte beides sein können: bodenständig und innovativ – originell und ganzheitlich – wirtschaftlich erfolgreich und ökologisch sinnvoll.