Erfolgreiche Bierrettung bei Blockbräu

Ralf Hansen mit der Hamburger Bierkönig zeigt Blockbraäu SchnapsBlockbräu-Geschäftsführer Ralf Hansen präsentiert auf der Dachterrasse gemeinsam mit Bierkönigin Sophia Schulze-Zumloh die ersten Flaschen Bierschnaps (c) Blockbräu

Mit Kreativität raus aus der Corona-Notlage: Blockbräu hat aus Bier-Restbeständen Schnaps gebrannt. Denn wegkippen kam nicht in Frage.

Ein volles Lager mit jeder Menge Bier, was tun? Während der Schließung durch Corona  musste die Gasthausbrauerei Blockbräu an den Landungsbrücken kreativ werden. Um das gehopfte Wasser vor der Vernichtung zu retten, hat man sich eine „geistreiche“ Alternative überlegt.  Endlich sind sie abgefüllt und: Aus 4.000 Litern Bier wurden 310 Liter Bierschnaps gebrannt!

„Anfang des Jahres lagerte noch ordentlich viel Bier in den Kesseln, und weil wir geschlossen waren,  konnten wir nichts verkaufen“, berichtet Ralf Hansen, Geschäftsführer des Blockbräu. „Und da wir genug Zeit zum Nachdenken hatten, kam uns der zündende Einfall: Wir machen einfach mal einen Schnaps!”

So ging der Blockbräu Braumeister Thomas Hundt auf die Suche und machte eine Destillerie-Manufaktur im Oldenburger Münsterland ausfindig. In einem 12-15 stündigen Brennvorgang  wurde in der Destillerie dann der Alkohol aus dem Bier extrahiert, bevor er versetzt und für die  Lagerung in Holzfässer abgefüllt wurde. Aus insgesamt 4.000 Litern Bier brannte die Emsteker Manufaktur The Lübbehusen (auch bekannt als Whisky-Brennerei) für die  Hamburger Gasthausbrauerei 260 Flaschen Heller Brand mit einer malzig, weich-aromatischen Note sowie 360 Flaschen Bockbier Brand mit leicht süßlichem Karamell-Geschmack. Bis zu seiner Abfüllung lagerte das Hochprozentige mehrere Monaten in Holzfässern. 

Bierschnapsflaschen von Blockbräu
Konzentriertes Blockbräu – Der Bockbier und Heller Brand (c) Blockbräu

Die verschiedenen Biersorten eignen sich aufgrund ihres jeweiligen Alkoholgehaltes unterschiedlich zum  Brennen. Für einen Bierschnaps muss der Alkoholgehalt auf  40 Prozent hochgehen. Aus diesem Grund wählte das Blockbräu für den zweiten Sud seinen restlichen Senatsbock.

„Unseren Senatsbock konnten wir in diesem Jahr nicht komplett verkaufen“, erläutert Ralf Hansen. „Das Bockbier hat von Grund aus über sechs Prozent Alkoholvolumen – beste Voraussetzungen also  zum Brennen eines dunklen Bierschnaps. Unser Block Bräu Pils ist ebenfalls in hoher Qualität gebraut, von daher ist daraus ein hochprozentiger und heller Schnaps entstanden, der weich im Abgang ist.“ 

Der erste Brand wird ab Oktober im Blockbräu glasweise ausgeschenkt und in 0,5 Liter Flaschen für jeweils 36 Euro erhältlich sein. 

von Angelika Fischer