Die zwei Hamburger Kochhäuser sind vorerst gerettet

Die Filiale Eppendorf vom Kochhaus im SommerKochhaus Eppendorf in der Eppendorfer Landstraße © ganz-hamburg.de

Bei der insolventen Kochhaus-Kette ist nach langer Suche ein Investor eingestiegen. Damit haben die zwei Hamburger Kochhaus Filialen eine Zukunft.

Innovativ sein reicht allein nicht. Das musste auch die Berliner Kette Kochhaus, die in Hamburg zwei Filialen in Eimsbüttel und Eppendorf betreibt, feststellen. Im April musste das Kochhaus Insolvenz anmelden.

Doch für die Hamburger Filialen können blauen Himmel am Horizont sehen. Der Berliner Insolvenzverwalter Jesko Stark hat mit Viani, einem Feinkostgroßhändler aus Göttingen, einen neuen Investor gefunden, meldete die Süddeutsche Zeitung in dieser Woche. Damit ist gesichert, dass der Betrieb der Hamburger Filialen vorerst weitergehen kann. Allerdings, noch im Juli werden die Kochhausfilialen in Berlin Kreuzberg und in der Kölner Südstadt geschlossen werden.

Für Viani (u.a. auch Lieferant beim KaDeWe) ist das Kochhaus kein Unbekannter, denn der Feinkosthändler beliefert die Berliner schon seit rund zehn Jahren und als Lieferant hat schon Einblick in der Strukturen seiner Kunden.

Auch wenn Kochhaus (nach Eigenwerbung: die erste begehbare Speisekarte der Welt) der Miterfinder der Kochboxen ist, gerade die Digital-Konkurrenz wie z.B. Hello Fresh hat dem vergleichsweise kleinen stationären Einzelhändler kräftig zugesetzt. Denn beide buhlen um die gleiche urbane Zielgruppe in Metropolen.

Das Kochbox-Menü-Sortiment vorzuhalten ist aufwendig und Einzelhandelsfläche ist teuer. Das Sortiment wechselt im Laden sehr häufig, denn was nicht Teil der zwölf bis fünfzehn Menüs, die im Wochenrhythmus wechselnden, ist, wird aus dem Sortiment genommen. Die Konfektionierung in Portionsgrößen ist personalintensiv.

Die Digital-Konkurrenz benötigt dagegen nur preiswerte Flächen in Gewerbegebieten, kann größere Mengen einkaufen und das Sortiment leichter aussteuern.

Eines kann sicher sein, dass Kochhaus muss sein Konzept überarbeiten um profitabel zu werden. Auch die Online Anbieter von Kochboxen schreiben noch dicke rote Zahlen. Nur hinter Ihnen stehen risikobereite finanzkräftige Investoren.