Das Münchner Damen-Duo „Bananaleaf“ gewinnt Deutschen Gastro-Gründerpreis und das Hamburger Restaurant „Klinker“ kommt unter die Top 5.
von Angelika Fischer
Nach einem Jahr pandemiebedingter Wartezeit ist es nun endlich soweit: Die Gewinner des Deutschen Gastro-Gründerpreises stehen fest. Mit „Bananaleaf“ aus München haben sich zwei junge, dynamische Frauen durchgesetzt, die mit ihrem effizienten Pop-up Konzept die Gastronomielandschaft nachhaltig verändern möchten. Sie überzeugten die Jury sowie das online zugeschaltete Internorga-Messepublikum der virtuellen „IDX_FS Expo“ und dürfen sich über 5.000 Euro Preisgeld freuen.
Deutscher Gastro-Gründerpreis für:
„Kreativ. Vegan. Auf Wanderschaft“
So lässt sich kurz und knapp das innovative Pop-up Food Konzept der beiden Gründerinnen Daniela Weinhold und Nastasia Broda zusammenfassen.
„Ich bin super stolz, dass unsere Kreativität so gut ankommt,“ freut sich Daniela Weinhold, Mitgründerin von Bananaleaf. „Jede Location ist eine neue Herausforderung, bietet uns die Abwechslung, die wir so lieben und fordert immer auch unser Improvisationstalent.“
Die Beiden nutzen zur Verköstigung Ladenflächen, die ansonsten geschlossen bleiben. Der Umzug in die nächste Location ist für sie nicht Not, sondern Tugend, denn für beide ist Urbanität synonym mit Wandel.
Erfolgreiche Newcomer-Restaurants müssen laut Weinhold und Broda nicht mit fancy Ausstattung und teurer Location auf sich aufmerksam machen. Lediglich auf die Leidenschaft und die Liebe zum Essen komme es an. Damit brauche es auch keine risikoreiche Finanzierung, sondern nur den Mut, in neuen Bahnen zu denken.
„Wir öffnen, wenn ihr schließt“
So lautet daher der Aufruf der beiden Gründerinnen. Adressiert sind damit Bars, Cafés, Bistros und andere Lokale, die ansonsten zu bestimmten Zeiten geschlossen hätten, aber nun für die veganen Leckereien von „Bananaleaf“ eine Ausnahme machen. Eine Win-Win Situation für Gastronomen: Sie werden entlastet und verdienen mit dem Pop up mit, während sie selbst nicht im Laden stehen müssen. Und darüber hinaus wird ihren Gästen Neues geboten.
„Uns ist es wichtig, vorhandene Ressourcen zu nutzen,“ erklärt Nastasia Broda die Idee zu Bananaleaf. „Dass unser Konzept nicht auf Besitz ausgelegt ist, hat uns überhaupt erst den Markteintritt ermöglicht und uns vor allem in der Krise gezeigt, wie zukunftsfähig dieser Ansatz ist.“
Das Konzept geht auf: Seit 2019 können die beiden Gastronominnen von ihrer Idee leben – nicht zuletzt weil sie auch Raumkosten und Inventar so niedrig wie möglich halten. Bei ihnen trifft sich München morgens zum veganen Frühstück oder zum Urban Picknick im Englischen Garten.
Frei und ungebunden, experimentieren Daniela Weinhold und Nastasia Broda mit stetig neuen Food-Konzepten, die entweder zeitlich begrenzt in München „aufpoppen“ oder als Catering gebucht werden können. Inspiration für Neues finden Beide durch unterschiedliche Zubereitungsarten, Gemüsesorten, Kulturen, Länder und Menschen und sagen über sich selbst:
„Uns wird nie langweilig, wir lernen jeden Tag dazu.“
so das Gründerinnen Duo
Mehr unter www.bananaleaf-munich.de
Die Entscheidung fiel Jury und Publikum auch in diesem Jahr nicht leicht, da die anderen vier Gastro-Konzepte ebenfalls mit kreativen Persönlichkeiten sowie Wirtschaftlichkeit und Innovationsgeist überzeugten.
Die weiteren Preisträger
Ob „Die Fette Beete“ aus Krefeld, „Dr.& Dr.“ aus Berlin, die persische, arabische und israelische Küche vereinen, die Borkumer „Korn Bar Geeske & der swarte Roelf“ oder – last, but not least – das nachhaltige Hamburger Restaurant „Klinker“ in der Schlankreye.
Gewonnen haben sie am Ende alle: So erhielt bereits im letzten Jahr jedes der fünf Konzepte eine kostenlose zweijährige Leaders Club Mitgliedschaft, ein Orderbird-Gastrokassen-Gesamtpaket inklusive Lizenz sowie ein professionelles Fotoshooting.