An Cafés haben wir in Hamburg wahrlich keinen Mangel. Knapp 800 Cafés gibt es im gesamten Stadtgebiet. In einigen Quartiere und Straßen sind sie wie eine Perlenschnur aufgereiht und man fragt sich schon, wo sollen all die Gäste herkommen. Auch für jeden Geschmack gibt es das passende Café. Viele sind toll geführt, haben viele Stammgäste, ein engagiertes Team sorgt sich um die Gäste, punktet mit tollen Kaffee und perfekt freundlichen Service.
Aber, wie so immer im Leben ist, nicht jedes Café ist gut, der Service könnte professioneller sein und vor allem es wird gar nicht einmal so selten bei der Kaffeequalität geschlampert. Das ist ärgerlich, denn das müsste nicht sein und die meisten Fehler beruhen auf schlechter Schulung der Baristas und Gedankenlosigkeit.
Bemerkt ihr die folgenden Warnsignale in einem Café, dann solltet ihr vielleicht lieber dort keine Kaffee, sondern eher ein Wasser, Limonade oder eine Cola trinken. Denn, wer schon keinen anständigen Kaffee hinbekommt, der wird beim Tee nicht unbedingt besser sein. Wie häufig und sorgfältig eine Kaffeemaschine gereinigt wird, können Sie nicht sehen, nur schmecken. Aber es gibt Zeichen, die jeder Gast auf den ersten Blick erkennen kann.
Das Kreischen einer Milchlanze ist keine Engelstrompeten
Wer ein einem Café das nervige Kreischen der Milchlanze hört sollte Obacht walten lassen. Das Geräusch entsteht durch eine krasse Fehlbedienung, die Lanze ist zu nah am Boden und es wird der Milchschaum nicht richtig aufgeschäumt. Ein typischer Laienfehler, der anzeigt, der Bediener ist nicht richtig geschult.
Leider kann man es nur von nah erkennen, die Milchlanze ist nicht sauber, man sieht außen Milchreste, das ist ein No Go, denn es ist ein Hygieneproblem. Nach jedem Schäumungsvorgang, muss einmal die Leitung mit einem Dampfschub innen gereinigt werden. Die Außenreinigung muss mit extra Tuch vorgenommen. Milch hat ein großes Keimproblem.
Regelmäßiges Ausspülen der Kaffeemaschine. Auch die Die Siebträger sollten nie ausgespannt sein, denn kalte Siebträger entwickeln kein optimales Kaffeearoma. Nach jeder Kaffeezubereitung muss er sauber ausgewischt (eigener Lappen!) sein. Kaffeereste machen schnell den Kaffee bitter.
Kaffee enthält Öle und Fette. Deshalbwerden alle Teile, die mit dem Kaffee in Berührung kommen regelmäßig gereinigt. Öle und Fetten oxidieren und werden ranzig. Als Gast kann man es an der Kaffeemühle erkennen. Ist der Glasbehälter innen ölig/fettig, das verspricht Geschmackserlebnisse am unteren Teil der Skala.
Kleine Espressotassenkunde
Die Tassen sollten nicht nur vorgewärmt sein. Ganz wichtig ist, der Barista platziert sie richtig unter dem Auslauf. Auf die ersten Tropfen kommt es, sie enthalten sozusagen die Geschmacksessenz.
Espresso hat nichts mit schnell zu tun. Der Kaffee wird immer erst gemahlen, wenn ein Gast bestellt. Wenn das Kaffeepulver zulange im Siebträger sich befindet, dann geht ganz schnell viel Aroma und feine Geschmacknuancen verloren. Die Extraktionszeit sollte nicht unter 10 bis 15 Sekunden liegen. Der läuft der Kaffee schneller durch, hat er nicht genug Zeit das Kaffeearoma richtig aufzunehmen.
Andere No Goes sind Wischlappen auf den Tassen. Das kann einen Wärmestau verursachen und ist unhygenisch. Der Service nutzt den Henkel zum anfassen. Eine Hand hat in der Tasse nichts zu suchen. Ein gutes Zeichen, alle Tassenhenkel weisen auf einer Kaffeemaschine nach vorn zum Barista!
Ein gutes Zeichen ist häufig, wenn das Café seinen Kaffee auf einem lokalen oder Handwerksröster, natürlich möglichst aus Hamburg, bezieht.