50 Jahre Block House, das erfolgreiche Hamburger Gastronomie-Unternehmen feierte runden Geburtstag
von Angelika Fischer
Vor einem halben Jahrhundert, Ende September 1968, eröffnete Steakhaus-Pionier Eugen Block sein erstes Block House-Restaurant im gut bürgerlichen Hamburg Winterhude. Mit vielem hat damals Eugen Block gerechnet, aber damit, dass aus dem Ecklokal (eine ehemalige Bierkneipe) der Beginn einer fünfzigjährigen Erfolgsgeschichte wird, bestimmt nicht.
Was wenige wissen, Eugen Block hat die Gastronomie in Deutschland mit seinen Ideen nachhaltig verändert und beeinflusst. Ohne PR-Getöse und Chi Chi, sondern einfach, weil er ein Gespür für die wirklichen Wünsche der Menschen und eine neue, moderne Idee von Gastlichkeit hatte.
Nur eine kleine Auswahl von Dingen, die Eugen Block verändert hat
Dicke schwere in Leder gebundene Speisekarten?
Weg damit, bei Block gab es eine übersichtliche, ganz eigenständig gestaltete Speisekarte. Nach ein paar Jahren war sie auch mit professionellen Fotos bebildert.
Weiße Tischdecken – dunkles Licht?
Schrecklich! Ein massiver heller Eichenholztisch, schöne bunte Tischsets und Lampen direkt über dem Tisch. Bei Block kann der Gast sehen, was er isst!
Kellner in weißer oder dunkler Jacke?
Gab es nie im Block House. Eugen Block hat von Anfang an gerade auch auf Frauen im Service gesetzt. Am liebsten Hausfrauen mit Kindern, die wurden gründlich geschult und ausgebildet. Es gab immer einen festen Dienstplan. Halbtags arbeiten war kein Problem. Ausgesprochen schick war schon immer die Service-Kleidung. Praktischer Zusatzeffekt: Jeder Gast hat sofort die Bedienung erkannt.
Endlos aufs Getränk warten?
Nein! Eugen Block hat es in Deutschland eingeführt: Wenn der Gast begrüßt und die Karte gebracht wird, fragt der Service stets freundlich nach dem Getränkewunsch. Bei der Essensbestellung wird zum zweiten Mal freundlich nachgefragt. Bis weit in 1980er Jahre hinein war das ziemlich unüblich. Heute ist das Standard!
Jedes vierte Steak in Deutschen Steakhäusern wird bei Block gegrillt
Heute betreibt die Block Gruppe 51 eigene Block House-Restaurants, dazu kommen noch 10 Franchisebetriebe in Spanien, Portugal, Österreich und in der Schweiz. 16 weitere Unternehmen kommen noch dazu, darunter seine ganz große Leidenschaft, das Fünfsterne-Plus Grand Elysée Hotel. Im Segment der Steakhäuser hat Block einen Marktanteil von 25%. Wobei, am gesamten Gastronomiemarkt halten Steakhäuser gerade mal zwei Prozent.
„Vor 1968 war Essengehen in Restaurants mit weißen Tischdecken und Stoffservietten üblich, und ein Stück Braten war nicht denkbar ohne Sauce“, erinnert sich Unternehmensgründer Eugen Block.
„Ich wollte ein ganz anderes Restaurant: urgemütlich, kommunikativ, mit rustikalen Eichenholztischen und saftig-zarten Steaks. Das war vor genau 50 Jahren. Heute blicke ich demütig für das, was ich bislang erreicht habe und bin stolz auf meine vielfältige Unternehmensgruppe. Alle Unternehmen sind gesund und erwirtschaften Gewinn. Ein großer Dank geht an unsere Mitarbeiter, die jeden Tag ihr Bestes für den Gast geben!“
Fünf Jahrzehnte Erfolgsgeschichte
Ihren Anfang nahm die Geschichte in der Kindheit Eugen Blocks, die der Unternehmer in Harkebrügge im oldenburgischen Münsterland verbrachte. Bereits im elterlichen Gasthaus und Kaufmannsladen packte er mit an. Auf einer Reise in die USA lernte der damals 25-Jährige ein amerikanisches Steakhouse mit Blockhütten-Atmosphäre kennen und hatte seitdem einen Traum: ein eigenes Steakrestaurant in Deutschland.
1968 war es dann soweit – Eugen Block eröffnete sein erstes Block House-Restaurant in der Dorotheenstraße in Hamburg Winterhude. Übrigens, war das damals wie heute keine Lauflage.
„Als das erste Block House ein Erfolg war, sagte ich mir: Warum nicht ein zweites?“ erinnert sich Block.
Gesagt, getan: 1970 eröffnete ein weiteres Block House Restaurant am Grindelhof. Und es folgten weitere Standorte: 1978 waren es zehn, zum 30. Jubiläum 1998 bereits 30 und zum 40. Jubiläum 40 Block House-Restaurants im In- und Ausland.
Aus dem Unternehmen folgerichtig gewachsen
Um eine gleichbleibend gute Steakqualität, damals ein großes Problem, in allen Restaurants bieten zu können, übernahm Eugen Block 1973 eine Schlachterei in Hamburg-Barmbek, die inzwischen als Block House-Fleischerei im Lademannbogen ansässig ist. Zeitgleich gründete Block die Burger-Kette Jim Block, um die damals anfallenden Steakabschnitte optimal zu nutzen.
Die Zentralküche, die in den 1970er Jahren Dressings und Saucen für alle Block House-Restaurants herstellte, entwickelte sich zu der heutigen Firma Block Menü. Der Siegeszug der Block House-Klassiker wird unterstrichen vom Erfolg des im Lebensmittel-Einzelhandel erhältlichen Produktsortiments von Burgern, Dressings und Sour Cream bis zum Steakpfeffer. Klar, seine Kunden lieben die Blockhaus-Spezialitäten und wollen sie auch zuhause essen.
So hat sich im Laufe der fünf Jahrzehnte die Block Gruppe entwickelt. Insgesamt rund 2.500 Mitarbeiter in den 17 Gesellschaften arbeiten in der Gruppe. Davon rund 1.300 in den Block House-Restaurantbetrieben beschäftigt. Ein großer Teil der Mitarbeiter blickt auf eine langjährige Betriebszugehörigkeit, die im Schnitt bei 20 Jahren liegt. Jährlich besuchen Block House ungefähr sechs Millionen Gäste. 2017 lag der Umsatz der Block House-Restaurantbetriebe in Deutschland bei 126 Millionen Euro, die gesamte Block Gruppe erwirtschaftete 382 Millionen Euro Umsatz.
Solides Wachstum auch in Zukunft
Expansion um der Expansion willen war nie die Sache des wagemutigen Unternehmers. Jeder Schritt wurde akribisch geplant, solide finanziert und konsequent umgesetzt. Deshalb kommen Flops eigentlich nicht vor. Auch in den nächsten Jahren soll die Zahl der Restaurants weiter wachsen: 2019 hält Block House Einzug in Erfurt, für 2020 ist die Eröffnung eines zweiten Block House-Restaurants in Düsseldorf geplant.
„Wir setzen auf solides Wachstum. Mittelfristig wollen wir ein bis zwei Block House-Restaurants pro Jahr eröffnen“, so Stephan von Bülow, Vorsitzender der Geschäftsführung der Block Gruppe. „Die Standorte wählen wir mit Bedacht aus. Vor allem im Westen Deutschlands, in Nordrhein-Westfalen, wollen wir weiter wachsen – in dieser Region leben etwa 20 Millionen Menschen. Unser Ziel sind Block House-Restaurants in Köln und Dortmund, aber auch Leipzig und Dresden sind für uns interessante Städte.“
Ein halbes Jahrhundert erfolgreiche Unternehmensgeschichte feierte Block House am 50. Jahrestag mit einem großen Hoffest. Im Festzelt auf dem Gelände der Firmenzentrale in Hamburg-Langenhorn begrüßten Eugen Block und seine Familie rund 600 Gäste – allen voran Hamburgs Ersten Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und seine Ehefrau Eva-Maria sowie zahlreiche langjährige und verdiente Mitarbeiter.