Wie lässt sich das eigene Vermögen am besten absichern?

Schriftzug Hamburger SparkasseSymbolbild © Norbert Schmidt

Viele Menschen besitzen hierzulande ein stattliches Vermögen, welches sie durch harte Arbeit erwirtschaftet haben. Oder sie kamen in den Genuss einer Erbschaft, welche die finanzielle Situation entscheidend verbessert hat. Das angesammelte Kapital ist für den Ruhestand gedacht. Andere hoffen, die gewonnene finanzielle Freiheit zu nutzen, um das Hamsterrad des beruflichen Alltags hinter sich zu lassen.

Es sollte dabei Vorsicht walten, denn wer sich nicht rechtzeitig umsieht, dessen Vermögen wird durch die Inflation aufgefressen. Außerdem droht die Gefahr, dass die Regierung in der derzeitigen belasteten finanziellen Lage mit einem Zugriff auf das Vermögen ihrer Bürger den maroden Staatshaushalt finanzieren möchte. Was kann dagegen unternommen werden?

Welchen Risiken ist ein Vermögen ausgesetzt?

Dem schleichenden Vermögensverlust liegen laut dem anerkannten Finanzexperten Thorsten Wittmann mehrere Ursachen zugrunde. Die Zentralbanken richteten Rettungsschirme für kränkelnde Marktteilnehmer in Höhe von monatlichen Hunderten von Milliarden Euro ein. Während der Pandemie, zu Beginn des Ukrainekriegs sowie in der dadurch ausgelösten Energiekrise wurden von Berlin Subventionspakete in Höhe dreistelliger Milliarden erlassen, um die Bürger vor Armut zu schützen und die Bundeswehr gegen Gefahren von außen zu stärken.

Für all diese finanziellen Segnungen wurde die Notenpresse angeworfen. Dadurch kam es zu einem Anstieg der Inflation, die heute spürbar am Vermögen des Einzelnen nagt. Überdies ist die Staatsverschuldung, die derzeit etwa 2,5 Billionen Euro beträgt, auf Rekordniveau geschossen.

In einer solchen Situation ist es üblicherweise so, dass Regierungen mit verschiedenen Maßnahmen die Vermögen von Bessergestellten heranziehen, um den Staatshaushalt zu sanieren. So wird spätestens zu Beginn des nächsten Jahres die Anhebung der Vermögenssteuern erwartet. Außerdem wird das Lastenausgleichsgesetz novelliert und auf europäischer Ebene ein Vermögensregister eingeführt. In letzter Instanz drohen Enteignungen, wie das letztmals 2013 auf Zypern geschah.

Wie lässt sich Kapital sicher anlegen?

Experte und Buchautor Wittmann, der als Selfmade-Millionär in Südamerika lebt, hat eine Menge Tipps parat, wie man sich am besten vor der Inflation und dem staatlichen Zugriff auf das Vermögen schützt.

Wohnsitz ins Ausland verlegen

Am einfachsten entkommt man dem deutschen Fiskus auf legale Weise, indem der Wohnsitz ins außereuropäische Ausland verlegt und im Zielland ein Bankkonto eröffnet wird. Dabei ist in den verschiedenen Ländern die Meldepflicht beim Auslandskonto zu beachten. Die deutsche Steuerpflicht entfällt, wenn man sich länger als 6 Monate im Jahr im Ausland aufhält. Achtung: Umgekehrt wird man aber auch wieder steuerpflichtig, wenn man sich mehr als ein halbes Jahr in Deutschland aufhält. Das Finanzamt prüft so etwas im Zweifelsfrei genau.

Ein ausländischer Wohnsitz inklusive Bankkonto hat den Vorteil, einer möglichen Enteignung zu entgehen. Anstatt zum “gläsernen Bürger” zu mutieren, bleibt die Diskretion gewahrt. Zudem erleichtert die geografische Streuung das Risikomanagement für die meisten Anlageformen.

Aktien

Seit Jahrzehnten zeichnen sich die Aktienmärkte aus der langfristigen Perspektive heraus betrachtet durch eine stetige Steigerung aus. Abstürze wie während der Dotcom-Krise, der Finanzkrise oder zu Beginn der Pandemie wurden innerhalb weniger Monate wieder aufgefangen, da vor allem institutionelle Anleger die Einbrüche für Nachkäufe nutzen.

Zur weiteren Sicherung empfiehlt Wittmann, in Unternehmen zu investieren, die die inflationsbedingten Preisschübe direkt auf ihre Kundschaft umlegen können. Überdies rät er zu der Eröffnung eines weiteren Depots im außereuropäischen Ausland. Dadurch wird das Vermögen gestreut und vor dem Zugriff der hiesigen Behörden geschützt.

Diamanten und Edelmetalle

Immer wieder stellt Gold seine Funktion als Krisenwährung unter Beweis. Der Preis steigt immer dann an, wenn Währungen krisenbedingt einen Wertverlust erleiden. Auch bei Silber, Platin und Diamanten lassen sich diese Effekte beobachten.

Ein weiterer Vorteil, in Sachwerte dieser Art zu investieren, besteht darin, dass sich Edelmetalle und Brillanten leicht transportieren lassen. Es sollte bei Gold beachtet werden, das Edelmetall nur in Einheiten zu kaufen, die 2.000 Euro unterschreiten. Dann entfällt die Registrierungspflicht.

Immobilien

Trotz der seit Kurzem steigenden Zinsen gelten Immobilien immer noch als “Betongold”. Sie steigen in guter Lage auch in Krisenzeiten im Wert. Allerdings wird empfohlen, sich eher auf Immobilien in außereuropäischen Regionen zu bemühen, um Zwangshypotheken wie in Griechenland zu umgehen.

Symbolfoto Bargeld Foto von Jason Leung auf Unsplash

Bargeld

Bargeld ist dann von Vorteil, wenn es zu einem Liquiditätsengpass kommt. Mit einer Bargeldreserve in einer krisensicheren Währung wie beispielsweise der Dänischen Krone, Schwedische Krone oder Schweizer Franken lässt sich vermeiden, dass in Notsituationen fest angelegte Vermögenswerte unter Preis verkauft werden müssen.