Krisenmanagement und das wachsende Online-Geschäft haben bonprix durch die Marktturbulenzen geholfen.
Nach einem sehr herausfordernden ersten Geschäftshalbjahr 2020/21[1] durch die Corona-Pandemie verzeichnet das internationale Modeunternehmen bonprix, das zur OTTO Group gehört, aktuell eine erfreuliche Umsatzentwicklung.
Die durch die globale Corona-Pandemie bedingten Umsatzeinbrüche im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres werden bereits seit Juni zunehmend kompensiert. Das erste Geschäftshalbjahr wurde mit einem Umsatzrückgang von 3,6 Prozent bei abgesicherter positiver Rendite nur leicht unter Vorjahr beendet.
„Kurz nach Start des Geschäftsjahres 2020/21 wurden wir, wie der gesamte Markt, mit großen Herausforderungen konfrontiert. Durch die globale Corona-Pandemie kam es in einigen Ländern zu starken Nachfrage- und Umsatzeinbrüchen, vor allem in den Monaten März und April. Die Modebranche war davon besonders betroffen. Durch eine Vielzahl vertrieblicher Sofortmaßnahmen und veränderte Services konnten wir diesen Rückgang mit positiven Effekten kompensieren und zahlreiche neue Kund*innen von bonprix überzeugen. Unterstützend wirkte dabei die aktuelle, spürbare Verschiebung vom Offline- zum Online-Shopping“,
Dr. Kai Heck, verantwortlicher Geschäftsführer bei bonprix für den Finanzbereich
Durchwachsenes erste Halbjahr 2020
Das erste halbe Jahr war durchwachsen und das Geschäft verlief in den 30 Bonprix-Ländern recht heterogen. Teilweise gab es heftige Umsatzeinbrüche. Die Hamburger reagierten darauf mit jeweils angepassten Markt- und Angebotsstrategien. Positiv hat sich sogenannten „Turbo-Digitalisierung“ in Märkten mit bislang schwächerer Onlineaffinität ausgewirkt. Dazu kamen Nachholeffekte nach den Lockdown-Phasen.
Italien legte im zweistelligen Bereich zu. In Polen, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz verzeichnete bonprix jeweils ein gutes einstelliges Umsatzplus.
In Deutschland schwächelt bonpix. Das Vorjahresniveau wurde zum Halbjahreswechsel, trotz Aufwärtstrend seit Juni, kumuliert noch nicht erreicht. Allerdings, Hoffnung macht der September. Hier steht ein 13%iges Umsatzplus gegen dem Vorjahr in den Büchern.
Sorgenkinder sind wohl die USA und Russland. In beiden Ländern werden die Marktbedingungen als schwierig eingeschätzt. Die US-Marke VENUS mit einem starken Schwerpunkt im Bereich Beachwear hatte mit einer durch die Corona-Pandemie verstärkten Kaufzurückhaltung bei gleichzeitig hohem Wettbewerbsdruck zu kämpfen. Der schwache Rubelkurs wirkte sich negativ auf die russischen Ergebnisse aus.
Die in beiden Ländern erzielten Fortschritte, vor allem bei dem Vorantreiben der digitalen Transformation im US-Markt, und dem Ausbau der vertrieblichen Maßnahmen in Russland, kamen so wenig zum tragen.
Bequem ist Trumpf
Die Corona-Krise hat die Nachfrage deutlich verschoben. Besonders gefragt waren in den vergangenen Monaten „Smart Casual“-Looks mit bequemer Kleidung für das Home-Office und die Freizeit.
Auch Wäsche, Kindermode, Sport und Living standen im Fokus der Nachfrage. Hier gab es ein zweistelliges Wachstum. Auf der Verliererstraße waren die klassische Business-Fashion und auch Bademode wurde spürbar weniger gekauft.
Im Ausblick auf das laufende zweite Geschäftshalbjahr sieht Richard Gottwald (Vorsitzender der Geschäftsführung) das bonprix-Geschäftsmodell gut aufgestellt.
Allerdings, eine seriöse Prognose lehnt er ab, denn es gibt zu viele Entwicklungen die man nicht einschätzen kann. Insgesamt ist die Geschäftsführung zuversichtlich und rechnet damit, dass die Vorjahresergebnisse, vielleicht sogar mit einem kleinen Plus, erreicht werden.
1] Geschäftsjahr: 1. März 2020 bis 28. Februar 2021.